Schlechte Audioqualität schadet unserem emotionalen Wohlbefinden

Laut einer Studie von EPOS geben 95 Prozent der Befragten an, dass ihre Konzentration und Effizienz bei der Arbeit durch Audio-Probleme beeinträchtigt wird und auch Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden hat: 35 Prozent empfinden Frustration, Irritation und Ärger aufgrund von schlechter Audioqualität. [...]

Audiosensorische Überlastungen treffen das Gehirn, woraufhin das Stresshormon Cortisol freigesetzt wird. (c) Pixabay
Audiosensorische Überlastungen treffen das Gehirn, woraufhin das Stresshormon Cortisol freigesetzt wird. (c) Pixabay

Noch beunruhigender ist eine weitere Erkenntnis der Studie: 25 Prozent der Endnutzer sind durch schlechte Audioqualität gestresst und 15 Prozent der Befragten fühlen sich sogar verlegen oder unsicher.

Negative Erlebnisse aufgrund schlechter Audioqualität schaden nicht nur den Unternehmen selbst, sondern beeinträchtigen auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Stressbedingte Krankheiten sind eine der Hauptursachen für Krankheitsausfälle in Deutschland und verursachen wirtschaftliche Kosten von rund 23 Milliarden Euro pro Jahr. Mit neuen Technologien wird versucht den neuen Arbeitsweisen gerecht zu werden. Das führt mitunter zu einer deutlichen Zunahme von Telefonaten und virtuellen Meetings. Dies hat zur auch zur Folge, dass tägliche Mikrofrustrationen deutlich zugenommen haben. Mitarbeiter erleben zum Beispiel übermäßige Hintergrundgeräusche (42 Prozent), müssen sich wiederholen (34 Prozent) und um die Wiederholung von Informationen bitten (34 Prozent).
Laut Sir Cary Cooper, Professor für Organisationspsychologie und Gesundheit an der Manchester Business School, hat der stetige Anstieg dieser Frustrationen tiefgreifende Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden der Mitarbeiter. Dies gibt Anlass zur Sorge, da emotionale Stressoren zu Problemen führen können, die weit über den reinen Produktivitätsverlust hinausgehen.

„Die letzten Monate haben gezeigt, dass laute Umgebungen, die nicht für die Arbeit ausgelegt sind, zu stressigeren Situationen führen, insbesondere in Kombination mit höheren Erwartungen. Da Mitarbeiter, die remote arbeiten, über mehrere Geräte (Mobiltelefone, E-Mails sowie Kommunikations- und Kollaborationsplattformen) mit Kollegen verbunden sind, wird von ihnen immer häufiger verlangt, dass sie fast augenblicklich Ergebnisse liefern. Dieser Arbeitsansatz ist jedoch nicht nachhaltig und es obliegt den Arbeitgebern, mit ihren Mitarbeitern zusammenzuarbeiten, um die richtigen Lösungen für sie zu finden. Durch die Zusammenarbeit können Unternehmen Best-Practice-Lösungen entwickeln, die die Teammoral steigern, Harmonie schaffen und Arbeitsproduktivität und -effizienz optimieren.“

Millionen von Menschen auf der ganzen Welt kommen bereits zu virtuellen Meetings zusammen und es wird erwartet, dass die Zahlen noch steigen. Microsoft Teams meldete kürzlich einen neuen Tagesrekord von 2,7 Milliarden Meetingprotokollen an einem Tag. Da ein Großteil der Arbeitskräfte weltweit weiterhin von zu Hause aus arbeitet, stellt die Kultur, immer „online“ und „verfügbar“ zu sein, einen potenziell gefährlichen Präzedenzfall für Arbeitnehmer dar. Noch nie war es so wichtig zu wissen, wie man ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben schaffen kann. Denn immer präsent sein zu müssen, kann zu einem höheren Stressniveau beitragen.

Dr. Cary Cooper ist der Ansicht, dass Unternehmen, in denen Remote Work praktiziert wird, auch an die Bekämpfung des Präsentismus denken müssen. Das Sprichwort „aus den Augen, aus dem Sinn“ ist bei Mitarbeitern, die remote arbeiten, sehr präsent und um dem entgegenzuwirken, werden immer mehr virtuelle Meetings veranlasst. Diese zusätzlichen Besprechungen führen jedoch oft nicht zu einer höheren Leistung. Cooper empfiehlt, dafür zu sorgen, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer bei der Anzahl der zu vereinbarenden Meetings achtsam sind und sich überlegen, ob man nicht stattdessen eine E-Mail schicken könnte.

