Rittal launcht Virtual Twin für die Planung von Rechenzentren

Bei Rittal wird die Rechenzentrumsplanung virtuell. Dank 3D-Modelle inklusive Wärmebilder können IT-Verantwortliche ihr Rechenzentrum vor Baubeginn mit einer VR-Brille begehen und mögliche Schwachstellen umgehen. Die Lösung wurde von Rittal Österreich gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen CIDEON entwickelt. [...]

IT-Verantwortliche können ihr Rechenzentrum vor Baubeginn mit einer VR-Brille begehen. (c) Rittal GmbH

Der Virtual Twin von Rittal soll künftig IT-Verantwortliche bei der effizienten Planung ihres Rechenzentrums unterstützen. „Die Digitalisierung schreitet voran, daher ist die 3D-Unterstützung bei der Rechenzentrumsplanung ein wichtiger Schritt“, sagt Andreas Hajek, Verkaufsleiter ITInfrastruktur bei Rittal Österreich, der gemeinsam mit seinem Team diesen Service entwickelt hat.

Der Virtual Twin, der mittels 3D-Technologie und Virtual Reality funktioniert, eignet sich vor allem, um individuelle Details beim Bau oder bei der Revitalisierung von Rechenzentren noch in der Planungsphase zu berücksichtigen. Dies betrifft vor allem die Dimensionierung und die Klimalösungen im künftigen Rechenzentrum. „Die 3D-Planung macht individuelle Probleme sichtbar: etwa die Einbringsituation für die schweren Komponenten wie Klimaanlagen oder bauliche Einschränkungen, denn selten wird auf der grünen Wiese neu gebaut“, so Hajek.

Mit der Datenbrille durchs Rechenzentrum

Der erste Schritt in der virtuellen Rechenzentrumsplanung ist die Erstellung eines 2D- bzw. 3D-Modells des Raumes mit allen baulichen Gegebenheiten wie tragenden Säulen, Fenstern oder spitz zulaufenden Ecken. Darin wird dann die gewünschte ITInfrastruktur wie Schränke, Verrohrung, Klimatisierung, Generatoren, Warmgang oder Kaltgang sowie alle anderen notwendigen Komponenten positioniert. Dafür sind alle Rittal-Produkte in ca. 80 verschiedenen CAD-Formaten verfügbar. Das daraus erstellte 3D-Modell ist für alle nachfolgenden Berechnungen maßgeblich und ermöglicht die realitätsnahe Darstellung.

„Mit der VR-Brille kann man sich anschließend im Raum bewegen und erkennen, wie viel Platz noch vorhanden ist. Oder ob man eine Türe öffnen und Server bequem einschieben kann – einfach ob ergonomisches Arbeiten überhaupt möglich ist”, erklärt Hajek, denn auf dem Papier sähe manches größer aus, als es in Wahrheit ist. Das gilt auch für die Klimaberechnung.

Heatmap macht falsche Dimensionierung sichtbar

Für die Planung der Klimatisierung nutzt der Virtual Twin von Rittal eine Computational Fluid Dynamics-Analyse (CFD). Dieser aufwendigen Analyse liegen komplexe Berechnungen zu Grunde. Dabei werden die thermischen Bedingungen im Rack und im Raum simuliert. Das Ergebnis sind Parameter für Temperatur, Druck und Strömungsgeschwindigkeit aus jedem Punkt im berechneten Raum. Diese werden mittels Heatmaps in das 3D-Modell integriert. Dadurch werden beim virtuellen Spaziergang Hotspots im Rechenzentrum sichtbar gemacht.

„Die klassischen Rackinfrastrukturen wachsen ja nicht mehr, eher im Gegenteil“, weiß Hajek. „Es wird dichter gepackt und dadurch wird die richtige Klimatisierung immer wichtiger, da die Hitzeentwicklung durch die Komprimierung immer weiter steigt.“ Die Ergebnisse der CFD-Simulation führen zu einem effektiven thermischen Design im Rechenzentrum.

Rittal beschäftigt sich schon seit Jahren mit Lösungen, die von einzelnen IT-Racks bis zur Datacenter-Gesamtlösung viel Modularität und Effizienz bieten. Aus den einzelnen IT-Komponenten Rack, Power, Cooling, Monitoring, Security und Service werden Systemlösungen gestaltet, die von Einzelschrankanwendungen über Edge Data Center bis zu Sicherheitsraum-Lösungen und kompletten Rechenzentren auf Basis des RiMatrix-Systembaukastens reichen. Mit dem digitalen Rechenzentrums-Zwilling positioniert sich Rittal nun als innovativer Planungspartner. „Wir haben die richtigen Experten an Bord und möchten unseren Kunden dieses Know-how zur Verfügung stellen“, betont Hajek.


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