Schweden bei freiem Informationszugang im Web top

Am vergangenen Freitag hat die World Wide Web Foundation (WWWF) den neuen Web Index 2013 in London präsentiert. [...]

Der Report zeigt, welche der 81 untersuchten Staaten das Internet am besten zur Förderung der Menschenrechte einsetzten und Menschen nicht nur die Informationsbeschaffung ermöglicht, sondern ebenfalls befähigen soll, ihre eigene Meinung auszudrücken und am Diskurs öffentlicher Angelegenheiten teilzunehmen. Schweden belegt dabei erneut Platz eins im Ranking.

Vier Kategorien wurden im Report untersucht: der allgemeine Internetzugang, die Freiheit sicher und privat nach Informationen zu suchen und eigene Meinungen online mitteilen zu können, die Menge an und der Zugang zu relevanten Inhalten sowie die Ermächtigung, das Web zur Förderung des positiven Wandels zu benutzen.

Die Bereiche stützen sich auf verschiedene Artikel der UN-Menschenrechte. Durch den von Whistleblower Edward Snowden aufgedeckten NSA-Überwachungsskandal schnitten die USA in der zweiten Rubrik „Freiheit und Offenheit“ erwartungsgemäß schlecht ab und rutschten in der Gesamtwertung von Platz zwei im Vorjahr auf Platz vier. Im deutschsprachigen Raum platziert sich Österreich auf Platz 14, Deutschland und die Schweiz folgen knapp dahinter auf den Plätzen 16 und 17.

Der Index zeigt ebenfalls, dass sich der globale Internetzugang seit 2003 mehr als verdoppelt hat und von 16 Prozent auf 36 Prozent weltweit angestiegen ist. Social-Media-Plattformen sind eines der wichtigsten Tools. Sie spielten in 80 Prozent der untersuchten Länder eine tragende Rolle in der Mobilisation der Massen im Zuge politischen Wandels. Ebenso stieg aber auch der Anteil der durch die Politik durchgesetzten Zensur und Überwachung.

Gerechtfertigt wird dies oft unter dem Deckmantel des Kampfes gegen etwa Cybercrime oder Extremismus. „Wir leben in einer informationsreichen Welt. Aktivisten haben die Möglichkeiten sicherzustellen, dass Verletzungen der Menschenrechte nicht unentdeckt bleiben“, erläutert Salil Shetty, Generalsekretär von Amnesty International.

Die WWWF kritisiert außerdem die fehlende Präsenz von Frauenrechten im Web in den meisten der 81 Länder – Informationen über sexuelle Gesundheit, häusliche Gewalt und die Rechte von Niedriglohnbeziehern fehlen großteils. „Nur 37 Prozent der Frauen weltweit haben Zugang zum Internet und können aktiv am Informationsaustausch teilnehmen“, unterstreicht Shetty.

Abschließend spricht die Foundation vier Empfehlungen aus: Der Einsatz von Online-Überwachung und -Zensur soll eingeschränkt werden und Breitbandinternet für alle zugänglich und leistbar sein. Daneben fordert der Report (hier als PDF-Download) einen garantierten Zugang zu Information und die Förderung der Medienkompetenz aller sowie die Aufklärung über die eigenen Rechte im Web. (pte)


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