Das weltweit modernste Werk für die Produktion von Kompaktgehäusen soll 2018 bei Rittal stehen. [...]
Mit dem Neubau im hessischen Haiger und der Modernisierung der Werke in Rittershausen und Hof richtet der führende Schaltschrank- und Systemanbieter Rittal seine Produktion in Deutschland auf die Zukunft aus. Darüber hinaus wird in den kommenden Jahren ein weiteres Werk in Mittelhessen entstehen. Bei der feierlichen Grundsteinlegung des Werks In Haiger lobte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier die regionale Verbundenheit der Friedhelm Loh Group und ihr Bekenntnis zum Standort Deutschland.
Vor 55 Jahren entstand im mittelhessischen Rittershausen der allererste standardisierte Kompaktschaltschrank der Welt. Es folgte eine Erfolgsgeschichte der Rittal Qualitätsgehäuse rund um den Globus und in allen produzierenden Industrien. Jetzt wird diese Erfolgsgeschichte von Haiger aus fortgeschrieben. Denn mit 250 Millionen Euro – der größten Investition in der Unternehmensgeschichte – baut Rittal ein neues, hochmodernes Werk zur Produktion von Kompaktgehäusen in Haiger. Industrie 4.0-Strukturen sind dabei die Basis für hocheffiziente Produktions-, Logistik- und Kommunikationsprozesse. Außerdem werden im Rahmen der Investition zwei weitere Werke in der Region auf diese Strukturen ausgerichtet und ein weiteres Werk für Großschränke aus nichtrostendem Stahl in Mittelhessen gebaut.
„Das ist ein großer Schritt in Richtung Zukunft und ein starkes Bekenntnis zum Standort Hessen, zur Region Mittelhessen und den Menschen, die hier leben. Das verdient großen Respekt“, so der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier bei der feierlichen Grundsteinlegung. Im Rahmen eines großen Familienfestes versenkte er mit Dr. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group, einen Kompaktschalt-schrank aus der AE Serie symbolisch als Grundstein. AE steht für den „Allerersten“!
VERNETZTE PRODUKTION
2018 soll die Produktion von Kompaktgehäusen in Haiger beginnen. Dann werden auf 24.000 Quadratmetern hochautomatisiert rund 9.000 Gehäuse pro Tag gefertigt. Das Werk ist so konzipiert, dass jedes von den Kunden gewünschte Produkt aus den 300 Gehäusegrundtypen mit jeder gewünschten Losgröße effizient produziert werden kann. Rund 25.000 Tonnen Stahl werden pro Jahr verarbeitet.
Die dreistufige Fertigung – Blechbearbeitung, Lackierung, und Montage – wird durchgehend digital vernetzt, und auch mit Bearbeitungsmaschinen aus dem Rittal Automation Systems Portfolio ausgestattet. Fahrerlose Transportsysteme liefern die benötigten Materialien selbstorganisiert und ohne menschliches Eingreifen an die entsprechende Stelle.
Mit Hilfe wissensbasierter Systeme, die kontinuierlich „dazulernen“, werden Ausfallzeiten aufgrund von Störungsbeseitigung verringert, Ersatzteile vorausschauend angefordert und damit potenzielle Störungen durch Verschleiß minimiert. Vollautomatisierte Regelungen etwa in der Lackiererei reduzieren den Energieverbrauch, was die Kosten im Griff hält und die Umwelt schont.
Im neuen Werk in Haiger werden ca. 290 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt sein. Im Vergleich zu den Vorgängerwerken in der Region wird sich die Rolle an der Produktionslinie wandeln: Die Aufgaben der Mitarbeiter werden sich durch den notwendigen hohen Automatisierungsgrad weg von manuellen Tätigkeiten hin zu überwachenden, analysierenden und optimierenden Tätigkeiten entwickeln. Die erforderlichen Qualifikationen dazu erhalten die Beschäftigten der Friedhelm Loh Group nach Bedarf in der unternehmenseigenen Loh Academy.
Das Werk in Haiger wird für Modernisierungen an anderen Produktionsstandorten in der Welt Vorreiter und beispielgebend sein. „Die Vernetzung der Produktion ist entscheidend für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland“, so Dr. Friedhelm Loh über den Neubau und die Modernisierung der Werke Rittershausen und Hof: „Denn nur so können wir ausreichend Produktivität erzeugen, um im globalen Wettbewerb gerüstet zu sein und gleichzeitig in unserer Heimat viele Familien in Lohn und Brot zu halten.“
Ein weiteres neues Werk wird in den kommenden Jahren in der Nähe von Rittershausen entstehen. Das gab Dr. Friedhelm Loh anlässlich der Grundsteinlegung des Werks in Haiger bekannt. Auf 56.000 Quadratmetern werden Großschränke aus nichtrostendem Stahl gefertigt.
Die Standorte sollen künftig einen modernen Produktionsverbund in Mittelhessen bilden, um perfekt aufeinander abgestimmt zusammenzuarbeiten. Die Vernetzung des Maschinenparks unter Einsatz von IT-Technologien lasse reale und virtuelle Welt zusammenwachsen, so Dr. Loh: „Ich kann verstehen, dass die mit Industrie 4.0 verbundenen riesigen Datenmengen und kritische Sicherheitsüberlegungen noch manch einen Unternehmer vor der Investition zurückschrecken lassen. Aber ich bin überzeugt, wenn wir es hier in Deutschland nicht anpacken, dann überholt uns der Wettbewerb aus dem Ausland.“
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