Wie wirken sich Geräusche auf uns aus?

Während das Großraumbüro einst für die meisten Unternehmen der Modus Operandi und gängiges Format war, das vielleicht wiederkehren wird, haben sich für die meisten Arbeitnehmer heute neue Herausforderungen ergeben. Da ein Großteil der Arbeitnehmer weltweit nach wie vor remote arbeitet, gefährdet Lärm weiterhin nicht nur die Produktivität, sondern auch die Gesundheit der Beschäftigten. Bisher waren wir uns der negativen Auswirkungen schlechter Audioqualität auf unser emotionales Wohlbefinden kaum bewusst. Durch Remote Work ist dieses Thema zunehmend in den Fokus geraten und hat somit auch die Notwendigkeit für Gegenmaßnahmen beschleunigt, die für eine

Vermeidung nachteiliger Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeiter sorgen. Nur wenn wir Lärm wirklich als ein Problem behandeln, mit dem viele Beschäftigte tagtäglich konfrontiert sind, können wir die Produktivität und das Wohlergehen der Mitarbeiter verbessern und wieder damit beginnen, das Potential unserer Arbeitskraft voll auszuschöpfen.

Wenn ein Mensch störenden Geräuschen ausgesetzt ist, kann dies mit der Zeit zu einem Aufbau von Ermüdungserscheinungen und Stress führen. Audiosensorische Überlastungen treffen das Gehirn, woraufhin das Stresshormon Cortisol freigesetzt wird. Ein Cortisol-Überschuss kann für eine Hemmung der Funktionen des präfrontalen Kortex des Gehirns sorgen, der für das emotionale Lernen und Verarbeiten verantwortlich ist und uns befähigt, begründete Verhaltensweisen wie das Argumentieren oder Planen zu steuern. Chronische Ermüdung des Gehirns und ein erhöhter Cortisolspiegel können zu langfristigen Problemen führen. Die Exposition gegenüber Geräuschen, die eine Stressreaktion auslösen, wirkt unweigerlich zermürbend und verursacht sowohl psychische als auch physische Probleme.

„Wenn Du jemals einen Tag voller unterbrochener und ineffizienter Telefonate erlebt hast, weißt Du, wie anstrengend das sein kann. Das liegt daran, dass das Gehirn unnötige Energie und kognitive Kapazitäten darauf verschwendet, sich auf den relevanten und gewünschten Klang zu konzentrieren“, sagt Jesper Kock, Vice President of Research and Development bei EPOS.

„Wenn diese Belastung über einen Zeitraum von Tagen, Wochen oder gar Monaten andauert, können sich überraschend nachteilige Auswirkungen auf das Wohlbefinden ergeben. Aus diesen Gründen ist es so wichtig geworden, ein Gerät mit einem hochwertigen Lautsprecher und Mikrofon zu nutzen, das darauf ausgelegt ist, störende Geräusche zu unterdrücken und zu eliminieren.“

Unternehmen tragen Verantwortung für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter

Im Allgemeinen haben Unternehmen eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern, insbesondere bei der Telearbeit, um sicherzustellen, dass sie sich nicht überfordern. Es besteht die Notwendigkeit, das Wohlergehen der Mitarbeiter von oben nach unten zu kaskadieren. 79 Prozent der Entscheidungsträger sind der Meinung, dass gute Audiogeräte wie Headsets, Kopfhörer und Lautsprecher akustische Beeinträchtigungen mindern können, unabhängig davon, ob man gerade telefoniert oder nicht. Um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter weiter zu steigern, müssen Führungskräfte als Verantwortliche für das Einhalten von Richtlinien und letztlich auch als diejenigen, die über Investitionen am Arbeitsplatz entscheiden, handeln, um tägliche Stressfaktoren abzubauen. Ganz egal, ob es sich dabei um akustische Beeinträchtigungen, mangelnde Work-Life-Balance oder Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit handelt.


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