Infineon Austria Geschäftsjahr 2018: Weiter auf Wachstumskurs

Die Infineon Technologies Austria-Gruppe (Infineon Austria) setzt auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 (Stichtag 30. September 2018) ihren Wachstumskurs fort. Die Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns erzielte einen Umsatz von 2.960,8 Millionen Euro. [...]

(c) Infineon Technologies Austria AG/APA-Fotoservice/Hörmandinger Fotograf/in: Martin Hörmandinger
v.l.n.r.: Oliver Heinrich, Finanzvorstand Infineon Technologies Austria AG Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG Thomas Reisinger, Vorstand f¸r Operations, Infineon Technologies Austria AG

Der Vorjahreswert (Umsatz 2017: 2.539,6 Millionen Euro) wurde um 421,2 Millionen Euro oder 17 Prozent überschritten. Der Umsatzanstieg ist auf die positive Marktentwicklung im Kerngeschäft von Infineon Austria zurückzuführen: Die weltweite Nachfrage nach Leistungselektronik für Automobil-, Industrie- und Konsumentenanwendungen ist anhaltend hoch.
Das Ergebnis vor Steuern betrug 294,1 Millionen Euro, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 117,6 Millionen Euro oder rund 67 Prozent (Ergebnis vor Steuern 2017: 176,5 Millionen Euro).

„Weltweit werden immer mehr Bereiche des täglichen Lebens digitalisiert und elektrifiziert. Dieser Trend verstärkt sich weiter und sorgt für eine hohe Nachfrage nach unseren Produkten und Lösungen, beispielsweise für elektrisch angetriebene und automatisierte Fahrzeuge, vernetzte, batteriebetriebene Geräte, Rechen-
zentren oder zur Sicherung des Internets der Dinge“, sagt Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG. „Für dieses strukturelle Wachstum sind wir mit dem in Österreich entwickelten, produzierten und vermarkteten Portfolio hervorragend in den globalen Märkten positioniert.“

Hohe Investitionen

Die umfassenden Erweiterungen im Bereich Forschung und Entwicklung an den Standorten in Graz, Linz und Villach sowie die Errichtung einer neuen, vollautomatisierten Chipfabrik für die Fertigung auf 300 Millimeter-Dünnwafern am Fertigungsstandort Villach erhöhen die Investitionen und beschleunigen den Personalaufbau des Unternehmens.

Die Investitionen sind daher im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich angestiegen und betrugen 178,7 Millionen Euro. Davon wurden 170,2 Millionen Euro in Sachanlagen investiert. Diese Mittel wurden für Produktionsinfrastruktur für 300 Millimeter-Dünnwafer, neue Halbleitermaterialien (Siliziumkarbid, Galliumnitrid) sowie Vorleistungen für die Standort-Erweiterung in Villach aufgewendet (Investitionen in
Sachanlagen 2017: 113,1 Millionen Euro). Die übrigen 8,5 Millionen Euro dienten zur Finanzierung von immateriellen Wirtschaftsgütern aufgrund der erweiterten Geschäftsverantwortung.

„Im Zuge der weitreichenden Ausbauaktivitäten von Infineon in Österreich erhöhen wir die Vorleistungen mit Investitionen in Sachanlagen, starkem Mitarbeiteraufbau und zusätzlichen Dienstleistungen“, erklärt Oliver Heinrich, Finanzvorstand der Infineon Technologies Austria AG. „Der Anstieg spiegelt sich in allen wichtigen wirtschaftlichen Kennzahlen wider.“

Einkaufsvolumen um knapp ein Viertel gestiegen

Auch das Einkaufsvolumen spiegelt mit einem Anstieg von 24 Prozent diesen Trend wider. Von Infineon Austria wurden im Geschäftsjahr 2018 Einkäufe im Wert von 559 Millionen Euro getätigt (Vorjahr: 452 Millionen Euro). Davon entfielen auf Einkäufe in Österreich rund 35 Prozent oder 193 Millionen Euro. Der Anteil von
Kärntner Lieferpartnern betrug 117 Millionen Euro.

