Roboter-Handy: Honor zeigt Konzept für KI-Begleiter der Zukunft

Der chinesische Hersteller Honor hat einen Prototyp vorgestellt, der Smartphone-Technik mit Robotik kombiniert. Das Robot Phone soll künftig eigenständig agieren und zur emotionalen Begleitung dienen. [...]

Die Vision von Honor: das Smartphone als aktiver Begleiter statt passives Device. (c) Honor

In Peking hat Honor im Rahmen der Präsentation seiner Magic8-Serie ein ungewöhnliches Konzept enthüllt: ein Smartphone, das sich selbstständig bewegt. Das sogenannte Robot Phone verbindet klassische Handheld-Funktionen mit robotischen Elementen. Konkret bedeutet das: Das Gerät verfügt über eine Kamera, die sich bewegen kann.

Der Prototyp ist Teil von Honors „Alpha Plan“, einer Anfang 2025 angekündigten Strategie, mit der das Unternehmen die Grenzen zwischen Smartphone und KI-gestütztem Assistenzsystem verwischen will. Das Robot Phone vereint laut Hersteller drei Kernelemente: multimodale KI, Roboterfunktionalität und erweiterte Kamerafähigkeiten.

Vom Werkzeug zum Begleiter

Die Vision dahinter: Das Smartphone soll sich vom passiven Werkzeug zum aktiven Partner entwickeln, der eigenständig auf seine Umgebung reagiert. Konkret könnte das Robot Phone beispielsweise selbstständig die Kamera auf die optimale Position bei Videotelefonaten einstellen.

Honor spricht von einer „neuen Spezies von KI-Geräten“, die nicht nur auf Befehle wartet, sondern proaktiv agiert. Das Gerät soll „wahrnehmen, sich anpassen und weiterentwickeln“ – Formulierungen, die zeigen, wohin die Reise gehen soll: zu einem Gerät, das weniger bedient als vielmehr kooperiert.

Die technischen Details hält der Hersteller bislang zurück. Unklar bleibt etwa, wie groß und schwer das Robot Phone ist, welche Akkulaufzeit realisierbar wäre oder wie robust die mechanische Konstruktion ausfällt. Auch zur Marktreife gibt es keine Angaben – Honor spricht von einem Prototyp und verweist auf den Mobile World Congress 2026 in Barcelona, wo weitere Informationen folgen sollen.

Robotik trifft Konsumerelektronik

Die Idee, Smartphones mit Robotik zu kombinieren, ist nicht neu. Verschiedene Hersteller haben in der Vergangenheit Konzepte vorgestellt, bei denen sich Displays drehen oder Kameras ausfahren lassen. Auch fliegende Kamera-Smartphones waren schon Thema auf Technikmessen. Zur Serienreife hat es bislang keines dieser Projekte gebracht – meist scheiterten sie an Kosten, Komplexität oder fehlendem Nutzen.

Marktchancen und Skepsis

Für den ITK-Handel dürfte das Robot Phone zunächst ein Nischenprodukt bleiben – falls es überhaupt auf den Markt kommt. Die technischen Herausforderungen sind erheblich: Mechanik erhöht Gewicht und Störanfälligkeit, der Energiebedarf steigt, und die Frage nach alltagstauglichen Anwendungsfällen bleibt offen. Kunden müssten davon überzeugt werden, dass ein bewegliches Smartphone einen echten Mehrwert bietet – und nicht nur ein technisches Gimmick darstellt.

Honor positioniert sich mit dem Robot Phone als Innovationstreiber in einem zunehmend gesättigten Smartphone-Markt. Während klassische Verbesserungen bei Kamera, Display und Akku an Grenzen stoßen, suchen Hersteller nach neuen Differenzierungsmerkmalen. KI und Robotik bieten sich als Experimentierfeld an, auch wenn der kommerzielle Erfolg ungewiss bleibt.

Ob das Robot Phone mehr wird als ein Konzept für Technikmessen, wird sich spätestens 2026 zeigen. Bis dahin bleibt es eine faszinierende Vision – und ein Signal, dass die Smartphone-Branche nach neuen Wegen sucht, um Geräte wieder spannender zu machen.

* Roland Bernhard schreibt für PCtipp.ch.


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