Die diesjährige Avaloq Community Conference am 13. Juni 2018 in Zürich fand zum Leitthema „Ein neues Bankenparadigma im Zeitalter der Disruption“ statt. Sie zeigte Wege auf, wie etablierte Banken und Vermögensverwalter digitale Technologien nutzen und so neuen Wettbewerbern wirksam begegnen können. [...]
Die Konferenz war die Größte ihrer Art, die Avaloq bisher ausgerichtet hat, mit einer Rekordzahl an Teilnehmern, Speaker, Sponsoren, Kunden und Mitgliedern der weltweiten Avaloq-Community – insgesamt über 450 Personen.
Disruption steht seit langem im Fokus aller Akteure der Finanzdienstleistungsbranche. Inzwischen haben die Veränderungen enorm an Tempo gewonnen, und die leistungsstarken Funktionen neuer Technologien und digitaler Prozesse – vor allem ausgelagerte cloudbasierte Dienstleistungen – erreichen einen kritischen Punkt: Binnen weniger Monate entstehen so viele Start-ups, dass etablierte Marken schnell Marktanteile verlieren können. Revolut beispielsweise, Newcomer im Fremdwährungssegment, wickelt heute bereits Währungstransaktionen im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar pro Monat ab.
Die Bedrohung für etablierte Banken und Vermögensverwalter ist vielfältiger geworden: Heute sind es nicht mehr nur konkurrierende Institute, die versuchen, sich gegenseitig auszumanövrieren, sondern immer mehr Fintechs und Start-ups, die die Disruption mit neuen Geschäftsmodellen vorantreiben. Vorschriften wie die zweite Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) in Europa, die den Datenaustausch und die Öffnung von Dienstleistungen für Dritte vorschreibt, beschleunigen diese Entwicklung zusätzlich.
Doch – und dies war eine der Schlüsselerkenntnisse der Konferenz – genau diese Technologien und rechtlichen Entwicklungen bieten etablierten Finanzinstituten auch die enorme Chance, technologieaffiner, effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden: um damit ihren Marktanteil auszubauen und mehr Profit zu erwirtschaften.
Hochmoderne digitale Technologien mit Fokus auf Automatisierung, Standardisierung und Straight-Through Processing (STP) sowie ausgelagerte cloudbasierte Lösungen wie Business Process as a Service (BPaaS) und Software as a Service (SaaS) können erhebliche Effizienzsteigerungen bewirken und helfen, Kosten einzusparen. Sie bieten den Instituten zudem die Möglichkeit, neue Dienstleistungen, Plattformen und Produkte schnell zu testen und einzuführen, rasch auf veränderte Markttrends zu reagieren und sich entsprechend anzupassen.
Francisco Fernandez, Gründer und Group Chairman von Avaloq, gab den Finanzinstituten in seiner Keynote zu verstehen, dass die in den kommenden zehn Jahren zu erwartenden Vorteile von Lösungen wie STP, Automatisierung und künstlicher Intelligenz keinesfalls unterschätzt werden dürfen: «Nichts ist komplexer, als Dinge einfach zu gestalten. Doch die Komplexität der modernen Finanzdienstleistungssysteme muss vereinfacht werden, insbesondere mit Blick auf das Backoffice.»
Weiter erklärte er: «Die aktuellen digitalen Technologien und Lösungen wie Business Process as a Service und Software as a Service sind unglaublich leistungsstark geworden, sodass Banken und Vermögensverwalter im Backoffice immer weniger manuelle Prozesse benötigen. Ich gehe davon aus, dass wir in zehn Jahren das Backoffice weitgehend automatisieren können – und wir sind überzeugt, dass dies eine bemerkenswerte Chance für die Finanzinstitute ist.»
Drei Keynote-Vorträge
1. «Das neue Bankenparadigma» – Francisco Fernandez, Gründer und Group Chairman, Avaloq
Francisco Fernandez beginnt seine Keynote mit einer Analyse des tiefgreifenden Wandels im Bankensektor, der durch immer leistungsstärkere Technologien zusätzlich beschleunigt wird: «Seit Inbetriebnahme des ersten Geldautomaten im Jahr 1967 ist viel passiert.» Der Einfluss neuer Technologien ist so stark, dass der Wettbewerbsdruck von schlankeren und effizienteren Instituten, die sich auf eine bessere Nutzererfahrung und optimierte Ergebnisse für den Kunden fokussieren, einfach nicht länger ignoriert werden kann.
