Samsung OLED-TV S95D im Test

Extrem in allem: Samsungs brandneuer OLED-TV S95D ist ultradünn, ultraschmall gebaut und löst ultrascharf auf. Wir haben das neue OLED-Spitzenmodell mit mattem Bildschirm (!) und 65-Zoll-Bilddiagonale getestet. [...]

Das neue OLED-Spitzenmodell, der Samsung S95D. (c) Samsung

Dreh- und Angelpunkt des brandneuen 65 Zoll (genauer Modellname: QE65S95D, Bilddiagonale: 163 cm) großen Samsung 4K-OLED-Fernsehers (3840 x 2160) ist der Neural-Quantum-4K-AI-Gen2-Prozessor, der mithilfe seiner KI-Algorithmen fortwährend das Bild analysiert und optimiert. Und: Mit dem Real-Depth-Enhancer-Pro und der Quantum-Matrix-Technology soll der Bildschirm für einen ausgeglichenen Kontrast auch bei komplexen Szenen sorgen.

Zweiter Pluspunkt des 65-Zoll-Modells, das PCtipp getestet hat: Samsung spendiert dem Modell ein mattes OLED-Glare-Free-Display, was in der Praxis tatsächlich (!) nervige Reflexionen reduziert, aber dennoch für eine hohe Farbgenauigkeit und Bildschärfe sorgt. Das war im Test, soviel vorweg, gerade bei Tageslicht eine wesentlichen Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger, dem OLED. Auch bei der Lichtausbeute selbst hat Samsung Hand angelegt.

Samsung S95D: Testsequenz 1. (c) PCtipp

Bei unseren Helligkeitstest können wir dem Display eine rund 9 Prozent höhere Helligkeit (im Vergleich zum Vorgänger) bescheinigen. In Kombination mit den OLED-typischen Vorteile, sprich tiefe und satte Schwarztönen bei herausragenden Kontrastverhältnissen, ist das ein weiterer, praktischer Vorteil. Die native Bildwiederholrate liegt bei 100 Hertz, kann aber mithilfe der integrierten „Motion-Xcelerator“-Funktion bis maximal 144 Hz hochdrehen, was bei schnellen Bewegungen von Vorteil ist – etwa bei Sportübertragungen oder auch Games.

Samsung S95D: Testsequenz 2. (c) PCtipp

Gerade bei den schnellen Bildwechseln oder auch Kamerazooms spielt das von Samsung eigens hergestellte OLED-Panel seine Qualitäten aus. Es meisterte unseren praktischen Testparcours, der aus verschiedenenen Test-Videos, schnellen Bildwechsel etc. bestand, mit Bravour und ohne Ruckler.  Und auch bei der Blickwinkelunabhängigkeit gab sich der Hersteller keine Blöße. Mit gemessenen 170°/175° Grad (horizontal/vertikal) liegt sie nahe am Maximum. Kurzum: eine Galavorstellung.

Samsung S95D: Testsequenz 3. (c) PCtipp

Smarte Konnektivität: Slim Connect Box

Samsung S95D: die One-Connect-Box im Slim-Format. (c) Samsung

Gleichgeblieben ist die clevere und zugleich smarte Konnektivität. Sie wird über die bekannte One-Connect-Box sichergestellt. Die Box wird dazu hinter dem TV angebracht und nimmt mit nur einem einzigen Kabel sämtliche Signale für Video und Audio entgegen. Zur Arretierung kann das Gerät direkt mit dem massiven Eisenstandfuss arretiert werden, oder schlicht nebendran aufgestellt werden. Schön: Samsung liefert dazu zwei Kabel, je ein langes und kurzes, mit.

Der Standfuss wird mit Schrauben fixiert. (c) PCtipp


Kurz zum Aufbau: Samsung liefert für den massiven Standfuß 8 Schrauben mit, die zur Verankerung rückseitig in das Gerät eingedreht werden. Aufgrund der Masse und Größe empfiehlt es sich sowieso das Gerät, wenn möglich, zu zweit aufzubauen. Denn das Gerät wiegt nicht nur rund 30 kg, sondern ist auch aufgrund des edlen Infinity-One-Design mit seinem ultraschmalen Rahmen auch zugleich ultradünn gebaut. Wir haben so den kompletten Aufbau in knapp 15 Minuten bewältigt, und den OLED-TV danach gleich in Betrieb genommen. Ganz praktisch bringt der OLED-TV die Integration von Smartphones mit sich. Wir haben gleich nach dem Einschalten und der Inbetriebnahme des Gerätes (nach Eingabe der Sprache und Land), den TV mithilfe des Smartphones personalisiert.

