scc: Auf dem Weg zum digitalen Sparring-Partner

Wer als Unternehmen bestehen will, muss agil sein und beweglich bleiben: So widmet sich scc auf Basis seiner führenden 25-jährigen Expertise in Sachen SAP-Beratung nun auch verstärkt Themen wie Cloud, Prozessorientierung und Öffnung gegenüber Alternativanbietern. [...]

Jakob Schwarzmann (Consultant SAP Finance) und Katharina Müller (Financials Consultant) bei scc. (c) moodley/Michael Königshofer
Jakob Schwarzmann (Consultant SAP Finance) und Katharina Müller (Financials Consultant) bei scc. (c) moodley/Michael Königshofer

Mehr als 300 Berater und Beraterinnen an Standorten in Wien, Graz, Linz, Klagenfurt, Zürich und Bukarest machen die scc-Gruppe zum führenden heimischen SAP-Beratungs­unter­nehmen. Im Jahr 2024 besteht Erfolg jedoch nicht darin, Errungenschaften gegenüber dem Mitbewerb zu verteidigen oder Dinge, die seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1997 gut funktioniert haben, in alle Ewigkeit zu wiederholen. Im Zeitalter der Digitalisierung mit seiner hohen Dynamik geht es darum, agil zu bleiben und auf Neuerungen zu reagieren – ohne aber jedem Hype nachzulaufen.

Einer der nachhaltigen Trends ist jener, dass immer mehr SAP-Lösungen in die Cloud wandern. „Jeder spricht von der S/4HANA-Transformation. Wenn man sich jedoch die Entwicklungen in der SAP-Welt der letzten drei, vier Jahre ansieht, dann hat sich wesentlich mehr verändert als das Kern-ERP-System. Es sind in dieser Zeit zahlreiche Cloud-Produkte entstanden, die von Planung und Einkauf bis zu Analytics und Produktion reichen. SAP hat diese zugekauft oder selbst entwickelt und in das Gesamtportfolio integriert“, sagt Robert Resch, Business Development Manager bei scc, im Gespräch mit transform! Beispiel Ariba und das SAP Business Network: Das Herzstück der Cloud-Lösung ist ein virtueller Marktplatz, an dem alle Personen, die in den Einkaufs- und Beschaffungsprozess involviert sind, eine gemeinsame Plattform vorfinden. Damit müssen sich Unternehmen nur noch auf einen Kanal konzentrieren, der das große Ganze widerspiegelt. Das heißt: Hier werden Bestellungen versendet oder Auftragsbestätigungen empfangen, gleichzeitig können aber auch Verhandlungen geführt oder Rabatte gewährt werden.

Die weiteren Vorteile sind unter anderem die vielfältigen Kooperations- oder die Expansionsmöglichkeiten, wenn man sich im Laufe der Zeit dazu entscheidet, weitere Module zu nutzen. Dank Cloud ist die Erweiterung eine relativ simple Sache.

Cloud-Lösungen im Kommen

Im Bereich Supply Chain Management hat SAP die Lösung IBP (Integrated Business Planning) etabliert, um etwa der steigenden Komplexität hinsichtlich vorausschauender Planung, Risikominimierung und Optimierung Rechnung zu tragen.

Für die Abbildung der Produktionsprozesse stehen neben den umfassenden Funktionen in S/4HANA zunehmend auch Möglichkeiten im DM (Digital Manufacturing, vormals auch DMC genannt) zur Verfügung. Mit dieser relativ neuen Lösung hat SAP begonnen, Cloud-Lösungen auch im Produktionsumfeld zu etablieren.

Laut Robert Resch besonders interessant sind die Veränderungen im Analytics-Bereich. „SAC (SAP Analytics Cloud) ist mittlerweile die gängige Lösung im Frontend-Bereich für Reporting und Planungslösungen. Die umfangreichen Entwicklungen der letzten Jahre haben hier zu einer sehr guten und in unserem Kundenkreis absolut beliebten Lösung geführt.“ Auch im Analytics-Backend zeichne sich immer mehr die Ablöse der klassischen Business-Warehouse-Architekturen durch die Cloud-Lösungen ab. „Mit SAP Datasphere steht eine Lösung in den Startlöchern, die in nächster Zeit auch in diesem Bereich zur umfassenden Nutzung von Cloud-Diensten führen wird.“

Im HR-Bereich wiederum haben die Walldorfer mit SuccessFactors schon früh auf Cloud gesetzt. „Mittlerweile hat sich hier bei vielen unserer Kunden eine Koexistenz zwischen den Funktionalitäten des klassischen HCM (Human Capital Management) und dem Einsatz von SuccessFactors entwickelt“, so Resch.

