Schlecht gesicherte Router machen Internetnutzer anfällig für Cyberattacken

Anwender vernachlässigen die Sicherheit ihres Routers und setzen sich damit einem hohen Risiko aus, Opfer von Cyberkriminellen zu werden, die es darauf abgesehen haben, die Kontrolle über ihre vernetzten Geräte zu erlangen, Passwörter abzugreifen und sensible Daten zu stehlen. [...]

Viele Anwender vernachlässigen die Router-Sicherheit und öffnen damit gefährlicher Malware die Tür. (c) pixabay

Wie eine Umfrage von Avast, einem Hersteller von digitalen Sicherheitsprodukten, ergab wurde Ende Mai weltweit schätzungsweise 700.000 Router identifiziert, die für Malware, die SSL-Stripping beinhaltet, anfällig sind. Bekannt als VPNFilter, enthält diese modulare Malware sogenannte „Man-in-the-middle“ (MITM)-Angriffsmöglichkeiten, die entwickelt wurden, um den Datenverkehr mit schadhaften Payloads zu infizieren. Die Malware ist in der Lage, den eingehenden und ausgehenden Datenverkehr vom Netzwerk ihres Opfers zu überprüfen und Passwörter oder andere sensible Informationen zu stehlen. Aktuell sind Router in 54 Ländern betroffen, darunter Modelle von Linksys, NETGEAR, D-Link, Huawei und Asus.

Des Weiteren wurde kürzlich von IT-Sicherheitsexperten berichtet, dass sich das Satori-Botnetz ausbreitet, indem es eine Schwachstelle in den DSL-Routern von D-Link ausnutzt. Satori ist ein Botnetz, das IoT-Geräte infiziert und diese dann dazu benutzt, um beispielsweise DDoS-Angriffe durchzuführen und Kryptowährungen zu schürfen.

Unwissenheit der Anwender

Die Umfrage von Avast zeigt, wie Internetkriminelle die Unwissenheit der Anwender in Bezug auf die Sicherheit ihrer Router ausnutzen können. So gibt beispielsweise knapp die Hälfte (47 Prozent) der Befragten in Deutschland an, dass sie sich nur ein Mal pro Jahr oder seltener in ihren Router einloggen und nach Updates schauen. 22 Prozent sagen sogar, dass sie keine Ahnung hatten, dass ihr Router überhaupt eine Firmware, also die in die Hardware eingebettete Software, besitzt, die regelmäßige Aktualisierungen und Sicherheits-Updates benötigt.

„Das lokale Netzwerk eines Anwenders ist nur so stark wie das schwächste Glied in der Kette und häufig ist der Router die verwundbarste Stelle”, erklärt Martin Hron, Security Researcher bei Avast. „Die Relevanz des Routers in Bezug auf die Netzwerksicherheit wird oft unterschätzt, dabei ist es zweifellos das wichtigste Gerät, da es das Gateway zum Internet ist. Da mit dem Router viele Geräte verbunden sind und über ihn sämtliche Daten ausgetauscht werden sowie der ein- und ausgehende Traffic läuft, ist er ein attraktives Angriffsziel. Können sich Internetkriminelle hier Zugang verschaffen, ist es ein Leichtes für sie, sensible Informationen wie beispielsweise Zugangsdaten fürs Online-Banking abzugreifen oder die damit verbundenen IoT-Geräte zu kapern. Um ein Minimum an Sicherheit zu gewährleisten, sollten die Anwender den voreingestellten Benutzernamen und das Passwort bei der Erstinstallation ihres Routers ändern und regelmäßig die Updates der Firmware vornehmen.“


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*