Personal: Stärkster Anstieg in der Unternehmensgeschichte

Zum Bilanzstichtag beschäftigt Infineon Austria mit einem neuen Höchststand von insgesamt 4.201 Personen um 416 Beschäftigte mehr als im Vorjahr (3.785 Personen). Der Anstieg um 11 Prozent im Vergleich zu 2017 ist der höchste in der Geschichte des Unternehmens. Der Personalaufbau erfolgte vor allem in Forschung, Entwicklung und Instandhaltungstechnik. Rund 54 Prozent der Beschäftigten verfügen über eine akademische Ausbildung.
An den Standorten Villach, Graz und Linz läuft die Rekrutierung von technischen Fachkräften weiter auf Hochtouren: Über 200 Stellen sind aktuell ausgeschrieben. Gesucht werden weltweit vorrangig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Instandhaltungstechnik, IT, Elektrotechnik, Chemie und Physik. 1.813 Personen sind in Forschung und Entwicklung tätig. Das bedeutet eine neuerliche Steigerung um über 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1.547 Personen). Infineon Austria beschäftigt damit knapp ein Viertel der F&E-Belegschaft des gesamten Konzerns.

Rekordwert bei F&E-Aufwendungen

Infineon Austria hat im Geschäftsjahr 2018 498 Millionen Euro für Forschung, Entwicklung und Innovation aufgewendet. Das sind um 70 Millionen Euro oder 16 Prozent mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr und entspricht einer Forschungsquote von 17 Prozent des Gesamtumsatzes. Damit zählt Infineon zu den forschungsstärksten Industrieunternehmen in Österreich.

Zusätzliche globale Geschäftsverantwortung

Mit Mai 2018 hat Infineon Austria die Unternehmereigenschaft von Merus Audio übernommen, einem dänischen Start-up, dass der InfineonKonzern Anfang 2018 akquiriert hat. Das Unternehmen sorgt mit besonders kleinen und energiesparenden Audioverstärkerlösungen für eine hervorragende Klangqualität in Fernsehern, Smart Speakern, batteriebetriebenen Lautsprechern, High End-Tablets oder Smartphones.

Neue Chipfabrik: Größtes privates Investitionsprojekt in Österreich

Mehr dazu lesen Sie hier: Infineon startet Bau des größten Investitionsprojektes Österreichs

Im Geschäftsjahr 2018 wurden in Villach 13,7 Milliarden Chips produziert (2017: 14,3 Milliarden Chips). Im Mai gab der InfineonKonzern bekannt, rund 1,6 Milliarden Euro in den Bau einer neuen, vollautomatisierten Chipfabrik für die Fertigung auf 300 Millimeter-Dünnwafern in Villach zu investieren. Mit der neuen Hightech-Produktionsstätte werden rund 400 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Der Baubeginn für das größte private Investitionsprojekt in Österreich ist für die erste Jahreshälfte 2019 geplant, die Fertigung startet in der ersten Jahreshälfte 2021. Bei vollständiger Auslastung liegt das geschätzte zusätzliche Umsatzpotenzial durch die neue Fabrik bei circa 1,8 Milliarden Euro pro Jahr.

„Dieses Investment schafft eine langfristig wettbewerbsfähige Fertigungsinfrastruktur und sichert dadurch den Standort Villach auf viele Jahre ab“, sagt Thomas Reisinger, Vorstand für Operations der Infineon Technologies Austria AG. „Wir decken damit den weltweit hohen Bedarf an Leistungselektronik und schaffen
durch eine Neustrukturierung unserer bestehenden Innovationsfabrik gleichzeitig Flächen für neueste Halbleitertechnologien.“

Die Vorbereitungen für die Erweiterungen in Villach sind aktuell voll im Gange. Im September 2018 wurde bereits mit Vorbereitungsarbeiten für die Fabrik sowie dem Bau eines Parkhauses begonnen. Die Errichtung des Forschungsgebäudes startet Anfang Dezember 2018, kommendes Jahr der Bau der vollautomatisierten
Chipfabrik. Eine Taskforce bestehend aus Bund, Land und Stadt stellt relevante Themen im Umfeld des Investitionsprojektes wie Verkehr, Versorgungssicherheit, Wohnraumangebot sowie Kinderbetreuung oder Ausbildungsangebot sicher.

Die Bauarbeiten für die Erweiterungen an den F&EStandorten in Graz und Linz starten im Frühjahr 2019. In Graz werden dadurch zusätzlich 290, in Linz zusätzlich 220 Arbeitsplätze für Forschung und Entwicklung geschaffen.


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