SAP hat es auf Banken und Versicherungen abgesehen

SAP gründet mit einer Beteiligungsgesellschaft eine neue Firma. Sie soll Banken und Versicherungen bei der Digitalisierung und mit Cloud-Lösungen unterstützen. [...]

Auch bei SAP stehen Branchenlösungen hoch im Kurs. Nun hat der Softwarekonzern ein neues Projekt angekündigt, bei dem er sein Geschäft mit Banken und Versicherungen abspalten will (c) pixabay.com

Gängige SaaS-Lösungen bestehen heutzutage in der Regel aus Basismodulen, die die individuellen Bedürfnisse verschiedener Branchen nicht immer voll und ganz abdecken können. Anbieter arbeiten deshalb an neuen Lösungen, um den branchenspezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Microsoft stellte beispielsweise an der Ignite-Konferenz 2020 die erste hauseigene Branchen-Cloud vor, die Cloud for Healthcare. Diesen März folgten die nächsten Angebote dieser Art – diesmal für Finanzdienstleister, für die Fertigungsindustrie sowie für Non-Profit-Organisationen.

Auch bei SAP stehen Branchenlösungen hoch im Kurs. Nun hat der Softwarekonzern ein neues Projekt angekündigt, bei dem er sein Geschäft mit Banken und Versicherungen abspalten will. Hierzu geht man eine Partnerschaft mit der Münchner Beteiligungsgesellschaft Dedig ein. Gemeinsam gründen die beiden Unternehmen eine neue Firma, mit der das Portfolio des Softwarekonzerns für Finanzdienstleister ausgebaut und in neue branchenspezifische Lösungen investiert werden soll. Die neuen Lösungen werden als Teil der Industry-Cloud-Lösungen von SAP entwickelt und auf SAP-Technologien und ­Anwendungen wie beispielsweise SAP Hana, SAP S/4Hana und der SAP Business Technology Platform aufbauen, wie es in einem Communiqué heißt.

Finanzsektor als Schlüsselbranche für SAP

„Durch die Partnerschaft mit Dediq werden wir die Digitalisierung von Kunden im Finanzdienstleistungssektor noch stärker unterstützen und schneller innovative Cloudlösungen bereitstellen, mit denen unsere Kunden ihre Unternehmen ganzheitlich transformieren können“, wirbt der SAP-CEO Christian Klein. Er bezeichnet den Finanzsektor gleichzeitig als eine der Schlüsselbranchen für das Unternehmen. Laut SAP-Finanzchef Luka Mucic eröffnet der Markt für Finanzdienstleister dem Anbieter „riesige Chancen“. Ihm zufolge soll die neue Geschäftseinheit „sehr unabhängig und kundenorientiert agieren und ihre strategische Richtung selbstständig festlegen“.

Wie es in der Mitteilung weiter heißt, investiert Dedig über 500 Millionen Euro in die neue Firma. Das „Handelsblatt“ berichtet, dass die Gesellschaft dafür einen Anteil von 80 Prozent erhält. SAP hält die restlichen 20 Prozent und steuert dafür Organisationseinheiten für Produktentwicklung oder auch Vertrieb bei.

Abschließend schreibt SAP, dass man weiterhin Lösungen für Enterprise Information Management und Lösungen für Banken und Versicherungen verkaufen und dafür Support bieten werde. „SAP-Kunden werden weiterhin SAP-Kunden bleiben“, heißt es dazu. Die neue Geschäftseinheit solle dagegen verstärkt in Kernbereiche des Finanzdienstleistungssektors wie beispielsweise das gewerbliche Kreditgeschäft, das Privatkundengeschäft, Kernprozesse von Versicherungen und Banken Investieren.


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