Die japanische Raumfahrtbehörde JAXA möchte bis 2030 mit Robotern Häuser auf dem Mond bauen. Um das zu ermöglichen, arbeitet sie mit dem Bauunternehmen Kajima zusammen. [...]
Dessen auf der Erde bereits bewährtes System „A4CSEL“ soll dazu geeignet adaptiert werden, mit mehr Autonomie für robotische Baumaschinen. Der Erdtrabant wäre dabei nur ein erster Schritt, denn bis etwa 2040 sollen auch kompakte Habitate auf den Mars.
Für eine Besiedlung des Sonnensystems ist der Mond der logische erste Schritt, weswegen beispielsweise die ESA die Idee 3D-gedruckter Gebäude aus Mondgestein verfolgt. In Japan gibt es nun die Idee, eine irdische Lösung zu adaptieren: Kajimas Steuersystem A4CSEL. Diese nutzt in der aktuellen Form mit GPS und Bewegungssensoren ausgestatte Baumaschinen, die via Tablet ferngesteuert werden. Das System ist schon bei Dammbauten in zwei japanischen Präfekturen zum Einsatz gekommen.
Für den Einsatz auf dem Mond oder noch weiter entfernten Himmelskörpern ist eine reine Fernsteuerung nicht ideal, da die Signallaufzeiten deutlich steigen. Es könnte somit eher zu Problemen wie kollidierenden Baumaschinen kommen. Daher soll das System hin zu mehr Autonomie adaptiert werden. Geplant ist unter anderem, dass die Roboter ihren eigenen Standort bestimmen und direkt mit anderen Maschinen in der Umgebung kommunizieren. Damit ließen sich Kollisionen ebenso vermeiden wie sinnloses Wiederholen einzelner Aufgaben durch mehrere Roboter.
Bei der irdischen Erprobung von A4CSEL kamen Bulldozer der Herstellers Komatsu zum Einsatz. Dass genau diese relativ schweren Geräte auch zu Mond oder Mars fliegen werden, scheint unwahrscheinlich. Denn dank ihres Gewichts wäre es ziemlich teuer, diese tatsächlich in den Weltraum zu schicken. Bis 2030 dürfte es freilich deutlich leichtere Alternativen geben. Bereits im Januar hatte die JAXA bekannt gegeben, dass der Maschinenhersteller Taguchi in einem Projekt an ultra-leichtgewichtigen Baumaschinen arbeiten soll. (pte)
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