„Schatten-IT“ macht bereits 40 Prozent der Budgets aus

IT-Abteilungen unterschätzen laut einer englischen Studie die IT-Ausgaben in anderen Teilen des eigenen Unternehmens. Immer mehr Führungskräfte aus anderen Bereichen umgehen CIO und IT-Personal um eigene Projekte in der Cloud durchzuführen. [...]

Laut der Studie schätzen die CIO selbst den Anteil der internen „Schatten-IT“ in anderen Bereichen des Unternehmens auf rund 20 Prozent – zusätzlich zum offiziellen IT-Budget. Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings eher bei 40 Prozent liegen, meint das Beratungsunternehmen CEB. Das Unternehmen hat für die Untersuchung rund 165 Mitglieder mit gesamt mehr als 29 Mrd. Britischen Pfund IT-Ausgaben befragt.

Laut CEB sind immer mehr Führungskräfte aus Fachabteilungen daran interessiert, IT-Technologien für sich selbst auszutesten. Zu den gefragtesten Anwendungen gehören Cloud-Services, CRM-Systeme, Filesharing-Tools oder auch die Ausgabe von Hardware wie etwa iPads, um die Produktivität in ihren Teams zu erhöhen.

„IT-Abteilungen müssen zusehen wie sie diese Bemühungen der Abteilungen unterstützen und Mitarbeitern und Führungskräften die nötige Flexibilität bieten können, während sie gleichzeitig auf Kosteneffizienz und Sicherheit achten“, so CEB.

SCHATTEN-IT: BIS ZU NEUN PROZENT IT-AUSGABEN IN FACHABTEILUNGEN
Abteilungen die am ehesten Geld für IT ausgeben sind Marketing, HR, Operations und die Finanzabteilung. So werden laut CEB derzeit schon sechs bis neun Prozent des gesamten HR-Budgets für IT ausgegeben. Investiert wird in eine wachsende Zahl von Cloud-basierten HR-Systemen und Talent Analytics Software um vorhandenes Personal und neue Mitarbeiter besser verstehen zu lernen.

Andrew Horne, Geschäftsführer der CEB meint zu den Ergebnissen: „Während die Idee der Schatten-IT“ in der Vergangenheit meist als Risiko oder Gefahr gesehen wurde, ist diese im Gegenteil oft Zeichen gesunder Innovation und stellt für die IT selbst eine wertvolle Gelegenheit dar, mit neuen Geschäftspartnern neue Fähigkeiten zu entwickeln.“

Horne zufolge kann das Ausmaß von IT-Projekten außerhalb der IT-Abteilung zu einer echten Sorge für den CIO anwachsen. Der Versuch hier die totale Kontrolle zu bewahren sei aber genauso ein Schritt in die falsche Richtung. Laut Horne könnten CIOs, welche hier die rechte Balance finden, dem Unternehmen helfen flexibler zu werden, Kostensparungen zu identifizieren und letztlich Neuerungen und Innovation einfacher durchzuführen.

Die Studie fand auch heraus, dass die gesamten IT-Budgets für das kommende Jahr um drei Prozent steigen sollen, angetrieben durch steigende Betriebsausgaben. Investitionsausgaben würden hingegen bei geringen Steigerungen von 0,3 Prozent stagnieren.

Die Ausgaben für mobile Anwendungen werden sich im Jahr 2014 aber deutlich beschleunigen – fast zwei Drittel (65 Prozent) der Mitarbeiter sind mit den mobilen Arbeitswerkzeugen unzufrieden. Die Anzahl der CIOs welche über vier Prozent ihres Budgets in diesem Bereich ausgeben, hat sich laut CEB seit 2012 mehr als verdreifacht.

* Der Autor ist Redakteur der Computerworld UK.


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