BlackBerry hat heute bekannt gegeben, Experten aus dem Bereich Cybersicherheit mit PE Tree ein kostenloses Open-Source-Tool zur Verfügung zu stellen, das den Zeit- und Arbeitsaufwand für das Reverse Engineering von Malware erheblich reduzieren soll, so eine Presseaussendung. [...]
Das Reverse Engineering einer Malware ist ein sehr zeit- und arbeitsintensiver Prozess, bei dem ein Softwareprogramm eventuell stundenlang disassembliert und manchmal auch dekonstruiert werden muss. Das BlackBerry Research and Intelligence Team hat PE Tree zunächst für den internen Gebrauch entwickelt und gibt das Open-Source-Tool nun der Community an die Hand, die sich mit dem Reverse Engineering von Malware beschäftigt.
„Cyberbedrohungen entwickeln sich kontinuierlich weiter und Cyberangriffe werden immer raffinierter und haben das Potenzial, größeren Schaden anzurichten“, sagt Eric Milam, Vice President of Research Operations bei BlackBerry. „Da Cyberkriminelle ihr Vorgehen stetig optimieren, braucht die Cybersicherheits-Community neue Tools, damit sie Organisationen und Menschen effektiv schützen kann. Wir haben unsere neue Lösung entwickelt, um die Community im entsprechenden Kampf zu unterstützen, bei dem inzwischen mehr als eine Milliarde Malware-Varianten zum Einsatz kommen – und die Anzahl wächst jedes Jahr um über 100 Millionen.“
PE Tree ermöglicht es laut Hersteller, PE-Dateien (Portable Executable) mithilfe von pefile und PyQt5 in einer Baumansicht zu betrachten. Dadurch werden das Dumping und die Rekonstruktion von Malware aus dem Speicher vereinfacht und zugleich eine Open-Source-Codebasis für den PE-Viewer bereitgestellt, auf der die Community aufbauen kann. Das Tool lässt sich auch in den IDA Pro Decompiler von Hex-Rays integrieren, um eine einfache Navigation durch die PE-Strukturen zu schaffen, PE-Dateien im Speicher zu dumpen und eine Import-Rekonstruktion durchzuführen. All das ist im Kampf um die Identifizierung und Unterbindung verschiedener Malware-Arten von entscheidender Bedeutung. PE Tree wurde in Python entwickelt und unterstützt die Betriebssysteme Windows, Linux und Mac. Das Tool kann entweder als eigenständige Anwendung oder als IDAPython-Plugin installiert und ausgeführt werden, sodass Benutzer jede ausführbare Windows-Datei untersuchen und ihre Zusammensetzung erkennen können.
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