Roter Phosphor schützt vor Akku-Explosion

Forscher der Rice University haben ein Frühwarnsystem vorgestellt, das Alarm schlägt, wenn beim Laden von Lithium-Metall-Batterien ein Kurzschluss mit fatalen Folgen droht. [...]

Roter Phosphor bei Batterien schützt vor Explosion
Roter Phosphor bei Batterien schützt vor Explosion (c) Dreamer21 / Pixabay

„Better red than bread“ überschreiben die Forscher der Rice University ihren Beitrag – lieber rot als Angst. Damit beziehen sie sich auf das Herzstück des Warnsystems. Es handelt sich um eine Folie aus rotem Phosphor, mit der der Elektrolyt beschichtet wird. Wahlweise kann noch eine zusätzliche Elektrolytfolie eingezogen werden, die die Trennung zwischen Anode aus metallischem Lithium und Kathode sicherstellt.

Dendrite aus Lithium-Metall

Lithium-Metall-Akkus haben eine Unart: Mit der Zeit bilden sich Dendrite aus Lithium-Metall. Das sind nadelspitze Auswüchse, die den Elektrolyten durchdringen und einen verheerenden Kurzschluss auslösen können. Bei Batterien mit Phosphor-Zwischenschicht durchbohren die Dendrite diese als erstes.

Sobald die rote Schicht angekratzt ist, ändern sich die Ladestromparameter, ein sicheres Zeichen dafür, dass Gefahr droht. Das automatische Batterie-Management-System beendet daraufhin den Ladevorgang. Die Zwischenlage aus rotem Phosphor hat keinen Einfluss auf die Eigenschaften der Batterie, haben die Forscher in Experimenten herausgefunden.

Zusätzliche Sicherheit schaffen

Die Forscher um den Chemiker James Mitchell Tour haben eine transparente Lithium-Metall-Zelle gebaut. Auf diese Weise konnten sie das Wachstum der Dendrite beobachten und einen präzisen Zusammenhang zwischen dem Ladestromparameter und dem Ankratzen der Phosphorschicht herstellen.

„Wenn solche Batterien einmal in Milliardenstückzahlen gebaut werden, kann niemand dafür garantieren, dass alle fehlerlos sind“, sagt Tour. Es müssten nur ein paar davon explodieren, um den Menschen das Vertrauen in diesen Stromspeicher zu nehmen. „Unsere Entwicklung bedeutet zusätzliche Sicherheit“, erklärt Tour und fügt hinzu, dass es herstellungstechnisch kein Problem sei, die zusätzliche Phosphorfolie einzubringen.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*