Schulungsbedarf in den Bereichen KI, Cybersecurity und Cloud

Der IT Skills & Salary Report 2024 unterstreicht den wachsenden Bedarf an Weiterbildung und Umschulung von Arbeitskräften, um mit dem technologischen Fortschritt Schritt zu halten. Künstliche Intelligenz steht bei Entscheidungsträgern ganz oben auf der Liste der Investitionsschwerpunkte, da hier die Team-Kompetenzen am niedrigsten eingestuft werden. [...]

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72 Prozent der IT-Entscheider planen, ihre Teams zu schulen, um Qualifikationslücken zu schließen, gefolgt von der Einstellung zusätzlicher Mitarbeitender (38 Prozent) und dem Einsatz von KI, einschließlich generativer KI (30 Prozent), um die Automatisierung von Prozessen zu unterstützen und die Effizienz zu steigern. (c) stock.adobe.com/Frank Gärtner

Skillsoft hat den IT Skills & Salary Report 2024 veröffentlicht. Basierend auf den Erkenntnissen von mehr als 5.100 globalen IT-Entscheidungsträgern und Fachkräften weltweit untersucht der jährliche Report den Zustand der IT-Branche und unterstreicht den wachsenden Bedarf an Weiterbildung und Umschulung von Arbeitskräften, um mit dem technologischen Fortschritt Schritt zu halten.

Die wichtigsten Ergebnisse des diesjährigen Reports

  • Künstliche Intelligenz (KI) / maschinelles Lernen (ML) bleibt die oberste Investitionspriorität für IT-Entscheidungsträger, da sie diese Fähigkeiten bei ihren Teams von insgesamt fast 30 Kompetenzen am niedrigsten einstufen.
  • IT-Entscheidungsträger haben die größten Schwierigkeiten, Talente im Bereich Cybersicherheit und Informationssicherheit zu rekrutieren (38 Prozent). Jeder Fünfte hat Mühe, Talente im Bereich KI/ML zu finden.
  • 65 Prozent der IT-Entscheidungsträger geben an, dass es in ihren Teams Qualifikationslücken gibt, und 72 Prozent planen, diese durch die Weiterbildung vorhandener Talente zu schließen.
  • 94 Prozent der IT-Entscheidungsträger geben an, dass sie bei ihrer Belegschaft einen spürbaren Nutzen aus Schulungen ihrer Mitarbeitenden feststellen konnten, im Vergleich zu 90 Prozent im Vorjahr und 61 Prozent im Jahr 2022.
  • Der Hauptgrund für IT-Fachkräfte, sich weiterzubilden, ist das Interesse am Erlernen neuer Skills (54 Prozent), gefolgt von der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt (53 Prozent) und der Verbesserung der Arbeitsplatzsicherheit (46 Prozent).
  • 58 Prozent der IT-Fachkräfte gaben an, dass ihr Unternehmen ein Programm zur Führungskräfteentwicklung anbietet. 28 Prozent planen, im neuen Jahr in die Entwicklung von Führungskompetenzen zu investieren.

„Dieses Jahr hat uns wieder einmal gezeigt, dass es in der Technologiebranche zwei Konstanten gibt: Veränderung und die Notwendigkeit, sich ständig anzupassen. Unser Report beleuchtet die aktuellen Prioritäten der Unternehmen und deren Auswirkungen auf den Qualifikationsbedarf und bietet Einblicke, wie Führungskräfte und Einzelpersonen Lernmöglichkeiten nutzen können, um bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen“, erklärt Orla Daly, Chief Information Officer bei Skillsoft. „Da KI-Technologien immer stärker in die Arbeitsabläufe integriert werden und die Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Cybersicherheit und nach Führungsqualitäten steigt, ist es für Unternehmen wichtiger denn je, einen proaktiven Ansatz zur Kompetenzentwicklung zu verfolgen. Dazu gehört nicht nur die Investition in ganzheitliche Schulungsprogramme, die technische Fähigkeiten, Führungsqualitäten und Zertifizierungen umfassen, sondern auch die Förderung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens und der Innovation mit Gelegenheiten, neue Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden.“

Qualifikationslücken durch gezielte Schulungen schließen

65 Prozent der Befragten gaben an, dass sie weiterhin mit Qualifikationslücken in ihren Teams konfrontiert sind, wobei mehr als die Hälfte (56 Prozent) davon ausgeht, dass diese Defizite in den nächsten ein bis zwei Jahren fortbestehen werden. Die Weiterbildung und Umschulung („Upskilling“ sowie „Reskilling“) vorhandener Talente ist nach wie vor der vorherrschende Ansatz, um dieses Problem anzugehen. 72 Prozent der IT-Entscheider planen, ihre Teams zu schulen, um Qualifikationslücken zu schließen, gefolgt von der Einstellung zusätzlicher Mitarbeitender (38 Prozent) und dem Einsatz von KI, einschließlich generativer KI (30 Prozent), um die Automatisierung von Prozessen zu unterstützen und die Effizienz zu steigern.

