Ausgeklügelte Algorithmen sind in der Finanzwelt die Zukunft: Das beweist das Unternehmen moomoc mit seinem Robo-Advisor, der computergestützt Aktien für seine Kunden handelt. [...]
Auf der ersten, in Wien abgehaltenen Pressekonferenz erklärt Mitbegründer Andreas Fritsch, dass das Aktiensystem ein Problem behandelt, das viele Kunden betrifft: „Ich weiß nicht, wohin mit meinem Geld!“ Gerade Kleinanlegern (ab 10.000 Euro) gehen immer stärker die Möglichkeiten aus, ihr Erspartes zu vermehren. „Sichere Spar- und Anlagemodelle der letzten Jahre werden obsolet. Bei einer Lebensversicherung bekommt man kaum mehr Zinsen und auch der Immobilienmarkt ist überhitzt“, meint Fritsch. Deswegen sehnen sich die Kunden nach neuen Anlagesystemen – und hier kommt moomoc ins Spiel.
Transparentes Anlagesystem
„Wir bieten Transparenz, denn die Kunden können jederzeit wieder Geld von ihrem Konto nehmen und sehen, was gekauft und verkauft wird“, erklärt Fritsch. Aktiv etwas dazu beitragen müssen sie aber nicht mehr, nachdem sie sich – je nach Risikofreudigkeit – für eine oder mehrere der 20 Anlagestrategien entschieden haben. „Um gewinnbringend anlegen zu können, brauche ich nicht nur Börsenwissen – ich brauche auch einen statistisch-mathematischen Zugang zum Thema“, findet moomoc-Geschäftsführer Thomas Vittner.
Der Aktien-Robo-Advisor basiert darum nicht auf den Fundamentaldaten des Marktgeschehens, sondern auf einer Hochrechnung aus der Historie der Aktien. „Wir suchen nach Regeln, die historisch gesehen funktioniert haben“, so Vittner. Gleichzeitig achten sie auf eine sehr häufige Rotation im Portfolio, da die positiven Effekte eines Kaufs meist schon nach einigen Tagen verpuffen. „Die Kriterien, wonach wir Aktien kaufen und verkaufen, verraten wir aber nicht, die sind so geheim wie das Coca-Cola-Rezept“, schmunzelt der Geschäftsführer.
An schwierigen Markt angepasst
Der Robo-Advisor handelt seit Mai 2016 die 20 verschiedenen Anlagesysteme über einen US-amerikanischen Broker und hat es geschafft, dabei auch das Risiko für Verluste zu minimieren. „Es geht nicht nur darum, die Märkte zu schlagen, sondern auch darum, in schlechten Zeiten nicht so hohe Verluste einzufahren“, weiß Vittner.
Das sei vor allem in der derzeitigen Marktsituation wichtig. „Momentan sieht es zwar gut aus, aber es stellt sich die Frage, wie lange die Party noch so weitergeht“, meint Vittner. „Fakt ist, dass wir extrem stark steigende Märkte sehen; das ist keine gesunde Marktentwicklung.“ Eine Korrektur werde in absehbarer Zeit notwendig sein.
Über die Anzahl der Kunden – derzeit vor allem im DACH-Raum, aber auch in China – möchten die Gründer derzeit keine Auskunft geben. Nur so viel lässt Vittner durchblicken: „Wir verwalten bereits Vermögen im siebenstelligen Bereich.“ Der Zulauf sei aufgrund der komplexen Marktlage sehr hoch, pflichtet Fritsch bei. Und natürlich verdient auch moomoc daran etwas: Es gibt eine zweiprozentige Verwaltungsgebühr pro Jahr und eine 20-prozentige Gewinnanteilgebühr, die einmal im Quartal eingehoben wird.
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