Forscher an der Michigan Technological University haben eine Abfangdrohne entwickelt, die bedrohliche Fluggeräte mittels Netz unschädlich macht. [...]
„Das ist wie robotische Falkenjagd“, meint der Maschinenbau-Professor Mo Rastgaar. Aus seiner Sicht ist es ein Vorteil, dass verdächtige Drohnen eingefangen werden. Denn das verspricht Schutz vor Angriffen mit Mini-Fluggeräten beispielsweise bei Großereignissen wie der dieses Jahr anstehenden Fußball-EM.
Kompakte Flugdrohnen rücken als potenzielles Sicherheitsrisiko zunehmend ins Rampenlicht. 2013 hat die Piratenpartei in Dresden einen Auftritt von Angela Merkel per Drohne gestört, vor knapp einem Jahr ist auf dem Gelände des Weißen Hauses eine Drohne abgestürzt. Abschießen ist eine mögliche Lösung, die beispielsweise China per Laser-Geschütz verfolgt. „Eine Drohne will man nicht abschießen – sie könnte Sprengstoff enthalten und explodieren“, meint aber Rastgaar.
Im Prinzip ist das System ganz einfach. Auf der relativ großen Drohne ist ein Netzwerfer montiert, der etwa zwölf Meter Reichweite hat. Das verschossene Netz ist dabei per Seil am Fluggerät befestigt. Wenn also eine andere, verdächtige Drohne in geschützten Luftraum eindringt, muss der Robo-Falke nur nah genug heranfliegen und das Netz abfeuern. Dieses ist groß genug, um selbst eine sehr wendige Drohne zu erwischen. „Die wird dann richtig verwickelt“, so der Maschinenbauer. Es gibt also kein Entkommen, bis der Abfangjäger seine Beute an einem gewünschten Ziel ablädt.
Das System kann den Forschern zufolge autonom arbeiten oder von einem Piloten am Boden ferngesteuert werden. Auch eine Kombination ist möglich. Die Entwicklung ist in den USA zum Patent angemeldet und könnte verschiedenste Anwendungen haben. Neben dem Schutz von Veranstaltungen oder der Jagd auf Schmuggler-Drohnen könnte dazu auch die Durchsetzung von Regeln der US-Luftfahrtaufsicht FAA zählen. „Die hat jüngst bekannt gegeben, dass Drohnen registriert werden müssen. Wir glauben, dass der Jägerr helfen könnte, das auch durchzusetzen, indem er unregistrierte Drohnen fängt“, erklärt Rastgaar. (pte)
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