Was bringt die Cloud im SAP-Umfeld?

scc sieht vier wesentliche Vorteile für den Einsatz von Cloud-Lösungen. Es entfallen einmal die Kosten für eigene Server und etwaige weitere Anfangsinvestitionen für Hardware und Infrastruktur. Der zweite Vorteil widerspricht der landläufigen Meinung, dass Cloud unsicherer sei als etwa die On-Premises-Welt – im Gegenteil: Die meisten Cloud-Service-Anbieter – so auch SAP – legen größten Wert auf Datensicherheit und die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen. Sie können durch Zertifikate und ein mehrstufiges Sicherheitskonzept die höchsten Cybersecurity-Standards garantieren. Zudem entfallen Wartungsarbeiten. Bei Cloud-Lösungen liegt die Verantwortung etwa für die jeweils aktuellsten Lösungen in den Händen des Anbieters. Dieser muss sich um anfallende Updates und Wartungsarbeiten kümmern, damit die Nutzer und Nutzerinnen mit den neuesten Funktionen arbeiten können.

Last but not least geht es um die umfassenden Integrationsmöglichkeiten. Die Services aus dem Hause SAP lassen sich sehr gut miteinander kombinieren und schaffen so eine Gesamtlösung aus dem Kern-System und – daran angedockt – intelligenten Zusatzfunktionalitäten.

Auf die derzeit beliebte Frage, ob das Core-ERP-System in die Cloud wandert beziehungsweise dort schon angekommen ist, antwortet Robert Resch: „Das Verhältnis von On-Premises-Systemen und Private Cloud auf der einen Seite sowie Public Cloud-Angeboten auf der anderen ist aktuell eindeutig noch in Richtung der ersten Gruppe ausgerichtet. Natürlich wird der Public Cloud-Anteil weiter steigen, weil SAP etwa hier zahlreiche Zusatzfunktionalitäten realisiert und neue Möglichkeiten schafft, weitere Prozesse abzubilden. Wir glauben aber, dass dies nur einen Teil der Veränderung in der SAP-Lösungswelt ausmacht und werden gemeinsam mit unseren Kunden beobachten, wie sich das Lösungsportfolio zukünftig weiterentwickelt.“

Wachstumsfeld Prozessberatung

Der Cloud-Trend führt direkt zu einem weiteren Schwerpunkt in der aktuellen Strategie von scc: Prozessorientierung. Robert Resch: „Ein Aspekt dafür, dass wir verstärkt in Prozessmanagement und Prozessberatung investiert haben, ist, dass die SAP-Welt aus mehr und mehr Komponenten besteht, die gut zusammenspielen müssen, damit die Kunden von gesamtheitlichen Lösungen profitieren können.“

Außerdem verfügen die Public Cloud Services im Gegensatz zu der On-Premises-Welt und Private Cloud, die ein hohes Maß an Flexibilität bieten, über einen hohen Grad an Vorfertigung und damit auch über einen hohen Grad an Vorgabe. „Die Prozesse, die mit den Diensten kommen, sind nicht so frei veränderbar wie in den anderen Architekturen. Das bedeutet, dass die Unternehmen sich schon zu einem frühen Zeitpunkt mit den eigenen Prozessen auseinandersetzen müssen. Die Abläufe sind zu analysieren, zu dokumentieren und in der Folge anzupassen, um am Ende des Tages eine optimale Lösung zu erhalten.“

Garantiert SAP-tauglich

Der Business Development Manager von scc weist darauf hin, dass auf dem Markt sehr viele Prozessmanagement-Anbieter existieren. „Was uns von anderen unterscheidet, ist, dass wir nicht nur mit einer nachweisbar sehr guten Prozessmethodik arbeiten, sondern die Prozessberatung immer mit unserem einmaligen SAP-Knowhow verbinden. Die Prozesse werden stets unter dem Blickwinkel designt, was in der SAP-Welt funktioniert und was nicht.“

Schwierig sei es für Unternehmen, die ihre Prozessphase ohne diese Expertise abgeschlossen haben und dann auf die Realität der SAP-Welt treffen. „Je mehr man ins Detail geht, desto größer wird der Einfluss der SAP-Welt. Daher sind bei uns zuerst die Prozessberater am Zug, dann kommen die SAP-Experten und -Expertinnen hinzu. Dieser Mix stellt sicher, dass das Prozess-Design SAP-tauglich ist.“

