Erste Erfahrungen mit der DSGVO

Am 23. Oktober referierten namhafte Datenschutzexperten beim 3. OÖ-Datenschutztag in der Welser Villa Muthesius über erste Erfahrungen und Herausforderungen bei der Umsetzung der seit 25. Mai 2018 zur Anwendung kommenden neuen Datenschutzbestimmungen. [...]

Interessante Expertenvorträge beim 3. OÖ-Datenschutztag in der Welser Villa Muthesius. © DATENSCHUTZBEAUFTRAGTER
Interessante Expertenvorträge beim 3. OÖ-Datenschutztag in der Welser Villa Muthesius. © DATENSCHUTZBEAUFTRAGTER

„Der dritte OÖ-Datenschutztag war aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war überaus positiv. Es gibt in Oberösterreich keine vergleichbare Veranstaltung, bei der sie so direkten Kontakt zu namhaften Experten finden können“, zeigte sich Veranstalter Horst Greifeneder vom Welser Büro für Datenschutz & Datensicherheit zufrieden mit dem Verlauf des heurigen Datenschutztages.

Interessante Expertenvorträge beim Datenschutztag

Mag Ursula Illibauer, Wirtschaftskammer Österreich, berichtete über erste Anzeichen eines wachsenden Unwillens der Wirtschaftstreibenden bei der aufwändigen Umsetzung der zahlreichen Pflichten und Aufgaben aus der DSGVO in der täglichen betrieblichen Praxis. Die anerkannte Datenschutzexpertin verwies dabei auf zahlreiche Hilfsmittel der Wirtschaftskammer, welche allen Verantwortlichen und Auftragsverarbeitern meist kostenlos zur Verfügung stehen und eine weite Verbreitung gefunden haben.

Der Welser IT-Rechtsspezialist Dr Michael Pachinger skizzierte mögliche Haftungsfragen und Schadenansprüche gegenüber den Verantwortlichen bei Datenschutzverletzungen. Der langjährige EuroPrise Experte erörterte zudem Möglichkeiten einer Datenschutzzertifizierung als Nachweis für eine DSGVO-konforme Verarbeitung von personenbezogenen Daten.

Mag Georg Lechner, langjähriger Mitarbeiter der Datenschutzbehörde, betonte mehrmals die Notwendigkeit, dass sich Verantwortliche und Auftragsverarbeiter bei der Verarbeitung von personenbezogenen Daten mit den Anforderungen der DSGVO ernsthaft auseinandersetzen müssten. Besonders wichtig sei dabei, eine nachvollziehbare Dokumentation einzelner Entscheidungen. Die österreichische Datenschutzbehörde würde dann im konkreten Schadensfall für aufgetretene Fehler eher Verständnis zeigen können. Eine völlige Ignoranz der gesetzlichen Bestimmungen aber absolut nicht goutieren.

Mag Sabine Brunner, Datenschutz-Expertin von pwc Legal, sprach über Besonderheiten bei der Verarbeitung von personenbezogenen Daten im Unternehmensverbund und zeigte verschiedene Lösungen für eine rechtskonforme Umsetzung der DSGVO bei der Verarbeitung und Übermittlung von Daten in Konzernen, zB Corporate Binding Rules.

Aussteller zeigen Tools und Geräte

Begleitet wurde die Veranstaltung von einer frei zugänglichen Ausstellung. Hier präsentieren unter anderem das Welser Datenschutz-Start-Up DataReporter das gleichnamige Datenschutz Management Tool mit einer Vielzahl von Funktionen zur Umsetzung von DSGVO-Aufgaben und Pflichten. Und der Welser Büroausstatter SSI Schäfer Shop zeigte gemeinsam mit seinem Partner HSM unterschiedliche Geräte zur DSGVO-konformen Vernichtung von Akten und Papierdokumenten.

Fazit

Am Ende der Veranstaltung war klar, dass die Anforderungen einer gesetzeskonformen Umsetzung der neuen Datenschutzbestimmungen für Verantwortliche, Auftragsverarbeiter, Datenschutzbeauftragte oder Behörden eine enorme Herausforderung darstellen und noch lange nicht abgeschlossen sein werden.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*