Experten der Ben-Gurion University of the Negev haben einen Roboter entwickelt, der jedes Auto in ein selbstfahrendes Fahrzeug verwandelt. [...]
Der „Intelligent Vehicle Operator“ (IVO) ist derzeit noch ein Prototyp und setzt auf eine Handvoll einfacher Kameras, Bewegungssensoren und wenige mechanische Geräte, um seine Umwelt zu erfassen und beispielsweise die Bremsen oder das Lenkrad zu betätigen. Ein Algorithmus sorgt dafür, dass Passagiere auch bei schwierigen Licht- und Wetterverhältnissen sicher ans Ziel kommen.
„Autonomer Fahrroboter“
„Andere Konzepte, wie die von Google, Tesla oder Uber, basieren darauf, dass das komplette Fahrzeug in ein selbstfahrendes Auto verwandelt werden muss. Das bedeutet zehntausende von Dollar mehr auf dem Preisschild“, zitiert „Livescience“ Oded Yechiel, Student am Department of Electrical & Computer Engineering der Ben-Gurion University of the Negev. Das neue System, das eines Tages einfach und praktisch in einem Koffer verstaut werden könnte, sei aber kein Umbausatz, sondern ein „autonomer Fahrroboter“. Diesen könne man in jedes beliebige Auto setzen. „Auf diese Weise kann die weltweite Flotte an Autos weiterverwendet werden“, so Yechiel.
„Außerdem ist es ein riesiger Vorteil, wenn man nur ein einziges generisches Produkt hat, weil sich damit eine große Kostenersparnis erzielen lässt, wenn man in die Massenproduktion geht“, ergänzt der Forscher. In der aktuellen Prototypversion würde die Produktion von IVO nur rund 1.600 Dollar (rund 1.465 Euro) kosten. „Wenn wir größere Stückzahlen herstellen, werden die Kosten noch weiter sinken“, ist Yechiel überzeugt. Auch das gegenwärtige Gewicht von 15 Kilogramm soll noch reduziert werden. „Unser Ziel ist es, dass jeder einen IVO-Roboter tragen und installieren kann“, so der Experte.
Noch wenig Praxiserfahrung
Was das Sammeln von Praxiserfahrung betrifft, kann der Prototyp aus Israel aber mit der Konkurrenz anderer Hersteller nicht mithalten. Während Firmen wie Tesla, Uber oder Google mit ihren Systemen teilweise bereits Millionen von Testkilometern hinter sich gebracht haben, blieb der Einsatz von IVO bislang vor allem auf die Parkplätze rund um die Universität beschränkt. „Wir haben auch schon Tests auf Straßen in China absolviert, wo die Vorschriften etwas lockerer sind als in Israel“, sagt Yechiel.
Auch am Design und am eingesetzten Computer-Algorithmus hat das Team rund um den israelischen Wissenschaftler eigenen Angaben zufolge noch einiges an Verbesserungsarbeit zu leisten. „Wir wollen unsere Betatests gegen Ende des Jahres abschließen. Danach geht es dann darum, größere finanzstarke Investoren zu finden, um unseren Roboter für den Markt weiterzuentwickeln“, lässt Yechiel wissen.
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