Die gute Nachricht ist, dass Banken und Vermögensverwalter immer noch ein sehr hohes Vertrauen bei ihren Kunden genießen. Dies wird ihnen dabei helfen, ihre Marktanteile zunächst zu halten. Doch das Vertrauensverhältnis wird schon bald auf die Probe gestellt, wenn Vorschriften wie die PSD2 Banken dazu verpflichten, ihre Kundenlösungen für Drittanbieter zu öffnen, und damit Einfluss auf die Beziehung zwischen Banken und ihren Kunden haben.
Anzeichen für dieses wettbewerbsintensivere Marktumfeld zeigen sich bereits in der finanziellen Performance zahlreicher Institute. Banken an reifen Märkten wie Europa und den USA sehen ihre Gewinne Jahr für Jahr einem stärkeren Druck durch neue Mitanbieter an ihren jeweiligen Märkten ausgesetzt. Weltweit liegt die durchschnittliche Eigenkapitalrendite (ROE) für Banken derzeit bei rund 8-10 Prozent. Bei europäischen Instituten bewegt sich dieser Wert eher bei 3 Prozent. Selbst in wachstumsstarken neuen Märkten wie China wird nur eine Eigenkapitalrendite von 14 Prozent erzielt, Tendenz sinkend.
Ein wesentlicher – und immer bedeutsamerer – Faktor ist der Wettbewerb durch Technologieunternehmen, und hier nicht nur durch Giganten wie Google, Apple, Facebook und Amazon, sondern durch eine Vielzahl innovativer Start-ups, welche die Möglichkeiten neuer Geschäftsmodelle für sich nutzen. «Was verbirgt sich hinter dem Erfolg dieser und vieler anderer Unternehmen?» fragt Fernandez. «Ein großartiges Kundenerlebnis. Hocheffiziente Prozesse. Geringe Kosten. Neue Technologien und ein Fokus auf digitale Erstklassigkeit.»
Als Beispiel führt er den Devisentransaktionsspezialisten Revolut an. Das Unternehmen mit Sitz in London wurde vor drei Jahren gegründet und zählt bereits 2 Millionen Kunden. Täglich kommen 10.000 neue Benutzer hinzu, das monatliche Fremdwährungstransaktionsvolumen liegt bei rund 1,5 Milliarden US-Dollar. Das Wachstum von Revolut wird durch ein extrem kundenzentriertes Geschäftsmodell basierend auf geringen Gebühren angetrieben. Auf seiner Website wirbt das Fintech-Unternehmen stolz mit dem Slogan: «Wir haben unseren Kunden 200 Millionen Britische Pfund Gebühren gespart.»
Trotz der rasanten Marktentwicklung und der Gründung neuer, schnellerer und intelligenterer Wettbewerber bieten sich für etablierte Finanzinstitute Chancen wie selten zuvor, sich ebenfalls die neuen Technologien zunutze zu machen und so angesichts der Disruption wettbewerbsfähig und profitabel zu bleiben.
Fernandez sieht drei Faktoren, die den künftigen Erfolg von Banken und Vermögensverwaltern beim Versuch, im digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig zu sein, bestimmen: Mehrwert, Effizienz und Vertrauen – dies ist das neue Bankenparadigma.
Mehrwert bedeutet, dem Kunden Komfort zu bieten und sich auf eine vollständige Benutzererfahrung, personalisierte Dienstleistungen sowie Produktperformance zu konzentrieren. Effizienz basiert auf den Vorteilen neuer Technologien wie BPaaS und SaaS: unter anderem automatisierte Prozesse und Robotik, Standardisierung, STP sowie der zunehmende Einsatz von Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs).
Bei Vertrauen geht es darum, transparent zu sein, einen erstklassigen Kundenservice anzubieten und die Compliance-Standards zu übertreffen. Francisco Fernandez zitiert eine von der Unternehmensberatung Bain im Jahr 2017 durchgeführte Studie, die gezeigt hat, dass die Kunden mit Blick auf ihr Geld weiterhin ihrer Primärbank am meisten vertrauen.
«Wir sind überzeugt, dass die neue Riege der SaaS- und BPaaS-Lösungen all diese Marktanforderungen in sich vereint», so Fernandez. Die unternehmenseigenen Lösungen von Avaloq unterstützen die Kunden darin, Mehrwert zu schaffen, von überzeugenden Effizienzsteigerungen zu profitieren und das Vertrauen ihrer eigenen Kunden mittels Personalisierung und verbessertem Kundenservice zu stärken – und zwar über die gesamte Customer Journey hinweg.
