Security-Experten unter Druck: Rekordzahl an Cyberbedrohungen und zu hoher Workload

Eine neue Studie von Trend Micro warnt vor der zunehmenden Gefährdung digitaler Infrastrukturen und der Mitarbeiter im Homeoffice, da Bedrohungsakteure ihre Angriffsrate auf Unternehmen und Individuen erhöhen. [...]

In der Cloud geht nach wie vor eine große Bedrohung für Unternehmen von fehlkonfigurierten Systemen aus. (c) Unsplash
In der Cloud geht nach wie vor eine große Bedrohung für Unternehmen von fehlkonfigurierten Systemen aus. (c) Unsplash

Ransomware-Angreifer verlagern ihren Fokus auf kritische Infrastrukturen und Branchen, die sich einem hohen Druck zur Zahlung ausgesetzt sehen. Dabei gewährleisten doppelte Erpressungstaktiken, dass sie davon profitieren können. Zu den meistgetroffenen Industriezweigen in Österreich zählen das Gesundheitswesen, Technologieunternehmen, die Immobilienwirtschaft, das produzierende Gewerbe sowie Bildungseinrichtungen. Ransomware-as-a-Service-Angebote haben zudem den Markt für Angreifer mit wenig technischen Vorkenntnissen geöffnet – und zugleich zu einer stärkeren Spezialisierung geführt. So sind Access Broker nun ein wesentlicher Bestandteil der Cybercrime-Lieferkette.

Bedrohungsakteure werden immer besser darin, menschliche Schwachstellen auszunutzen, um Cloud-Infrastrukturen und die Arbeit im Homeoffice zu kompromittieren. Im Jahr 2021 erkannte und verhinderte Trend Micro Cloud App Security (CAS) 25,7 Millionen-E-Mail-Bedrohungen – im Vergleich zu 16,7 Millionen im Vorjahr. Dabei hat sich das Ausmaß der blockierten Phishing-Versuche in diesem Zeitraum beinahe verdoppelt. Studien zeigen, dass Mitarbeiter im Homeoffice häufiger Risiken eingehen als vor Ort im Unternehmen, was Phishing-Angriffe gefährlicher macht.

In der Cloud geht nach wie vor eine große Bedrohung für Unternehmen von fehlkonfigurierten Systemen aus. Dabei weisen unter anderem Dienste wie Amazon Elastic Block Store und Microsoft Azures Virtual Machine relativ hohe Fehlkonfigurationsraten auf. Trend Micro stellt zudem fest, dass Docker-REST-APIs häufig fehlkonfiguriert sind. Dadurch sind sie Angriffen von Gruppen wie TeamTNT ausgesetzt, die Krypto-Mining-Malware auf den betroffenen Systemen einsetzen.

Bei den Business-Email-Compromise (BEC)-Angriffen ging die Zahl der Entdeckungen um 11 Prozent zurück. Allerdings blockierte CAS einen hohen Prozentsatz an fortgeschrittenen BEC-Emails, die nur durch einen Vergleich des Schreibstils des Angreifers mit dem des vorgesehenen Absenders erkannt werden konnten. Diese Angriffe machten im Jahr 2021 47 Prozent aller BEC-Versuche aus, im Vergleich zu 23 Prozent im Jahr 2020.

Während 2021 ein Rekordjahr für neue Schwachstellen war, zeigen Untersuchungen von Trend Micro, dass 22 Prozent der 2021 im Untergrund von Cyberkriminellen verkauften Exploits über drei Jahre alt waren. Das Patchen alter Schwachstellen bleibt daher neben der Überwachung neuer Bedrohungen eine wichtige Aufgabe, um Cyberangriffe zu verhindern und eine umfassende Sicherheit zu gewährleisten.

„Die Angreifer arbeiten kontinuierlich daran, die Menge ihrer Opfer sowie ihren Profit zu steigern, sei es durch die Anzahl oder die Effektivität ihrer Attacken“, erklärt Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro. „Der Umfang und die Tiefe unserer globalen Threat Intelligence ermöglicht es uns, Veränderungen in der Vorgehensweise, wie Cyberkriminelle ihre Opfer weltweit angreifen, zu identifizieren. Unsere aktuellen Forschungen zeigen einerseits, dass die Gesamtzahl der von Trend Micro erkannten Bedrohungen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf über 94 Milliarden gestiegen ist. Zugleich ging die Angriffssumme in einigen Bereichen zurück, da Attacken immer zielgerichteter werden.“


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*