Monatlich werden vom BMK Frauen ausgezeichnet, die herausragende Leistungen im Bereich der Technik erbringen. Im November 2021 wird die Ehre Laura Bettiol zuteil. Die FOTEC-Forscherin ist seit 2019 im Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt tätig. [...]
Monat für Monat werden Frauen vom BMK als „FEMtech-Expertinnen“ ausgezeichnet, die der Technik sprichwörtlich ihren Stempel aufdrücken. Neben Fachexpertise und Mut zur Innovation geht es vor allem auch um die Vorbildwirkung, die diese Forscherinnen erfüllen. Wie Laura Bettiol, die seit fast 15 Jahren eine wahre Bilderbuchkarriere hinlegte und auf deren Visitenkarte seit über zwei Jahren „Senior Researcher“ steht. Nach dem Bachelor-, Master- und Doktoratsstudium Aerospace Engineering an der Universität in Padua absolvierte Bettiol das „Space Studies Program“ der International Space University (ISU) in Ohio (USA).
„Nach meinem Studium wollte ich mehr über die verschiedenen Bereiche der Raumfahrt erfahren. Das Programm ist interdisziplinär, interkulturell und international aufgebaut. Man trifft viele verschiedene Astronautinnen und Astronauten und Personen von Raumfahrtagenturen, wie der European Space Agency (ESA) oder der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es war eine spannende Zeit“, erzählt die Preisträgerin.
Weitschichtige Aufgaben
Im Jahr 2019 führte sie ihr Weg zur FOTEC in Wiener Neustadt. Dort gehört sie dem Electric Propulsion Team an, das die FEEP-Triebwerk Technologie entwickelt. FEEP steht für „Field Emission Electric Propulsion“. „Wir sind die weltweit führende Firma, die diese Art von neuen Triebwerken entwickelt. Diese hochpräzisen elektrischen Triebwerke können je nach Anwendung die Ausrichtung eines schweren Satelliten oder den Orbit eines kleineren Satelliten ändern“, erklärt Bettiol.
In ihrer Position kümmert sie sich um die Organisation und den Ablauf von Projekten, steht in Kontakt mit Förderstellen, betreut die Arbeitsaufträge, verwaltet das vorhandene Budget und verfasst Berichte. „Ich bin für mehrere ESA- und FFG-Projekte verantwortlich, mit Fokus auf die Entwicklung und das Testen unserer FEEP-Technologie und innovativer Elektronenquellen.“
„Ich gratuliere Dr. Bettiol von Herzen zu dieser Auszeichnung. Diese ist für mich ein weiteres Zeichen, dass ihre Forschungsarbeiten rund um die Weiterentwicklung und das Testen unserer FEEP Technologie herausragend und international sichtbar sind. Ihre Entscheidung zu uns nach Wiener Neustadt zu kommen zeigt, dass sich der Standort rund um FOTEC, FH Wiener Neustadt und weiteren Playern mittlerweile international einen Namen gemacht hat“, meint FOTEC-Geschäftsführer Helmut Loibl.
Vorbild und Mentorin
Damit der Frauenanteil in der Technik in Zukunft weiter steigt, möchte Bettiol nicht nur ihre eigenen Projekte vorantreiben, sondern auch Vorbild für den Nachwuchs sein. „In der Schulzeit werden die Interessen der Schülerinnen geformt und gerade in diesem Alter ist es wichtig, Mädchen zu ermutigen, naturwissenschaftliche und technische Fächer zu erlernen. Hier müssen wir ansetzen, wenn wir später eine höhere Anzahl von Frauen in technischen Berufen haben möchten. Auch Mädchen interessieren sich für Raketen und Raumfahrt!“
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