2. «Vorausschauend agieren» – Jürg Hunziker, Group CEO, Avaloq
Die Disruption des Banken– und Vermögensverwaltungssektors findet zu einer Zeit statt, in der das Volumen der verwalteten Vermögen an den globalen Märkten steigt, erklärt Jürg Hunziker, Group CEO von Avaloq.
Prognosen zufolge wird sich der Anteil der High-net-worth individual (HNWI)-Kunden in Nordamerika von 2016 bis 2021 um 4,5 Prozent erhöhen, in Westeuropa und Asien-Pazifik wird ein Zuwachs von 4,5 bzw. 5,9 Prozent prognostiziert. Der globale Durchschnitt liegt bei 4,7 Prozent und bietet damit hervorragende Chancen für die Finanzinstitute mit dem richtigen Leistungs- und Produktangebot.
Für Hunziker geht es beim diesem Angebot vornehmlich um Kostensenkungen im Backoffice, Investitionen in echte Innovation und Konzentration auf ein Serviceangebot im Frontoffice, das sich vom Leistungsspektrum anderer Anbieter unterscheidet. Etablierte Finanzinstitute nutzen ihren etablierten Marktanteil, um am Markt erfolgreich zu sein, insbesondere angesichts des steigenden Bedarfs an Beratung.
Weiter erläutert Hunziker: «Ich habe keine Angst, dass die Banken aussterben werden. Rund 95 Prozent der Kunden tätigen ihre Bankgeschäfte weiterhin über eine Bank, doch der Wettbewerb verschärft sich. Als Branchenführer sind wir überzeugt, dass es vor allem darum geht, vorausschauend zu agieren, ohne die Zukunft vorhersagen zu wollen. Es ist wichtig, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die die Institute widerstandsfähiger machen. Für uns bedeutet dies, in das Ökosystem zu investieren.»
«Die Herausforderung besteht darin, dass Banken und andere Finanzinstitute im Sektorvergleich überdurchschnittlich hohe IT–Kosten haben (rund 14 Prozent der Gesamtkosten gegenüber einem Durchschnitt von etwa 7 Prozent), jedoch gleichzeitig den geringsten Anteil an ausgelagerter Softwarepenetration aufweisen – im Vergleich zu anderen Branchen wie Gesundheit, Energie oder Konsum- und Industriegüter (etwa 30 Prozent gegenüber einem Durchschnittswert von 40 Prozent). Das muss sich ändern», betont Hunziker.
Es zeigt sich, dass die am besten geführten Unternehmen ihr Geld für echte Innovation ausgeben – und nicht einfach nur bestehende Systeme aufbessern. Der Fokus sollte folglich auf Investitionen in agile IT–Lösungen liegen, beispielsweise cloudbasierte Dienstleistungen, mit denen die Institute sich für das digitale Zeitalter rüsten. «Unseres Erachtens ist es von entscheidender Bedeutung, dass Banken und Vermögensverwalter versuchen, ihre IT-Budgets auf diese Art von Änderungsprogrammen zu konzentrieren», so Hunziker weiter.
«Avaloq will nicht sagen, dass die Banken grundsätzlich weniger für die IT ausgeben sollen, sondern vielmehr in Bereichen, in denen ein echter Unterschied bewirkt werden kann, um beispielsweise dem globalen Durchschnitt von 7 Prozent näher zu kommen. Als Konsequenz haben wir selbst 100 Millionen US-Dollar in die Entwicklung von Servicetechnologien investiert, mit denen die Komplexität des Bankgeschäfts mit BPaaS- und SaaS-Lösungen gesenkt und eine Konzentration auf echte Innovationen wie künstliche Intelligenz und Automatisierung erreicht werden soll.»
Jürg Hunziker stellt unter anderem die folgenden zentralen Erfolge heraus:
- 92 Banken arbeiten inzwischen mit digitalen Lösungen von Avaloq.
- Das Unternehmen hat eine «Straight Through Processing»-Rate von bis zu 99,75 Prozent in seinen Servicezentren erzielt.
- Im zweiten Halbjahr 2018 plant Avaloq die Einführung von über 150 APIs – ein umfangreicher Rollout und ein Signal, welch große Bedeutung das Unternehmen dem Ausbau des breiten Ökosystems von Avaloq und dem Fokus auf Innovation beimisst.
