IT-Developer sind eine der gefragtesten und zugleich auch eine schwierig zu rekrutierende Talente-Zielgruppe. Ohne ihr Know-How ginge in den meisten Unternehmen gar nichts. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach Programmierern, Entwicklern & Co. So groß, dass Arbeitgeber viele Anstrengungen auf sich nehmen müssen, um Experten für sich zu gewinnen. Was aber erwarten die Menschen hinter den Codes von einem Job? Wie sehen sie ihre Branche? Und wo liegt Recruitingpotenzial? Das Jobportal karriere.at führte deshalb mit den Online-Marktforschern von Marketagent.com eine repräsentative Studie durch. [...]
Das Jobportal karriere.at hat aus den Ergebnissen seiner Studie ebenfalls einige Schlüsse mit praktischem Bezug gezogen, die bei der Suche nach den richtigen IT-Pros helfen sollen:
1. Lehrabsolventen und Autodidakten nicht ausschließen
Die größten Ausbildungsgruppen unter den Studienteilnehmern sind Fachhochschul- und Universitätsabsolventen (38,6 Prozent) bzw. HTL-Maturanten (32,5 Prozent). An diese Absolventen mit höheren Abschlüssen richtet sich auch eine Vielzahl an IT-Stelleninseraten. Tatsache ist aber, dass insgesamt jeder vierte Arbeitnehmer in der Branche Autodidakt (18,2 Prozent) oder Lehrabsolvent (7,5 Prozent) ist. Kitzmüller: „IT-Kräfte dieser Gruppen überzeugen häufig durch großes Fachwissen und können im Vergleich mit Hochschulabsolventen bereits mit Berufserfahrung aufwarten. Allerdings werden diese oft hochqualifizierten und zur Weiterentwicklung bereiten Kandidaten häufig außen vor gelassen.“
2. Jobwechsel sind normal
Rund vier von zehn Studienteilnehmern (41,4 Prozent) können sich vorstellen, innerhalb der kommenden 12 Monate den Job zu wechseln. Die Detailergebnisse zeigen: Überdurchschnittlich wechselaffin sind Männer (43,5 Prozent), die Gruppe der 15- bis 29-Jährigen (43,4 Prozent) und IT-Experten in den Bundesländern Steiermark und Kärnten (50 Prozent). Auch geben sich die Befragten selbstbewusst, was ihre eigene Qualifikationen betrifft: Mehr als die Hälfte gibt an (56,8 Prozent), dass es leicht bzw. eher leicht ist, in der IT-Branche eine qualitativ hochwertige Stelle zu finden.
3. Geld macht glücklich – wenn sonst alles passt
Es ist keine Überraschung: Gehalt ist für die meisten der größte Anreiz für einen Jobwechsel, nämlich für knapp sechs von zehn Studienteilnehmern (58,5 Prozent). Aber: Gleich danach folgen in der Wertung der am häufigsten genannten Wechselanreize Schlagworte wie flexible Arbeitszeiten (55,2 Prozent), interessante Aufgaben/Projekte (49,2 Prozent) oder die Möglichkeit zu Home Office (43,9 Prozent). „Gerade kleinere IT-Unternehmen mit geringeren Personalbudgets haben die Chance, sich bei der Personalsuche mit Arbeitsmodellen zu profilieren, die auf Flexibilität, Eigenverantwortung und Weiterentwicklungschancen für Mitarbeiter aufbauen“, ist David Kitzmüller überzeugt.
4. Leidenschaften sind Recruiting-Chancen
Nebenprojekte: Für jeden Vierten ist der Beruf tatsächlich mehr als Geld verdienen: Sie leben IT und Development auch privat. So geben 26,4 Prozent der Befragten an, dass es ihnen wichtig ist, in der Freizeit an IT-Projekten zu arbeiten; weitere 29,7 Prozent sind ambivalent.
Mobile: Nur 4,9 Prozent der österreichischen ITler tragen die Berufsbezeichnung „Mobile Developer“. Nach ihren Wünschen befragt, streben diesen Job aber 14,4 Prozent an. David Kitzmüller: „Die Recruitingpraxis zeigt, dass Jobs im Mobilbereich bei Developern stark nachgefragt sind, da in diesem Bereich derzeit laufend spannende, neue Berufe entstehen. Dementsprechend groß ist auch die Nachfrage nach ausreichend qualifizierten Mobile-Spezialisten.“
5. Devs sind keine Diven
Betriebssystem: Es verwundert angesichts des Fachkräftemangels im IT-Bereich – die Ansprüche von potenziellen Kandidaten an einen Job sind in einigen Punkten niedriger als erwartet. So gibt beispielsweise lediglich jeder Fünfte (20,3 Prozent) an, dass das Arbeiten mit dem bevorzugten Betriebssystem ein großer Anreiz für einen Jobwechsel sei.
Hardware: Es zeigt sich aber auch, dass die Hardware-Ausstattung eine Rolle spielt: Die überwiegende Mehrheit arbeitet auf einem Windows-PC (87,5 Prozent), was aber nur für 70,3 Prozent das absolute Wunsch-Equipment darstellt. Umgekehrt ist die Situation bei Mac-Nutzern. Während lediglich 17,2 Prozent den Apfel auf ihrem Schreibtisch leuchten haben, wünschen sich 27,1 Prozent einen solchen als tägliches Arbeitsmittel.
Arbeitsort: Relativ anspruchslos sind IT-Fachkräfte auch hinsichtlich der Wahl ihres Arbeitsortes: Rund jeder Vierte (26,2 Prozent) würde den Wohnort für einen Job wechseln, weitere 27,7 Prozent würden dies „vielleicht“ tun. Dasselbe gilt auch hinsichtlich der Bereitschaft zur Arbeit zu pendeln. Jeder Dritte (34,4 Prozent) würde bis zu einer Stunde Anreiseweg zur Arbeitsstelle in Kauf nehmen, ein Viertel (25,2 Prozent) immerhin noch 45 Minuten.
ZUR STUDIE
Für die Studie hat Marketagent.com im Auftrag der karriere.at Informationsdienstleistung GmbH 930 Online-Nettointerviews aus der Kernzielgruppe geführt. Die Respondenten zwischen 15 und 60 Jahren leben in Österreich und sind aktuell im IT-Bereich tätig, auf der Suche nach einem IT-Job oder in Ausbildung für eine Tätigkeit im IT-Bereich. Der Erhebungszeitraum war vom 15. Jänner bis 4. Februar 2016. (pi/rnf)
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