Diverse Security-Experten haben ihre Auftritte an der RSA-Sicherheitskonferenz abgesagt. Sie sind erbost über die angeblichen Verstrickungen der EMC-Tochter mit der NSA. [...]
Bis Ende letzter Woche haben insgesamt acht Redner und Panel-Teilnehmer sowie ein Ausbildner die Auftritte an der Sicherheitskonferenz von RSA Security abgesagt, die Ende Februar in San Francisco stattfindet.
Zudem hat die Leitung des Open Web Application Security Project (OWASP) beschlossen, eine Marketing-Vereinbarung mit den Konferenzveranstaltern aufzukündigen.
Mit den Boykotts wird auf einen Artikel der Nachrichtenagentur Reuters vom Dezember reagiert, in dem berichtet wird, dass die NSA der EMC-Tochter RSA 10 Mio. Dollar gezahlt habe, um die Algorithmen des US-Geheimdiensts in einem seiner Verschlüsselungs-Produkte zu verwenden.
RSA hat den Bericht zwar dementiert. Allerdings wird der Aussage der EMC-Tochter in weiten Kreisen der Security-Industrie wenig Glauben geschenkt.
Bei geplanten 400 Rednern haben die 9 Absagen geringe Auswirkungen auf die Konferenz. Man werde diese zudem ersetzen, heißt es seitens der Veranstalter.
Trotzdem sorgt der Protest in der Szene für angeregte Diskussionen. Einerseits erntet der Boykott Verständnis. Andererseits wird darauf hingewiesen, dass es nun umso wichtiger sei, über die NSA-Affäre in der Branche ausgiebig zu diskutieren.
* Jens Stark ist Redakteur der Schweizer Computerworld.
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