Und wer will, kann auch gleich noch mehr aus dem OLED-TV herauskitzeln: Via der „SmartThings“-App konnten wir unser Test-Smartphone, das Samsung Galaxy S23 Ultra, ruckzuck zu einer Universalfernbedienung für den Fernseher umfunktionieren: App öffnen, Gerät hinzufügen, TV auswählen – fertig! Darüber hinaus können Smartphones auch als Game-Controller mit einer anpassbaren Benutzeroberfläche (UI) und haptischem Feedback verwendet werden. Außerdem bietet die Smart-Things-Apps neu auch Informationen über das eigene Heimnetzwerk, Kamera-Feeds, Energieverbrauch bis hin zu aktuellen Wetterdaten.

KI, Betriebssystem und Fazit

AI fürs gute Bild und den Sound: Neben dem aufgewerteten Bild hat der südkoreanische Hersteller aber auch für den möglichst präzisen Klang künstliche Intelligenz (oder eben englisch „AI“ = Artificial Intelligence) verstärkt einfließen lassen. Mit Hilfe des neuen Active-Voice-Amplifier-Pro (= Verstärker) lässt sich Sprache aus Hintergrundgeräuschen extrahieren, womit vor allem auch Dialoge verständlicher rüberkommen.

Samsung S95D: die Rückseite mit den eingelassenen Soundboxen. (c) PCtipp

Object Tracking Sound Plus (OTS+) soll für einen lagegenauen Sound auf der Mattscheibe sorgen. PCtipp hat schon in der Vergangenheit auf die Qualität dieser Soundfunktion hingewiesen. Außerdem gesellt sich dazu noch das Feature „Adaptive Sound Pro“. Es soll das Klangerlebnis verfeinern und ein Stück realer machen, indem es den Ton an den Inhalt und die vorherrschende Raumakustik anpasst. Dieses Feature kann bereits während der Installation eingebunden werden, benötigt aber auch, darauf sei hier hingewiesen, rund 5 bis 10 Prozent mehr Strom.

Zu den weiteren AI-Funktionen für Bild und Ton der OLED-Reihe zählen AI-Auto-Game-Mode (Spieleoptimierung), der AI-Customization-Mode (Szenenanpassung auf Basis der Benutzerpräferenzen) und die AI-Energy-Modes (Stromsparmodi). Beim Strom haben wir im Betrieb eine Leistungsaufnahme von 120 bis 240 Watt, je nach Bild und Szene gemessen. Im Bereitschaftsmodus haben wir hingegen recht hohe 50 Watt notiert.

Samsung S95D: Betriebssystem Tizen OS. (c) PCtipp

Tizen OS als Schaltzentrale: Dreh- und Angelpunkt ist beim neuen TV nach wie vor das Samsung-Betriebssystem Tizen OS. Ganz praktisch sorgt Tizen für eine flüssige Bedienung innerhalb der TV-Menüs. Die Bedienung des Betriebssystems lehnt sich an die Versionen der Vorgänger-Varianten an. Da es recht einfach und transparent in Tabellen und Zeilenform aufgebaut ist, dürften sich auch Anwender schnell zurechtfinden, für die Tizen OS noch neu ist. So viel geballte TV-Power ist allerdings nicht günstig: Der Samsung OLED S95D (65 Zoll) kostet knapp 4.000 Euro.

Fazit: Samsungs neuster OLED-TV setzt nochmals punkto Bildqualität, Ausstattung und Bedienung die Messlatte nach oben. Ein Top-Produkt, zu einem stattlichen Preis.

Testergebnis

  • Pluspunkte: OLED-Bildqualität, mattes Display, Sound, Bedienung, Design, KI-Funktionalität
  • Minuspunkte: Stromverbrauch
  • Details:  OLED S95D, 65 Zoll, 4k (3840 x 2160), Twin-Tuner (2 x DVB-T2/-S2-/C), 100 Hz, 4 x HDMI 2.1 (4K@120-144 Hz), 3 x USB, div. KI-Funktionen, OTS+, WiFi, Bluetooth, One Connect Box, 144 x 89 x 27 cm (B x H x T, mit Fuß), Fernbedienung (Photovoltaik), 2 Jahre Garantie
  • Preis: knapp 4.000 Euro

* Daniel Bader schreibt für PCTipp.


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