Allgemein konzentriert sich Avaloq zum Vorteil seiner Kunden auf drei Bereiche: Verbesserung des Kundenerlebnisses, Optimierung der Operational Excellence und Ausbau des Ökosystems aus Partnern und Anwendungen. Mit Blick auf die Operational Excellence geht es vor allem Automatisierung und Robotik, künstliche Intelligenz, Compliance-Lösungen und Cloud-Banking als zentrale Wachstumssegmente.
«Von wesentlicher Bedeutung für uns und unsere Kunden ist die Benutzererfahrung. Moderne Technologien und digitale Systeme erlauben Finanzinstituten, mehr Kundenkontaktpunkte zu nutzen und an jedem Punkt der Kundenbeziehung für die Kunden da zu sein. Es gibt eine emotionale Komponente in Finanzsystemen und Kundenservice, die über modernere digitale Prozesse gewährleistet werden kann, und genau hier möchte Avaloq ansetzen.»
EXKURS 1: Die Avaloq-Community und der Bedarf an einem gesunden Ökosystem
Das vielleicht wichtigste Schlagwort der Avaloq-Konferenz war der Begriff «Ökosystem». Nicht nur Francisco Fernandez und Jürg Hunziker verwendeten den Begriff in ihren Keynotes, auch zahlreiche Redner und Akteure der Konferenz gebrauchten ihn, um die Zukunft der Finanzdienstleistungsbranche zu beschreiben.Avaloq hebt sich am Markt mit seinem einzigartigen Ökosystem aus Partnern und Spezialisten über die Avaloq-Community ab, welche allein auf den Kundennutzen ausgerichtet ist. Über 1.300 Drittentwickler sind derzeit für das Co-Innovations-Portal von Avaloq registriert, und die einzigartige Avaloq Software Exchange Plattform umfasst nun über 90 Fintech-Lösungen, die das Avaloq-Ökosystem unterstützen.
Die Rolle des schnell wachsenden globalen Fintech-Ökosystems aus Serviceprovidern, Entwicklern und Softwarefirmen hat sich zu einer Schlüsselkomponente ausgebildet – wobei Banken und Vermögensverwalter im Kampf um Marktanteile und Eigenkapitalrendite zunehmend auf diese Dienstleistungen zurückgreifen müssen.
Wichtig für Avaloq ist, dass dieses Ökosystem stetig wächst. Einer der Konferenzpartner war beispielsweise der schweizerische Blockchain- und Kryptowährungsspezialist Metaco, an dem Avaloq kürzlich einen Anteil von 10 Prozent erworben hat. Blockchain-Technologien haben das Potenzial, den Finanzsektor noch stärker zu beeinflussen – und dadurch die Disruptoren zu disruptieren. Entscheidend ist, dass sowohl Avaloq selbst als auch seine Kunden für diesen Wandel offen sind.
In seiner Präsentation auf der Konferenz erklärte Jiten Varu, Head of Product Management: «APIs sind die Zukunft des Open Banking. Innovation ist nicht einfach. Das ‹Warum› ist leicht zu beantworten, der schwierige Part ist das ‹Wie›, und genau deshalb ist das Ökosystem so wichtig.»
3. «Fokus auf das Kundenerlebnis » – Thomas Beck, Chief Technology Officer, Avaloq
Thomas Beck, Chief Technology Officer bei Avaloq, betont in einer Konferenzsession mit vier Mitgliedern seines Technologieteams: «Das Kundenerlebnis muss sich verändern.Wir sind überzeugt, dass Avaloq mit seiner Open Banking-Architektur der ideale Partner ist.»
Ein cloudbasiertes System hat erhebliche Vorteile für Unternehmen, die im neuen Bankenparadigma erfolgreich operieren möchten. Nach Meinung von Avaloq bietet die Cloud derart umfassende Vorteile, dass das Unternehmen selbst auf eine von IBM betriebene Private Cloud umstellt.
Anfang Juni gaben IBM und Avaloq gemeinsam den Rollout der «Swiss Banking Cloud» bekannt sowie den Umbau des IT-Leistungserbringungsmodells von Avaloq unter Nutzung der Infrastruktur von IBM als Leistungsangebot. Im Rahmen der langfristig geschlossenen Vereinbarung wird IBM Avaloq private Cloud-Infrastrukturleistungen in der Schweiz sowie Zugang zu den globalen Cloud-Ressourcen und -Kapazitäten von IBM als Teil einer hybriden Cloud-Umgebung zur Verfügung stellen.