Die zunehmende Prozessorientierung, die laut Resch zu den wichtigsten Wachstumsfeldern von scc gehört, hat auch Auswirkungen auf die Struktur der Beratermannschaft. „Prozessberater und -beraterinnen haben einen anderen Hintergrund, eine andere Ausbildung und eine andere Historie als die klassischen SAP-Consultants“, sagt Resch und skizziert das Anforderungsprofil. Sie müssen einerseits natürlich ein entsprechendes technisches Knowhow mitbringen. „Es gilt, digitale Technologien und agile Methoden richtig einzusetzen und die optimalen Lösungen für Kunden zu finden. Dafür ist es wichtig, ein Verständnis für das jeweilige Business, das dahintersteckt, zu entwickeln.“

Unterm Strich: „Mit der zunehmenden Prozessorientierung transformieren wir vom reinen SAP-Beratungshaus zum digitalen Sparring Partner.“

Microsoft Analytics

Ein dritter Punkt – neben Cloud und Prozessorientierung – ist die Öffnung gegenüber einem Anbieter, der nicht Teil des SAP-Universums ist: Microsoft, und hier ausschließlich der Bereich Analytics. „Die aktuelle Marktsituation, die lauter werdende Nachfrage seitens bestehender und potenzieller Kunden und der steigende Bedarf, den wir auch intern bemerkt haben, führten bereits Anfang 2023 dazu, dass wir das Analytics-Angebot von Microsoft unter die Lupe genommen und uns dazu entschlossen haben, das Produktportfolio im Analytics-Bereich zu erweitern. So können wir unseren Kunden ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten bieten.“

Robert Resch weist darauf hin, dass mit der Expansion keine Abkehr von Lösungen aus der SAP-Welt verbunden ist. „Der bisherige Fokus auf SAP Analytics-Produkte wird um Microsoft Analytics erweitert. Das bedeutet aber nicht, dass die Analytics-Produkte der SAP nicht trotzdem für viele unsere Kunden auch weiterhin die perfekte Lösung für ihre Anforderungen und Bedürfnisse darstellt. Genau das definieren wir gemeinsam mit dem Kunden und erarbeiten eine individuelle Analytics-Architektur. Dabei wird das im Unternehmen im Detail betrachtet, der Ist-Zustand erhoben und ein Soll-Zustand definiert. Auf Basis dieser Überlegungen kann das Tool, das den effizientesten Weg vom Ist- zum Soll-Zustand ermöglicht, ausgewählt werden.“

Robert Resch nennt drei Szenarien, in denen der Einsatz des Microsoft-Produkts Sinn machen würde. Ein Unternehmen hat etwa im Laufe der Zeit ein umfassendes Knowhow für Produkte aus Redmond entwickelt. „Damit lässt sich die Bedienung einer Microsoft-basierten analytischen Umgebung einfacher festigen und auch die Akzeptanz erhöhen.“ Ein weiterer Use Case wäre der, dass auf Basis der bestehenden Architektur die vorhandenen Datenbanken in Microsoft einfacher und kostengünstiger integriert werden können oder andere Faktoren wie die Schnelligkeit der Integration oder die Möglichkeit für Live-Reports zählen.

Ein dritter Punkt, der für die Alternative sprechen würde, ist der Umstand, dass in einigen Data-Science-Bereichen die Microsoft-Landschaft rasch und günstig aufgebaut werden kann. Nicht zu vergessen sei die intuitive User Experience: „Power BI befindet sich in der Office-Umgebung und ist in der optischen Darstellung und Nutzung den bekannten Programmen ähnlich.“

Ganzheitliche Unterstützung

Eines ist klar: In unserer schnelllebigen Welt, die sich gefühlt noch nie so rasant gedreht hat wie jetzt, ändern sich auch die Anforderungen eines Unternehmens an seine IT-Lösungen permanent. Hier braucht es flexible, agile und hocheffiziente Systeme, um das „daily business“ meistern und laufend optimieren zu können. „Hier kommen wir ins Spiel: Wir kennen die beste Lösung für die Bedürfnisse und Herausforderungen und helfen unseren Kunden, diese im Betrieb zu implementieren. Eine Zusammenarbeit mit der scc bedeutet aber weit mehr, als ›nur‹ eine SAP-Lösung im Rechenzentrum, in der Private oder Public Cloud zu erhalten: Wir geben das notwendige Knowhow weiter, bieten laufende Unterstützung im täglichen Betrieb und sind als SAP-zertifiziertes Partnerunternehmen die erste Anlaufstelle für jegliche Fragen zur Arbeit mit SAP.“ Das gleiche gilt nun auch für die Bereiche Prozessmanagement- und beratung sowie für die Analytics-Welt von Microsoft.


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