Europas Energie-Versorgungsindustrie ist im Wandel. Wurde früher Energie durch zentrale Großkraftwerke erzeugt, speisen nun immer mehr österreichische Kleinkraftwerke und auch Privatpersonen erneuerbare Energie aus Sonne, Wind und Biomasse in die Stromnetze ein. Diese Energiewende stellt nicht nur Stromnetze vor neue Herausforderungen sondern auch die Energieversorger, die mit neuen Produkten auf die sich schnell ändernden Gegebenheiten auf den Energiemärkten reagieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das erfordert neue Lösungen. Smarte Algorithmen erlauben Industrieanlagen saubere und kostengünstige Energie optimal zu verwerten. Die Salzburg AG setzt dabei auf neue Technologie-Lösungen des österreichischen Startup-Unternehmens cyberGRID, die eine flexible und kostenoptimierte Einbindung dezentraler Energieerzeugung ermöglichen. [...]
„Demand Response Management System“ und „Virtual Power Plant“ sind technische Lösungen, die dem Land Salzburg den Weg in die Energieautonomie ebnen sollen. Das Startup cyberGRID (dessen Mehrheitseigentümer seit 2014 Toshiba ist) hat in der öffentlichen Ausschreibung der Salzburg AG den Zuschlag für die Lieferung eines Virtual Power Plant („VPP“) und Demand Response Management Systems („DRM“) erhalten.
Reinhard Korsitzke, CEO von cyberGRID: „Diese neue Technologie wird sich in den nächsten zwei bis drei Jahren als Basisinstrument der Energiewende in Smart Grids durchsetzen.“ Neben der technischen Leistungsfähigkeit des Systems war für die Salzburg AG auch die Erfahrung und Flexibilität des cyberGRID-Teams, sowie die Möglichkeit der Mitgestaltung in zukünftigen Produktentwicklungen ausschlaggebend.
In der ersten Phase des Projektes soll das cyberGRID System erneuerbare Energie von einer Vielzahl von Klein-Kraftwerken und Erzeugungsanlagen zu einem virtuellen Kraftwerk bündeln. Leistungsmäßig entspricht dieses virtuelle den Angaben zufolge einem konventionellen Kraftwerk und kann ähnlich gesteuert werden. Die so gebündelte Energie kann nun an die Energiemärkte verkauft werden. In der zweiten Phase, die im Herbst abgewickelt wird, werden industrielle Lasten und Erzeuger in den Mix der bereits gesteuerten Kleinkraftwerke eingebunden. Die Macher vergleichen das System mit einem „Internet für erneuerbare Energie“.
Die Salzburg AG, Infrastrukturdienstleister von Stadt und Land Salzburg, ist internationaler Vorreiter im Einsatz von „smarten“ Technologien und arbeitet im Bereich Energiehandel seit vielen Jahren mit Kleinwasserkraftwerkskunden in ganz Österreich zusammen. „Die österreichweite Einbindung von flexibel steuerbaren Erzeugern von Industrieanlagen und von Kleinwasserkraftwerken stärkt unsere Kundenbeziehungen und unterstützt dabei, die Energieeffizienz bei unseren Kunden zu verbessern“, erklärt Dr. Schitter, Vorstand der Salzburg AG. „Die Schaffung von virtuellen Kraftwerken mit dem cyberGRID System spielt dabei eine wichtige Rolle, damit wir uns an die sich schnell ändernden Marktanforderungen anpassen und neue, innovative Geschäftsstrategien in den Energiemärkten nutzen können“. (pi)
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