Die drei wichtigsten Investitionsprioritäten der IT-Entscheider für das kommende Jahr sind KI und ML (47 Prozent), Cyber- und Informationssicherheit (42 Prozent) und Cloud Computing (36 Prozent). Trotz dieser Prioritäten erkennen die IT-Entscheidungsträger ein erhebliches Qualifikationsdefizit und bewerten die KI/ML-Kompetenzen ihrer Teams mit 34 Prozent am niedrigsten. Neben der Schließung von Qualifikationslücken wurde festgestellt, dass Weiterbildung die Arbeitsmoral im Team (60 Prozent), die Innovationsfähigkeit (55 Prozent) und die Talentbindung (49 Prozent) fördert. Wenn Qualifikationslücken nicht geschlossen werden, sind 56 Prozent der Befragten der Ansicht, dass dies ein mittleres Risiko für das Unternehmen darstellt und den Stress für die Mitarbeitenden erhöht (54 Prozent), die Projektdauer verlängert (42 Prozent) und die Fähigkeit verringert, die Geschäftsziele zu erreichen (37 Prozent).

Blended Learning

Jüngste Erkenntnisse zeigen erhebliche Defizite in der Effektivität von Qualifizierungsprogrammen. 22 Prozent der IT-Entscheidungsträger gaben an, dass sie mit den Entwicklungsinitiativen ihres Unternehmens für die Mitarbeitenden unzufrieden sind. Um diese Programme zu verbessern, sollten Unternehmen die Einführung eines Blended-Learning-Ansatzes in Erwägung ziehen. IT-Fachkräfte halten Präsenzschulungen mit Dozenten für am effektivsten, gefolgt von einer Mischung aus Online- und Präsenzschulungen sowie Online-Schulungen mit Dozenten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Schulungsmethoden anzupassen, um die Lernergebnisse zu optimieren und den sich ändernden Anforderungen der Arbeitskräfte gerecht zu werden.

Erfolgreiche Programme zur Talentförderung müssen auch Zugang zu Zertifizierungen bieten, die im heutigen Wettbewerbsumfeld sowohl für die individuelle Weiterbildung als auch für den Unternehmenserfolg von entscheidender Bedeutung sind. Fast alle IT-Entscheidungsträger (97 Prozent) geben an, dass zertifizierte Mitarbeitende einen Mehrwert für ihr Unternehmen schaffen, insbesondere durch die Überwindung von Qualifikationslücken im Unternehmen (49 Prozent), die effiziente Lösung von Problemen (49 Prozent) und die Steigerung der Produktivität (48 Prozent). Mehr als ein Drittel der IT-Entscheidungsträger ist der Ansicht, dass zertifizierte Teammitglieder einen Mehrwert von mehr als 25.000 US-Dollar schaffen, indem sie die Qualität der Arbeit verbessern (60 Prozent), das Engagement steigern (48 Prozent) und die Effizienz erhöhen (43 Prozent).

Bei der Gestaltung ihrer Karriere setzen die Befragten zunehmend auf eine Mischung aus IT/Tech-Zertifizierungen (67 Prozent), Technologiekenntnissen (66 Prozent) und Soft Skills (56 Prozent), um sich von anderen abzuheben und den vielfältigen Anforderungen moderner Unternehmen gerecht zu werden. Diese umfassende Priorisierung von Kompetenzen spiegelt sich in den Eigenschaften wider, die für Führungspositionen als wesentlich erachtet werden. Nach Ansicht der Befragten sind Power-Skills die wichtigsten Fähigkeiten für IT-Führungskräfte. Die fünf wichtigsten Fähigkeiten für Führungskräfte sind Teamkommunikation (74 Prozent), Problemlösung (70 Prozent), kritisches Denken (70 Prozent), zwischenmenschliche Kommunikation (66 Prozent) und technische Fähigkeiten (62 Prozent).

Kontinuierliches Lernen steht im Zusammenhang mit Zufriedenheit am Arbeitsplatz

Obwohl ein Viertel der Befragten mit ihrer Arbeit sehr zufrieden ist, ist ein erheblicher Anteil (61 Prozent) bereit, sich im kommenden Jahr nach einer neuen Stelle umzusehen. Die Befragten, die nach einem neuen Arbeitgeber suchen, wünschen sich eine Gehaltserhöhung (43 Prozent), Zugang zu Weiterbildungs- oder Aufstiegsmöglichkeiten (35 Prozent) und die Möglichkeit für Remote und Hybrid Work (35 Prozent). Der Zugang zu Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Talenten hilft nicht nur, Qualifikationslücken zu schließen, sondern stellt auch sicher, dass die Mitarbeitenden zufrieden und engagiert sind und über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um erfolgreich zu sein.


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