IoT ist in aller Munde. Allerdings stehen wir hier bei der Entwicklung noch ganz am Anfang, meint der Münchner IT-Full-Service-Provider Consol. Es zeichnen sich noch Veränderungen ab, die teilweise disruptiven Charakter haben. Das Unternehmen nennt sechs zentrale neue Trends. [...]
Heiß diskutiert wird aktuell das Thema Blockchain – nicht nur im Hinblick auf die Kryptowährung Bitcoin, sondern gerade auch hinsichtlich möglicher neuer Nutzungsmöglichkeiten und Einsatzfelder etwa bei Banken und Versicherungen oder bei den so genannten Smart Contracts für die automatisierte Vertragsabwicklung. Ein Bereich kommt dabei in aller Regel zu kurz: das Internet der Dinge, denn gerade hier kann ein zentraler Vorteil der Blockchain voll zum Tragen kommen. Sie bietet sich in idealer Weise als Identifikationsmedium an und damit zur Absicherung von IoT-Kommunikationen.
Bereits das vergangene Jahr war von einer Zunahme von DDoS-Attacken geprägt, die für den Aufbau von Botnetzen IoT-Geräte nutzten. Die Attacke auf den Webdienstleister Dyn etwa führte dazu, dass Netflix, Twitter, Amazon oder Airbnb zeitweise nicht erreichbar waren. Auch der Hacker-Angriff auf die Telekom-DSL-Router führte zu einem Massenausfall von Internet- und Telefonanschlüssen – auch wenn die eventuell beabsichtigte Integration der Router in ein Botnetz misslang. Es ist stark davon auszugehen, dass sich dieser „Trend“ weiter fortsetzt. Ungesicherte IoT-Geräte dürften ein lukratives und leichtes Ziel für Hacker bleiben, vor allem dann, wenn Default-Passwörter nicht geändert werden.
Bereits jetzt finden sich im IoT-Bereich eine Vielzahl unterschiedlicher, inkompatibler Kommunikationsprotokolle – allein schon im Hinblick auf unterschiedliche Übertragungsstandards der drahtlosen Netze im Nahbereich mit WLAN, ZigBee oder Z-Wave. Es ist nicht davon auszugehen, dass hier in nächster Zeit eine Standardisierung erfolgt. Im Gegenteil: Kurzfristig ist sogar eine Erhöhung der Protokollvielfalt zu erwarten. Ein Grund hierfür ist auch die bevorstehende Abschaltung der alten 2G- oder 3G-Mobilfunknetze wie GSM oder UTMS durch die Netzbetreiber in vielen Ländern, die viele genutzte IoT-Geräte zu Auslaufmodellen degradiert und Neuentwicklungen erforderlich macht.
Vor noch nicht allzu langer Zeit ständig diskutiert, ist das Thema IPv6 in letzter Zeit etwas in den Hintergrund geraten. Es ist aber davon auszugehen, dass das Internetprotokoll gerade hinsichtlich IoT wieder deutlich an Bedeutung gewinnen wird. Durch Vorteile wie die Beseitigung der Adressknappheit oder die Möglichkeit, neue Sicherheitskonzepte umzusetzen, ist IPv6 geradezu für einen Einsatz im IoT-Umfeld prädestiniert.
Die in IoT-Anwendungen gewonnenen Daten werden künftig verstärkt zu einem Hauptlieferanten für Big Data. Problem dabei ist, dass IoT-Daten bisher nicht verifiziert werden, das heißt, fehlerhafte IoT-Rückmeldungen können zu falschen Big-Data-Ergebnissen führen. Zudem ist durch eine mangelhafte Absicherung von IoT-Umgebungen auch potenziellen Manipulationen Tür und Tor geöffnet.
Klar ist auch, dass immer mehr neue Geschäftsideen im IoT-Bereich entstehen und neue Lösungen realisiert werden. Das mögliche Anwendungsspektrum wird sich signifikant erhöhen – dahingestellt sei aber, ob es auch immer einen Mehrwert mit sich bringt. Es ist davon auszugehen, dass sehr viele völlig überflüssige Applikationen auf den Markt drängen werden.
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