Eine Befragung von Führungskräften in Europa und dem Nahen Osten zeigt, dass Unternehmen angesichts der weiterhin unsicheren Weltwirtschaftslage und der ungewissen Zukunft der Eurozone weiter Kosten einsparen wollen. [...]
Im Rahmen der „Business Leaders Survey“ des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG wurden knapp 3.000 Führungskräfte in über 30 Ländern zu ihren Schwerpunkten und Prioritäten befragt. An oberster Stelle steht für 43 Prozent aller Befragten eine Änderung der Betriebsabläufe mit dem Ziel Kosten einzusparen.
Die Verbesserung des Cash- und Working-Capital-Managements steht mit 32 Prozent an zweiter Stelle, dicht gefolgt von dem Ziel Wachstumschancen durch erfolgreiche Transaktionen zu nutzen (30 Prozent). Für 24 Prozent der Befragten haben Mitarbeiterführung und -förderung Priorität.
Auch in Österreich wird das Hauptaugenmerk auf Kosteneinsparungen gelegt. Betriebliche Änderungen, mit denen Kosten optimiert werden sollen, stehen für 59 Prozent ganz oben auf der Agenda. Im Vergleich zu ihren europäischen Kollegen räumen die österreichischen Unternehmen diesem Bereich einen noch höheren Stellenwert ein. „Unsere Umfrage verdeutlicht, dass es weiterhin noch großes Potenzial zur Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung gibt – und dass das den Führungskräften im Land sehr wohl bewusst ist“ kommentiert Thomas Smrekar, Partner bei KPMG, die Ergebnisse der Umfrage.
CHANCEN IN OSTEUROPA
Da Österreich ein Drehkreuz für mittel- und osteuropäische Staaten darstellt, verfügen die österreichischen Unternehmen in diesen Ländern über eine starke Marktpräsenz. Während die Kreditkrise die Wachstumsaussichten in nahezu allen europäischen Ländern getrübt hat, bieten die mittel- und osteuropäischen Länder weiterhin ein hohes Potenzial an Geschäftschancen. Die Wahrnehmung von Wachstumschancen durch erfolgreiche Transaktionen zählt daher auch für österreichische Unternehmen zu den wichtigsten Themen (32 Prozent).
Bernhard Klingler, Partner bei KPMG im Bereich Management Consulting, ergänzt: „Wir sehen einen Trend dahingehend, dass Unternehmen ihre gängigen Geschäftsmodelle überprüfen, um flexibler auf neue Chancen, aber auch auf Risiken reagieren zu können.“ Lediglich 18 Prozent der Befragten geben an ihr Cash- und Working-Capital Management verbessern zu müssen.
Für Österreich zählt dieser Bereich im Gegensatz zu den anderen befragten Ländern kaum zu den Schwerpunkten. Während innerhalb Europas den Mitarbeitern ein höherer Stellenwert eingeräumt wird, sehen in Österreich lediglich fünf Prozent der befragen Führungskräfte hier Handlungsbedarf. „In diesem Bereich bestehen sicher zusätzlich Chancen“, meint Smrekar, „denn gerade in Zeiten begrenzten Wachstums braucht es eine starke und motivierte Belegschaft um das Unternehmen am Leben zu erhalten“.
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