In Internetshops hat das Scrolling-Verhalten im vergangenen Jahr einen enormen Anstieg erlebt. Auch Footer sind für User plötzlich interessant geworden. Dies ergab eine Studie von Content Square, in der 50 Millionen Internetsitzungen untersucht wurden. [...]
„Footer sind zu signifikanten Browser-Elementen geworden. Mobiles Internet und soziale Netzwerke gewöhnen die Internet-Nutzer an das Scrollen bis zum Ende einer Seite. Den Mythos ‚Alles auf einen Blick im ersten Screen‘ gibt es nicht mehr“, so das Unternehmen Content Square.
Bis zu 15 Prozent aller Internetnutzer scrollen auf einer E-Commerce-Seite wirklich bis nach unten zum Footer hin. Vor drei Jahren waren es gerade einmal drei Prozent, die sich diese Mühe machten. Den stärksten Anstieg hat vor allem der Tablet-Markt gebracht. Denn hier wird am meisten gescrollt. Die Messungen in der Studie wurden vom Startscreen bis hin zum letzten Abschnitt, der auf dem Display zu sehen ist, durchgeführt.
Insgesamt stieg das Scrolling-Verhalten an Desktops-PCs am geringsten an. Dennoch wurde um fünf Prozent auf der Webseite weiter nach unten gesehen. Smartphones hingegen heben sich deutlich davon ab. Es gab einen Anstieg von 18 Prozent innerhalb eines einzigen Jahres. Scrollte man 2013 nur etwa 1700 Pixel nach unten, waren es 2014 schon 2000 Pixel. Das bringt Online-Shops auch mehr Gewinn, denn so finden mehr Produkte Beachtung.
Internet-Nutzer, die Shops an ihrem Tablet besuchen, scrollen am meisten. Hier stieg der Ausgangswert um 42 Prozent an. Es werden durchschnittlich 3400 Pixel nach unten gescrollt, während im Jahr 2013 gerade einmal 2400 Pixel angeschaut wurden
Während europäische Internetshops meistens eine durchschnittliche Größe von 2500 Pixel haben, sind chinesische E-Commerce Seite meistens um die 20.000 Pixel lang. Gründe dafür sind unter anderem, dass Chinesen statistisch gesehen weiter nach unten scrollen als User aus westlichen Nationen. Die Sprache Mandarin ist eine weitere Ursache für den enormen Größenunterschied. Mit über 5000 Zeichen wird sehr viel mehr Platz benötigt.
Auch die Impulsivität der Europäer begründet die Kürze der westlichen Websites. Denn Chinesen treffen Entscheidungen traditionell vorsichtig, während Europäer gerne schnell handeln. Eine weitere Studie ergab, dass Chinesen durchschnittlich in Dimensionen von 50 Jahren vorausdenken, während Europäer hauptsächlich nur die kommenden zwei bis drei Jahre relevant finden. (pte)
Be the first to comment