SASE plus Mikrosegmentierung ergibt Zero Trust

Um Zero Trust wirklich umzusetzen, ist eine Kombination aus Secure Access Service Edge (SASE) und Mikrosegmentierung auf Netzwerkebene erforderlich. [...]

Um Zero Trust wirklich umzusetzen, gilt es SASE mit einer Mikrosegmentierung auf Netzwerkebene zu kombinieren, die alle im Netzwerk verwendeten Kommunikationsprotokolle abdeckt – insbesondere Verwaltungsprotokolle wie RDP und SSH (Secure Shell). (c) stock.adobe.com/Arshadul

Anfang 2025 identifizierte Gartner zwei Strategien, die in Kombination eine vollständige Zero-Trust-Architektur ermöglichen: Mikrosegmentierung und Secure Access Service Edge (SASE), wie es in der diesjährigen Gartner Strategic Roadmap for Zero Trust Implementation beschrieben ist. So hat sich in der Praxis gezeigt, dass SASE allein nicht ausreicht und mit Mikrosegmentierung kombiniert werden muss, um eine wirklich umfassende Zero-Trust-Architektur zu erreichen.

SASE konzentriert sich auf den Benutzerzugriff und stellt sicher, dass Benutzer und Geräte vor dem Zugriff auf Netzwerkressourcen authentifiziert werden. Sobald authentifizierte Benutzer jedoch im Netzwerk sind, geht SASE davon aus, dass sie vertrauenswürdig sind. Das ist eine große Annahme. Wenn ein legitimes Gerät oder Konto kompromittiert wurde, verfügt SASE über keinen Mechanismus, um den Angreifer daran zu hindern, seinen Angriff zu eskalieren.

Laterale Bewegungen stoppen

SASE wurde nie dafür entwickelt, laterale Bewegungen zu stoppen. Der Benutzer eines kompromittierten Kontos mit gültigen Zugangsdaten kann sich im Netzwerk bewegen, die Kontrolle über weitere Geräte und Konten erlangen, auf sensible Daten zugreifen und den Betrieb stören. All dies ist möglich unter dem Radar der traditionellen SASE-Durchsetzung.

Einige SASE-Implementierungen leiten den gesamten Datenverkehr zwischen Clients und Servern über einen Reverse-Proxy weiter. Es ist falsch zu glauben, dass ein solcher Proxy mit einer Mikrosegmentierung gleichzusetzen ist. Reverse-Proxys verbessern zwar die Sicherheit – auf Kosten einer geringeren Leistung. Sie können jedoch nicht alle Angriffe erkennen, vor allem, weil SASE-Proxys nur eingeschränkte Einblicke in Verwaltungsprotokolle wie RDP (Remote Desktop Protocol), RPC (Remote Procedure Call) und SMB (Server Message Block) haben, die häufig bei Ransomware-Angriffen verwendet werden.

Wenn ein Angreifer außerdem eine Schwachstelle in der Netzwerk- oder Transportschicht ausnutzt, kann ein SASE-Proxy, der hauptsächlich in höheren Schichten arbeitet, die schädliche Nutzlast vollständig übersehen.

Zusammen besser: SASE und Mikrosegmentierung

Um Zero Trust wirklich umzusetzen, gilt es SASE mit einer Mikrosegmentierung auf Netzwerkebene zu kombinieren, die alle im Netzwerk verwendeten Kommunikationsprotokolle abdeckt – insbesondere Verwaltungsprotokolle wie RDP und SSH (Secure Shell).

Eine echte Mikrosegmentierungslösung erzwingt für alle Netzwerkgeräte und Identitäten Berechtigungen mit minimalen Privilegien, wodurch laterale Bewegungen effektiv gestoppt und Angreifer daran gehindert werden, sich innerhalb des Netzwerks zu bewegen oder ihre Angriffe zu eskalieren. Bei Zero Trust geht es schließlich nicht nur darum, wer hineinkommt, sondern auch darum, was diese Akteure alles machen können, sobald sie sich Zugang verschafft haben. Daher gilt es, niemandem und nichts zu vertrauen und immer alles zu überprüfen.

* Kay Ernst ist Regional Sales Manager DACH bei Zero Networks.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*