Im Sinne der Effizienz, Betriebskosten und Nachhaltigkeit sollten Rechenzentren, die älter als zehn Jahre alt sind, modernisiert werden. Da Technologien schnell voranschreiten, genügen diese in der Regel den aktuellen Anforderungen in Sachen Energieverbrauch nicht mehr und sind zudem häufig überdimensioniert. [...]
„Innerhalb von einem Jahrzehnt werden die IT-Systeme im Schnitt dreimal komplett ausgetauscht, da deren Lifecycle überschritten ist“, erklärt Carsten Elixmann von der in Siegen ansässigen DeRZ Deutsche Rechenzentren GmbH. Er führt aus, dass notwendige Optimierungsmaßnahmen seitens der Fachunternehmen im Zuge von Wartungsarbeiten oder nach Störungen anhand einer Bestandsaufnahme eruiert und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen werden.
Da die Modernisierung der Rechner meist alle drei Jahre erfolgt und damit einhergehend die Performance kontinuierlich erhöht wird, reduziert sich hier parallel der Flächenbedarf. Die Steigerung des Virtualisierungsgrades der Anlagen führt darüber hinaus zu einer geringeren Serveranzahl, was ebenfalls den Platzbedarf im Rechenzentrum erheblich senkt. Trotz der sich verändernden Anforderungen an den Serverraum, wird dieser selbst nur selten modernisiert oder gar zurückgebaut, hier steht meist nur die TGA – wie die USV oder Kühlsysteme – im Fokus.
Angemessene Dimensionierung
„Dabei geht mit einem effizienten Betrieb eine angemessene Dimensionierung des gesamten Rechenzentrums und aktueller Systeme einher. Hier läuft man nach mehreren Jahren Gefahr, dass die Ersatzteilversorgung und die nötigen Services nicht mehr gewährleistet werden können. Frei nach Oscar Wilde kann man also unterschreiben, dass die Zukunft denen gehört, die die Notwendigkeit erkennen, bevor das unvermeidliche offensichtlich wird“, so Carsten Elixmann. Er unterstreicht damit die Wichtigkeit von Modernisierungsmaßnahmen und Rückbauplänen. Denn nur, wenn die Lösungen State-of-the-Art sind und die Flächen reduziert werden, senkt sich der Energiebedarf für den Gesamtbetrieb und damit die Kosten. „Das IT-Equipment wird auf kleinerer Fläche immer leistungsfähiger. Man braucht also bei gleicher oder mehr Leistung weniger Rackspace. Während vor nicht allzu langer Zeit beispielsweise 60 Racks im Rechenzentrum notwendig waren, stehen heutzutage häufig drei Viertel der Serverschränke leer“, sagt Elixmann.
Weitere Modernisierungen werden unter anderem speziell im Bereich von Hochschulen und Forschungszentren nötig, da die hier zum Einsatz kommenden HPC-Rechner und KI-Anwendungen andere IT-Infrastrukturen voraussetzen und vor diesem Hintergrund nicht in den alten Rechenzentren betrieben werden können. Zudem müssen beispielsweise Daten im medizinischen Bereich aufgrund des Datenschutzgesetzes on-prem verarbeitet und gespeichert werden. Die IT muss in diesem Fall also wirtschaftlich und effizient vor Ort betrieben werden. „Daher ist eine Optimierung des Rechenzentrums, gegebenenfalls verbunden mit einer Anpassung der IT-Strategie, nötig und sinnvoll“, so Elixmann.
Ein weiteres Beispiel für sich verändernde Anforderungen stellen Unternehmen dar, die ihren Fokus auf KI-Lösungen legen. Diese nutzen zwar Cloud-Dienste, da die benötigte Rechnerleistung inhouse nicht darstellbar ist. Dennoch werden auch hier die Ergebnisse on-prem im Rechenzentrum gespeichert.
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