Aktivisten haben skandalöse Arbeitsbedingungen bei einem weiteren Zulieferer von Apple in China angeprangert. Die Organisation China Labor Watch (CLW) wirft dem Auftragsfertiger Pegatron schwere Arbeitsrechtsverstöße vor. [...]
Ein neuer Bericht beklagt übermäßige Überstunden, Vertragsverletzungen, Billiglöhne, Misshandlung durch das Management sowie Umweltverschmutzung in drei Fabriken der Firma. Die Zustände am Arbeitsplatz und in Unterkünften seien schlecht. Es gebe Besorgnisse über Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter. Auch der „Spiegel“ hatte darüber berichtet.
Nach der Kontroverse um seinen Hauptzulieferer Foxconn hatte der Computer-, iPhone- und iPad-Produzent zunehmend Aufträge an Pegatron vergeben. In einer Reaktion versicherte Pegatron-Chef Jason Cheng laut „Wall Street Journal“, den Vorwürfen nachgehen zu wollen und eventuelle Verstöße gegen chinesisches Arbeitsrecht oder eigene Standards zu beheben.
Die durchschnittliche Arbeitsstundenzahl pro Woche in den drei untersuchten Fabriken liegt laut CLW bei 66 bis 69 Stunden. In Shanghai seien Arbeiter unter Druck gesetzt worden, Formblätter zu unterschreiben, um die wahre Zahl zu vertuschen. Apple teilte mit, dass eigene Untersuchungen bei Pegatron zuletzt im Juni 46 Wochenarbeitsstunden festgestellt hätten. Die Ermittler von CLW hatten Fabriken des Auftragsfertigers und dessen Töchter Riteng in Shanghai und AVY in Suzhou untersucht. Sie stellen iPhones, iPad-Teile sowie Apple-Computer her. Mit den neuen Aufträgen hatte Pegatron die Zahl der Arbeiter im Frühjahr von 50.000 auf 70.000 erhöht.
Auch Apple teilte mit, die Vorhaltungen in dem CLW-Bericht sofort untersuchen zu wollen. „Wir werden keine Abweichungen von unserem Verhaltenskodex zulassen.“ (apa)
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