Schlüsseltrends der IoT-Evolution

Das Internet of Things entwickelt sich kontinuierlich weiter. Dabei zeichnen sich mehrere Trends ab: die Integration von künstlicher Intelligenz (KI), Edge Computing und Blockchain, Standardisierungen zur effizienteren Verwaltung von IoT-Geräten sowie die Nutzung von IoT zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen. [...]

Die Zukunft der IoT-Konnektivität wird von bedeutenden technologischen Fortschritten, der Integration von KI und Edge Computing, laufenden Interoperabilitäts-Bemühungen und den transformativen Auswirkungen von 5G geprägt sein. (c) Shutterstock.com/Westend61 on Offset

Die Zahl der IoT-Geräte wächst rasant und IoT-Anwendungen finden sich zunehmend in verschiedensten Bereichen wie Transport und Logistik, Landwirtschaft, Energiemanagement, Fertigung oder auch bei Smart-City-Konzepten. Bei der Umsetzung von IoT-Szenarien bestehen aber nach wie vor einige Limitationen und Herausforderungen. Neue Entwicklungen werden aber die weitere IoT-Einführung forcieren und vereinfachen. Giesecke+Devrient (G+D) sieht dabei vor allem fünf entscheidende Trends, die zu einer sicheren und erweiterten IoT-Nutzung beitragen.

KI und Maschinelles Lernen führen zu intelligenten IoT-Systemen

KI und Machine Learning (ML) revolutionieren fast alles, auch das IoT. Durch die Analyse großer Datenmengen verbessert die KI IoT-Anwendungen etwa bei der vorausschauenden Wartung oder beim Energiemanagement. Die Kombination der analytischen Fähigkeiten von KI mit den Datenerfassungs- und Überwachungsfunktionen des IoT schafft ein Ökosystem, in dem betriebliche Erkenntnisse effizienter gesammelt werden. Das Ergebnis sind intelligentere, reaktionsschnellere IoT-Systeme.

Allerdings muss bei der KI-Integration ein wichtiger Punkt beachtet werden. KI ist in hohem Maße auf genaue, validierte und nicht manipulierte Daten angewiesen, um zu lernen, Entscheidungen zu treffen oder Empfehlungen auszusprechen. Das heißt, die Datenintegrität, die auf der Verwendung vertrauenswürdiger und authentischer Datenquellen basiert, ist von entscheidender Bedeutung, um das Vertrauen in IoT-KI-Ökosysteme zu stärken.

Edge Computing verbessert die IoT-Performance

Mit Edge Computing können Daten näher an der Quelle verarbeitet oder zumindest vorverarbeitet werden. Dies reduziert auch die Menge der Daten, die etwa im Automotive-Bereich an ein zentrales Rechenzentrum geschickt werden müssen. Edge Computing verringert die Latenzzeit erheblich, was für Echtzeitanwendungen wie die industrielle Automatisierung in der Fertigung wichtig ist. Der Ausbau der 5G-Netze wird die Kommunikation zwischen diesen Geräten zusätzlich verbessern und eine schnellere und effizientere Datenverarbeitung ermöglichen. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass auch die Integration von KI und ML mit Edge Computing in Zukunft steigen wird, sodass Edge-Geräte selbstständig komplexe Entscheidungen treffen können.

Blockchain erhöht die IoT-Sicherheit

Da IoT-Geräte zunehmend vertrauliche Daten sowie deren Integrität verarbeiten, wird die Rolle der Blockchain bei der Stärkung der IoT-Sicherheit immer wichtiger. Die dezentrale Natur der Blockchain mit der Fähigkeit, die Authentizität und Sicherheit von Datentransaktionen im gesamten Netzwerk zu gewährleisten, bietet eine verbesserte Datenintegrität. Die Blockchain kann deshalb zu einer wichtigen Komponente beim Schutz vor den wachsenden Cybersicherheitsbedrohungen in der IoT-Landschaft werden.

SGP.32 vereinfacht die Verwaltung von IoT-Geräten

SGP.32 ist eine neue, im Mai 2023 von der GSM Association, einer weltweiten Industrievereinigung der GSM-Mobilfunkanbieter, veröffentlichte Spezifikation für die Remote-SIM-Bereitstellung etwa bei der Inbetriebnahme eines IoT-Geräts, ohne dass gegebenenfalls zusätzliche Verbindungen über Wi-Fi oder Bluetooth erforderlich sind. Dies vereinfacht sowohl die Hardware des Gerätes als auch logistische Prozesse. Beispielsweise kann mit Lösungen wie der AirOn360 IoT Suite von G+D via SGP.32 die Konnektivität ganzer Geräteflotten zentral administriert werden. Anstelle der SMS-basierten Kommunikation der Vorgängerspezifikation SGP.02 verwendet SGP.32 ein schnelleres und zuverlässigeres IP-basiertes Protokoll. Die erforderlichen SIM-Anmeldedaten und -Einstellungen können direkt Over-the-Air (OTA) an die Geräte gesendet werden. Dadurch wird das Laden, Aktivieren und Verwalten der SIM-Profile von IoT-Geräten deutlich erleichtert. Sie können so effizienter und flexibler über den gesamten Lebenszyklus hinweg verwaltet werden. Die neue Spezifikation verspricht damit auch eine drastische Senkung der Betriebskosten und eine schnelle Skalierbarkeit.

IoT trägt zur Nachhaltigkeit bei

Nicht zuletzt wird IoT auch eine zentrale Rolle bei der Förderung der Nachhaltigkeit in verschiedenen Sektoren spielen. Moderne, energieeffiziente Sensoren in Verbindung mit KI optimieren das Ressourcenmanagement, indem sie eine präzise Überwachung und Steuerung ermöglichen. Die bereits laufende Einführung intelligenter Systeme in Bereichen wie Energiemanagement und Abfallreduzierung sind ein Beweis für den wachsenden Einfluss des IoT auf die Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft. Da die Welt mit Umweltproblemen zu kämpfen hat, wird die Integration des IoT immer wichtiger und markiert eine neue Ära, in der Technologie und Ökologie harmonisch ineinandergreifen.


Mehr Artikel

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

News

Risiken beim Einsatz von GenAI in vier Schritten senken

Die Themen Datenschutz und Modellverwaltung sind in der Datenwissenschaft zwar nicht neu, doch GenAI hat ihnen eine neue Dimension der Komplexität verliehen, die Datenschutzbeauftragte vor neue Herausforderungen stellt. Die Data-Science-Spezialisten von KNIME haben die Potenziale und Risiken der KI-Nutzung beim Einsatz bei der Datenarbeit zusammengefasst und empfehlen vier Schritte zur Risikominimierung. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*