SAP setzt voll auf KI: Nicht nur feiert man das einjährige Jubiläum des hauseigenen KI-Assistenten Joule, sondern baut auch das Angebot im Bereich Unternehmens-KI stark aus. Dazu gehören unter anderem KI-Agenten, die Zusammenarbeit fördern, Wissensgraph-Technologie und generative KI-Funktionen in SAP Build für Entwickler. [...]
SAP hat auf der jährlichen SAP-TechEd-Konferenz, die am 8. und 9. Oktober virtuell stattfindet, bedeutende KI-Innovationen für die technologische Plattform vorgestellt, die 87 Prozent des weltweiten Handels unterstützt. Im Mittelpunkt steht dabei der auf generativer KI basierender Assistent Joule, der es ermöglichen soll, auf völlig neue Weise, Geschäfte zu tätigen. Auf der Konferenz wurden entsprechend neue erweiterte, leistungsstarke Funktionen für Joule angekündigt. So helfen unter anderem spezialisierte KI-Agenten, komplexe Aufgaben über verschiedene Disziplinen hinweg zu lösen.
Neu vorgestellt wurde weiters der SAP Knowledge Graph, eine semantische Datenbank, die Entwicklern hilft, SAP-Daten besser zu nutzen, indem sie diese mit wichtigen Geschäftsinformationen verknüpft. Darüber hinaus wurden neue Werkzeuge eingeführt, mit deren Hilfe sich weiter bahnbrechende Fortschritte im Bereich der Business-KI erzielen lassen.
„Die vorgestellten Innovationen führen zu konkreten Geschäftsergebnissen“, ist Muhammad Alam, Mitglied des Vorstands von SAP SE und Leiter des Bereichs SAP Product Engineering, überzeugt. „Sie helfen unseren Kunden dabei, die Leistungsfähigkeit von KI, Daten und neuen Entwicklungslösungen für ein beschleunigtes Wachstum zu nutzen.“ In diese Lösungen fließe viel Geschäfts- und Technologiekompetenz von SAP ein, betont Alam. Seiner Meinung nach werden diese KI-Innovationen ein Miteinander zwischen Mensch und KI schaffen, das das moderne Geschäftslebens neu gestalten werde.
Turbo für Joule
Zu seinem ersten Geburtstag erhält der KI-Assistent Joule neue Funktionen und beherrscht nun auch kooperative Multiagentensysteme. Diese neuen Funktionen unterstützen Joule dabei, 80 Prozent der gängigsten SAP-Aufgaben effizienter zu lösen und sind nahtlos in das gesamte Unternehmensportfolio integriert.
In diesen Multiagentensystemen übernehmen KI-Agenten mit spezialisiertem Fachwissen bestimmte Aufgaben in komplexen Geschäftsprozessen. Sie arbeiten Hand in Hand mit anderen spezialisierten KI-Agenten und passen ihre Strategien dynamisch an, um gemeinsam ihre Ziele über verschiedene Geschäftsbereiche hinweg zu erreichen. Dadurch werden Silos abgebaut und die Produktivität gesteigert, denn die KI-Agenten ermöglichen es den Mitarbeitenden, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, die ausschließlich menschliches Können erfordern.
Damit der Produktivitätsgewinn durch den Einsatz von KI-Agenten besser ersichtlich wird, hat SAP auf der TechEd zwei Anwendungsfälle vorgestellt:
- Ein Anwendungsfall befasst sich mit der Behandlung von Konflikten in einem bestimmten Geschäftskontext und löst anhand von autonomen KI-Agenten eine Reihe von Streitschlichtungsszenarien, darunter falsche und fehlende Rechnungen, nicht genutzte Gutschriften und abgelehnte oder doppelte Zahlungen.
- Ein weiterer Anwendungsfall aus dem Bereich der Finanzbuchhaltung setzt autonome KI-Agenten ein, um wichtige Finanzprozesse zu optimieren, indem Aufgaben wie Rechnungszahlungen, Rechnungsverarbeitung und Buchungsaktualisierungen im Hauptbuch automatisiert werden. Dadurch können Unstimmigkeiten oder Fehler rasch behoben werden.
Das volle Potenzial von Geschäftsdaten nutzen
Eine weitere Neuheit ist der SAP Knowledge Graph, der jedoch erst im ersten Quartal 2025 über SAP Datasphere und Joule verfügbar sein wird. Diese innovative Technologie stützt sich auf die umfangreichen Geschäftsdaten von SAP und bietet Anwendern tiefere Geschäftseinblicke, indem sie Beziehungen und Kontexte in der gesamten SAP-Datenlandschaft nahtlos darstellt. Das ermöglicht es Unternehmen, fundiertere Entscheidungen auf Basis ihrer Daten zu treffen.
SAP Knowledge Graph reduziert die Komplexität der manuellen Datenmodellierung, indem vordefinierte Beziehungen zwischen verschiedenen Geschäftseinheiten wie Bestellungen, Rechnungen oder Kunden bereitgestellt werden. Durch die spezielle Geschäftssemantik von SAP verringert die Lösung das Risiko von ungenauen oder irrelevanten Ergebnissen. Unternehmen können dadurch intelligentere Anwendungen entwickeln und generative KI effektiver nutzen, ohne sich um die Genauigkeit der zugrunde liegenden Daten sorgen zu müssen.
Entwicklungskompetenzen stärken
Zahlreiche auf der TechEd vorgestellte Innovationen ein sollen zudem auch Entwickler im Bereich Unternehmens-KI unterstützen. Auf der Plattform SAP Build, die zur Erweiterung von SAP-Lösungen genutzt wird, sollen neue generative KI-Funktionen wie Code-Erläuterung und Dokumentationssuche die Entwicklungszeiten für Java- und JavaScript-Entwickler erheblich verkürzen.
Zusätzlich wird SAP Build um den Extensibility Wizard ergänzt, der den Prozess zur Erweiterung von SAP-Lösungen vereinfacht, indem Entwickler direkt von der SAP S/4HANA Cloud Public Edition aus auf SAP Build zugreifen können. Auch ABAP-Entwickler und Fusion-Teams profitieren von einem nahtlosen Zugang zu den ABAP-Cloud-Entwicklungswerkzeugen von SAP Build.
Last but not least hat SAP eine Erfolg im Weiterbildunsbereich zu vermelden: So wollte man mit der Bildungs- und Lernplattform SAP Learning Hub bis 2025 zwei Millionen Menschen fortbilden. Auf der Konferenz konnte man nun verkünden, dieses Zeile bereits jetzt erreicht zu haben. Die Lernplattform SAP Learning Hub bietet unter anderem rollenbasierte Zertifizierungen, kostenloses Schulungsmaterial und praktische Übungen für Entwickler. Solcherart soll der weltweite Mangel an Fachkräften mit digitalen Qualifikationen verringert werden. Jedenfalls sei geplant, das wachsende Portfolio an KI-bezogenen Lernmöglichkeiten weiter auszubauen, einschließlich Kursen zu generativer KI, KI-Ethik sowie seinen fortschrittlichen KI-Werkzeugen und -Plattformen.
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