Im Zuge der Digitalisierung werden die Datenberge weiter wachsen. Als kostengünstiges Speichermedium bleiben dabei die klassischen Festplatten das Mittel der Wahl. Die Hersteller arbeiten längst daran, deren Kapazitäten weiter auszubauen. [...]
Auch wenn der Fokus in Sachen Festspeicher derzeit auf den schnellen Solid State Drives (SSDs) liegt, arbeiten die großen Festplattenhersteller mit Hochdruck an neuen Techniken, um mit klassischen Hard Disks neue Kapazitätsdimensionen zu erschließen. Angesichts der rasant wachsenden Datenströme werde es auch in Zukunft einen hohen Bedarf an kostengünstigem Storage geben, heißt es von Seiten der Hersteller.
Seagate favorisiert dabei das Heat-Assisted Magnetic Recording (HAMR). Die Technik basiert auf einem neuen Glas-Keramik-Material für die einzelnen Speicherscheiben in der Festplatte. Auf diesem Speichermaterial könnten einzelne Datenpunkte mit Hilfe von Lasertechnik enger gesetzt werden als auf den herkömmlichen Scheiben, die aus einer Aluminiumlegierung bestehen. Seagate spricht von einer derzeit möglichen Datendichte von bis zu zwei Terabit pro Quadratzoll.
Festplatten mit 40 Terabyte geplant
Den Anwendern stellt der Speicherspezialist für das Jahr 2019 Festplatten mit einer Kapazität von 20 Terabyte in Aussicht. 2023 sollen dann Laufwerke mit bis zu 40 TB verfügbar sein, prognostiziert Mark Re, Senior Vice President und Chief Technology Officer von Seagate. Den Kunden verspricht der Technikchef, dass HAMR genauso zuverlässig arbeiten werde wie bereits etablierte Festplattentechnik. Das betreffe Energiebedarf, Haltbarkeit und Betriebsdauer sowie die Hitzeentwicklung.
Seagate arbeitet bereits seit der Jahrtausendwende an der HAMR-Technik. Die zwischenzeitlichen Ankündigungen erster Produkte hatten sich jedoch nie bewahrheitet. Das könnte sich nun ändern. Der Start der Massenproduktion stehe Herstellerangaben zufolge unmittelbar bevor. Rund 40.000 HAMR-Drives seien bereits gebaut und getestet worden. Die ersten Geräte sollen Ende 2018 verfügbar sein. Zu den Preisen wollten sich die Verantwortlichen bis dato nicht äußern. Angeblich sollen die Kosten pro TB Speicher unter denen aktueller Festplatten liegen.
*Martin Bayer ist Stellv. Chefredakteur der Computerwoche.
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