Security-Experten sorgen sich um die Sicherung von Endpoints

Attivo Networks führte eine internationale Befragung unter 1.200 Cybersicherheits-Experten durch. [...]

Die Verkürzung der Verweildauer von Angreifern im Unternehmens-Netzwerk (Dwell-Time) stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. (c) alphaspirit - Fotolia
Die Verkürzung der Verweildauer von Angreifern im Unternehmens-Netzwerk (Dwell-Time) stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. (c) alphaspirit - Fotolia

Die Sicherung von Endpoints und Netzwerken bereitet 65 Prozent der befragten Security-Experten die größte Sorge. Im Vergleich zum Vorjahr stieg dieser Wert um 11 Prozentpunkte an. Dies ist eines der wesentlichen Ergebnisse der Studie von Attivo Networks mit dem Titel ‚2019 Top Threat Detection Trends‘. Die Analyse führt diese Entwicklung auf vier Hauptfaktoren zurück: die Entwicklung einer zunehmend Perimeter-losen Umgebung, die schiere Anzahl erfolgreicher Angriffe auf Endpoints, die steigenden Kosten pro kompromittiertem Endpoint; und schließlich die Schwierigkeit, ein kompromittiertes System schnell zu erkennen, bevor sich ein Angreifer lateral im Netzwerk bewegen kann.

Weitere wichtige Ergebnisse der Studie: 40 Prozent der Befragten stufen Täuschungs-Lösungen und Detection-Controls als wichtigste Angriffs-Unterbrecher in der Riege der traditionellen Cybersecurity-Lösungen ein. Auf der Liste der Cyber-Bedrohungen rangieren Malware und Ransomware mit 66 Prozent weiterhin ganz oben.

„Ein Großteil unserer diesjährigen Forschungsarbeiten deutet auf eine anhaltende Nachfrage nach netzwerkinterner Erkennung hin, die zuverlässig über bestehende und neu entstehende Angriffsflächen arbeitet und gegen alle Angriffs-Vektoren wirksam ist“, erklärt Joe Weidner, Regional Director DACH bei Attivo Networks.

„Die Verkürzung der Verweildauer von Angreifern, die sogenannte Dwell-Time, steht zunehmend im Mittelpunkt. Ebenso wichtig ist der Einsatz von Technologien, die Angreifer innerhalb des Netzwerks frühzeitig und valide erkennen. Eine vielschichtige Strategie komplementärer Kontroll-Mechanismen, die neue Lösungen wie die Täuschungs-Technologie einschließt, erweist sich als am wirksamsten“, so Weidner weiter.

Die Studie von Attivo Networks wurde 2019 unter 1.249 Cybersecurity-Experten in Europa, Nordamerika und Australien durchgeführt – darunter Tech- und Finanz-Dienstleistungen. Große und mittelständische Unternehmen waren gleichmäßig vertreten. Sie geht auf die größten Herausforderungen ein, denen Cybersecurity-Experten auf der ganzen Welt gegenüber stehen. Darüber hinaus bietet sie einen Einblick, inwiefern sich Cybersecurity-Trends im Vergleich zur vergangenen Attivo-Studie aus dem Jahr 2018 entwickelt haben.

Corona noch kein Thema während Studien-Zeitpunkt

Die Umfragen zum ‚2019 Top Threat Detection Trends Survey‘ wurden zu einem Zeitpunkt durchgeführt, an dem die Coronavirus-Pandemie noch nicht auftrat, und nicht so viele Menschen dazu zwang, von zu Hause aus zu arbeiten. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider: Unter den Befragten rangierten Home-Office-Arbeiter mit nur 35 Prozent an dritter Stelle der besorgniserregendsten Angriffsflächen. Attivo Networks geht jedoch davon aus, dass in zukünftigen Studien ein signifikanter Anstieg der Risiken in Bezug auf die Arbeit über Remote-Zugänge oder VPNs zu erwarten ist.

Die Studien-Ergebnisse im Detail

  • Die Verkürzung der Verweildauer von Angreifern im Unternehmens-Netzwerk (Dwell-Time) stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar: Nahezu zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten bezeichneten eine Dwell-Time von 100 Tagen als „in Ordnung“ oder „zu niedrig“ (gegenüber 61 Prozent im Vorjahr). Mit einem Anstieg von 7 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr gaben 22 Prozent der Befragten an, dass sie die Statistik über die Dwell-Time nicht verfolgen. Diese Ergebnisse unterstreichen den anhaltenden Bedarf an effizienten Instrumenten zur Erkennung und Verfolgung Netzwerk-interner Bedrohungs-Aktivitäten und lateraler Bewegungen.
  • Organisationen wenden zunehmend komplementäre Sicherheitstechnologien an. Die Befragten glauben, dass Bedrohungsakteure sich am meisten um die Analyse des Netzwerk-Verkehrs sorgen (44 Prozent), dicht gefolgt von Täuschungstechnologien und Firewalls der nächsten Generation (beide 40 Prozent). Dahinter folgen Intrusion Detection Systems (39 Prozent), Security Information und Event Management (37 Prozent), Endpoint Detection und Response/fortschrittliche Antivirus-Lösungen (27 Prozent), Incident Access Management (22 Prozent) und User und Entitiy Behavior Analytics (15 Prozent). Diese Verschiebung ist laut Attivo Networks wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Angreifer die Schwächen traditioneller Sicherheits-Mechanismen immer besser verstehen. Andererseits legen Unternehmen ihren Fokus immer mehr auf neue Technologien wie Täuschungs-Technik.
  • Zusätzlich zu den Anwender-Netzwerken und Endpoints zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die Cloud für 63 Prozent der Befragten ein erhebliches Problem darstellt. Die Studie führt dieses Ergebnis auf die anhaltende Migration von Unternehmen zu IaaS- und SaaS-Services zurück; ferner führt sie es auf Bedenken von Cybersecurity-Experten hinsichtlich der Sicherung dieser breiten Angriffsflächen und dezentralisierten Sicherheits-Muster zurück.
  • Trotz erheblicher Investitionen in Präventions-Lösungen stehen Malware und Ransomware weiterhin ganz oben auf der Liste derjenigen Angriffe, die Cybersecurity-Experten Sorge bereiten: Die Kategorie Malware/Ransomware ist im Vergleich zum Vorjahr von 61 auf 66 Prozent gestiegen. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass sich Präventions-Technologien wie Virenschutz und Firewalls immer noch schwer tun, Angriffe zu erkennen und zu stoppen. Unternehmen suchen daher nach neuen vielschichtigen Verteidigungs-Strategien
  • Drei von vier Befragten verwenden irgendeine Form von Sicherheits-Framework, wobei die Mehrheit der Befragten (45 Prozent) ein NIST-Cybersecurity-Framework verwendet, gefolgt von der ISO 27000-Normenfamilie (37 Prozent). Sicherheits-Experten verlassen sich auf diese Frameworks, um Richtlinien, Verfahren und Prozesse eindeutig zu definieren, die zur Reduzierung von Risiken beitragen sollen.

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