Mehr als 2.500 Besucherinnen und Besucher nahmen in diesem Jahr an den Austrian Consultants Days teil. Der Höhepunkt dieser Veranstaltungsreihe des Fachverbandes Unternehmensberatung und IT (UBIT) war der bereits 10. Österreichische IT- und Beratertag, der gestern feierlich in der Wiener Hofburg stattfand. In Vorträgen und Panels wurde diskutiert, warum IT die Lebensader für die österreichische Wirtschaft ist. „Die IKT-Branche ist Wachstumsmotor, Jobtreiber und Innovationshebel für den Wirtschaftsstandort Österreich“, zog Alfred Harl, Veranstalter und Obmann des Fachverbandes UBIT, Bilanz. „Allein die direkte Wertschöpfung des österreichischen IT-Sektors beträgt 5,4 Milliarden Euro, wobei noch 3,7 Milliarden an Vorleistungen dazu kommen.“ [...]
IKT-Infrastruktur und Ausbildung
Die Zukunftsfähigkeit von Österreich im internationalen Vergleich, so Tenor der Veranstaltung, ist stark von den nächsten Entwicklungsschritten im IT-Bereich abhängig. Während Österreich im e-government und e-billing – ab 2014 erfolgen rund 2 Millionen Rechnungen pro Jahr an die Verwaltung digital – zu den Vorreitern gehört, liegt Österreich im Network Readiness Index aktuell nur auf Rang 19. „Wir müssen die IKT-Infrastruktur voran bringen, um international nicht den Anschluss zu verlieren“, so Harl über einen der Gründe für diese unzureichende Platzierung. „Und wir müssen auch dafür sorgen, dass wir ausreichend Spezialistinnen und Spezialisten mit Hochschulabschluss im IT-Sektor ausbilden.“
Gerade was den Frauenanteil betrifft, hat Österreich Aufholbedarf, denn nur rund 15 bis 20 Prozent der Absolventinnen an Universitäten und Fachhochschulen sind Frauen. Und das ist in einer Branche, die rund 3.900 hochqualifizierte Fachkräfte benötigt, nicht zu vernachlässigen. Noch dazu, wo die IT-Branche eine starke Diffundierung von Fachkräften in andere Bereiche wie den Medizin- oder Bankensektor aufweist.
Mobile Zukunft
Über alle Branchen hinweg haben sich die Arbeitswelten eklatant verändert, denn viele Unternehmen, insbesondere in der IT-Branche, stellen ihre Arbeitsstruktur auf mobile Arbeitsplätze um. Das steigert oftmals die Effizienz der Arbeitsergebnisse und gibt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Motivations- und Innovationsschub. Es herrschen veränderte Rahmenbedingungen, die neue Chancen und Möglichkeiten auftun.
„Der IKT-Sektor ist die Schlüsselindustrie für unsere wissensbasierte Gesellschaft. Wir müssen unser Marktpotenzial optimal ausnützen und brauchen einen IKT-Verantwortlichen auf Regierungsebene, der eine IKT-Strategie für Österreich verfolgt“, fasst Alfred Harl die Faktoren für eine erfolgreiche IKT-Politik in Österreich zusammen.
10. Österreichischer IT- und Beratertag
Unter den Diskutanten und Speakern des Beratertages: DiTech Geschäftsleitung Mag. Aleksandra Izdebska, Vizepräsident Wirtschaftskammer Österreich und Hauptverbandpräsident Dr. Hans-Jörg Schelling, Univ.-Prof. Dr. Bernhard Felderer, Ars Electronica Leiter Gerfried Stocker, Geschäftsführer L.S.Z. Consulting Dr. Alexander Loisel, Geschäftsführer Gartner Austria DI Manfred Troger, MD Arthur D. Little Dr. Karim Taga, Prof. Dr. Franz Josef Röll, MD SAP Austria Dr. Andreas Muther, General Manager Austria Georg Obermeier, Generaldirektor A1 und Telekom Austria Group Dr. Hannes Ametsreiter, Vorstand ÖIAG Ing. Rudolf Kemler, Mag. Nikolaus Futter und Dr. Franz Fischler.
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