Dieser Fokus auf dem Kundenerlebnis wird von den anderen Mitgliedern des Teams bestätigt. Jiten Varu, Head of Product Management, weist beispielsweise darauf hin, dass Avaloq bereits über 200 Customer Journeys identifiziert hat – mit dem Ziel, diese zum Vorteil der Kunden und der Finanzinstitute zu automatisieren. «Es wird zunehmend wichtiger, über den Kunden und seine Nutzererfahrung nachzudenken», erklärt er und verweist auf die potenziellen Vorteile einer Automatisierung.
EXKURS 2: Robotic Process Automation
Robotic Process Automation (RPA) war ein auf der Community Conference 2018 viel diskutiertes Thema. Immerhin ermöglicht eine RPA-Software den Finanzinsitituten, ihre standardisierten, sich wiederholenden Prozesse von einer Software effizient ausführen zu lassen. Insbesondere im Back-Office lassen sich so manuelle – und damit fehleranfällige und ressourcenaufwändige – Aufgaben automatisieren. Auf diese Weise werden Kapazitäten frei für die Kundenerlebnis-Optimierung und das Innovationsmanagement. Eine RPA-Lösung unterstütt die Mitarbeitenden des Finanzinstituts nach außen hin.Avaloq selbst setzt RPA seit einiger Zeit ein, um die Systemautomatisierung zu erhöhen und manuelle Tätigkeiten abzubauen. Der Fokus liegt hier auf den umfassenden Vorteilen, die RPA mit Blick auf Kosten und Verarbeitungsgeschwindigkeit bieten kann. Avaloq hat ein eigenes Entwicklungsteam für den Aufbau und die Entwicklung neuer automatisierter Robotikprozesse eingerichtet, mit dem Ziel, die verbleibenden manuellen Prozesse zu reduzieren, die Servicequalität zu erhöhen, Risiken abzubauen und die Verarbeitung zu beschleunigen.
Als nächste Phase steht auf dem Programm, den Einsatz künstlicher Intelligenz parallel zur Automatisierung zu untersuchen, um den manuellen Aufwand weiter zu reduzieren und die Nicht-STP-Verarbeitung zu beschleunigen. In einem Pilotprojekt wurden bereits die relevanten Einsatzszenarien, Vorteile und erforderlichen Investitionen ermittelt, um künstliche Intelligenz in die Prozesse zu integrieren und den Anteil der verbleibenden nicht digitalen Prozesse zu senken.
Fazit: Zukunft Banking
Die Avaloq Community Conference hat gezeigt, dass der digitale Wandel letztlich eine Frage des Blickwinkels ist: Etablierte Finanzinstitute sind nicht zwangsläufig bedroht, aber jedenfalls gefordert, denn die digitalen Herausforderungen bestehen auch in Zukunft. Um erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben oder es wieder zu werden, müssen sich die Unternehmen mit dem neuen Bankenparadigma auseinandersetzen. Aber: Mehrwert generiert sich nicht von selbst, Effizienz lässt sich nicht heraufbeschwören, und Vertrauen wird niemandem in den Schoß fallen – eine unterstützende Softwarelösung zu implementieren, ist für Banken und Vermögensverwalter massgeblich, um sich für die Zukunft zu rüsten. Francisco Fernandez betonte es in seiner Eröffnungsrede: Finanzinstute sollten nicht unterschätzen, welche Vorteile integrierte digitale Lösungen und Automatisierung bieten. Ihre positiven Auswirkungen auf Kosten, Effizienz, Performance und Gewinne werden erheblich sein.
((Autorenprofil))
Uwe Krakau verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Finanzdienstleistungsbranche. Bei Avaloq (www.avaloq.com) ist er als General Manager und Chief Markets Officer Germany tätig. Zu seinen Kernthemen gehören Markt, Wachstum, M&A, Start-ups, Value Proposition und Fintechs. Bevor er 2004 zu Avaloq wechselte, war er 14 Jahre lang hauptsächlich für DAX-Unternehmen in Deutschland tätig. Unter anderem hatte er Managementpositionen beim debis Systemhaus, EADS und BASF inne. Er studierte an der Fachhochschule für Technik Esslingen Wirtschafts-Ingenieur, verfügt über einen Abschluss in Informations-Wissenschaft der Universität Konstanz und hat das Executive Program des Swiss Finance Institut abgeschlossen.
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