Am 19. September kamen auf Einladung der Linzer Online-Marketing-Agentur Pulpmedia knapp 100 Gäste zum Thema Performance Marketing zusammen, um mit den anwesenden ExpertInnen aktuelle Trends vor allem im Bereich "Media" zu diskutierten und allerhand Fachwissen auszutauschen. [...]
Im Rahmen von PULP.ROCKS tauschten sich vergangenen Donnerstag auf Einladung der Online-Marketing-Agentur Pulpmedia Interessierte zum Thema Performance Marketing aus.
Neben internationalen Vortragenden wie Erin Weigel (Booking.com) und Natalie De Souza Ferreyra (Chamber.Media) wurden auch zahlreiche ExpertInnen aus Österreich auf die Bühne geholt. Maximilian Schirmer (tarife.at), Thomas Thaler (Thaler Enterprises), Christian Schneider (Fiat Chrysler Austria), Verena Brettbacher (Pulpmedia), David Junger (Smartstream.tv), Andreas Tauschek (Syreta) und Bio-Pionier Günter Achleitner (Biohof Achleitner) näherten in ihren Vorträgen und Diskussionen gemeinsam dem Fazit des Abends an: Mit klaren Zielen, den passenden Kennzahlen und ein paar Hacks funktionieren Performance-Marketing Kampagnen am besten.
Performance Marketing – mehr Sales, mehr ROI, mehr Leads?
Pulpmedia-Geschäftsführer und Moderator Robert Bogner führte dabei durch den Abend und stellte gleich zu Beginn ans Publikum die Frage: Was ist Performance Marketing für Sie? Nach einer Live-Abstimmung via Handy hielt er fest: Es gibt viele Zugänge und keine pauschal gültige Antwort. Daher sollte die Zieldefinition inklusive KPI-Bestimmung immer am Beginn eines Media-Strategieprozesses stehen, gefolgt von Überlegungen zur Zielgruppe und wo man diese erreicht. Erst dann sollten sich Mediaplaner und ihre KundInnen überlegen, womit die UserInnen bespielt werden wollen und was damit erreicht werden soll, so Bogner.
In der anschließenden Diskussionsrunde holte er sich ExpertInnen der österreichischen Online-Advertising-Szene auf die Bühne, um das Thema weiter zu vertiefen. Gemeinsam diskutierten Maximilian Schirmer von tarife.at, Thomas Thaler von Thaler Enterprises, Christian Schneider von FCA und Verena Brettbacher von Pulpmedia über Themen wie Whitelisting bzw. Blacklisting, Attribution, unterschiedliche Werbemittel, Frequency Capping und Microtargeting.
Bei der Frage, ob denn Banner tot seien, waren sich bis auf Thomas Thaler alle einig: Es kommt auf die Platzierung und den richtigen Einsatz an. Für Thaler sind Online-Banner bereits Geschichte, auch wenn sie in zweistufigen Kampagnen nach wie vor verwendet werden. Im Big-Blue-Universum (Facebook, Instagram und Whatsapp) spielen sie aber kaum eine Rolle, hier sollte man – wie auch generell – verstärkt auf Bewegtbilder in den Werbemitteln setzen. Außerdem spiele auch die mobile Nutzung eine große Rolle: „Unter 30 hat doch keiner mehr einen Desktop“, so Thaler.
In diese Kerbe schlug auch David Junger von Smartstream.tv in seinem Vortrag „Data Driven Video Advertising“. Digital Video Marketing ist seiner Meinung nach das Zugpferd der kommenden Jahre, allerdings müssen sich Agenturen und Vermarkter stärken mit Daten beschäftigen, um hier die Potenziale voll ausschöpfen zu können. Dabei ist es wesentlich, sich mit den rechtlichen, sowie kommerziellen und technischen Aspekten gleichermaßen auszukennen und gerade als Agentur die eigene Beratungsleistung stärker in den Vordergrund zu rücken. Was heute alles mit innovativen Videoformaten möglich ist, zeigte Junger anhand von Beispielen seines Unternehmens und wies dabei immer wieder auch auf die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten im Bereich Video Content Marketing hin.
Über Fehlerkultur, Media-Hacks und eCommerce für frisches Gemüse
Vor der Breakout-Session und der Pause holte das Kamingespräch mit Bio-Pionier Günter Achleitner vom Biohof Achleitner und Andreas Tauschek von Syreta die Gäste wieder auf den (Acker-)Boden und erfrischte mit einem offenen Gespräch über den Weg vom analogen Biokisten-Vertrieb hin zum eigenen Online-Shop. Achleitner betonte, dass der Erfolg des Webshops – rund 80 % der Biokisten werden aktuell online bestellt – unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass man sich bei der Umstellung vor allem auf bewährte Prozesse und eingespielte Logistik konzentriert und die KundInnen erst Schritt für Schritt an die neuen Möglichkeiten herangeführt habe. So konnten der Betrieb selbst, die MitarbeiterInnen, die UserInnen und natürlich auch Syreta als das dahinterstehende eCommerce Dienstleistungsunternehmen stets überschaubar mitlernen und das System optimieren.
Um Optimierung ging es dann auch im Vortrag von Erin Weigel, die sich als Principal Designer bei Booking.com unter anderem um die verbesserte Usability der Online-Plattform für Reise-Unterkünfte kümmert. Ihr Ansatz lautete „failing to succeed“. Dabei geht es vor allem um kontinuierliches Testen und darum, durchs Fehlermachen herauszufinden, was funktioniert. Wie die gebürtige Amerikanerin das macht und was sie in über 1.200 A/B-Tests gelernt hat, zeigte sie den anwesenden Online-MarketerInnen anhand von praktischen Beispielen, etwa der Schriftart, durch die den Inhalt auf eine Seite nicht optimal performte. Oder die Namen der Unterkünfte, die in unterschiedlichen Sprachen zu langen Ergebnissen und damit zu unschönen Textumbrüchen führten. Mit einer Portion Humor und Selbstironie schaffte es die Wahl-Niederländerin beim Publikum, fachlichen Wissenstransfer mit regelmäßigen „Aha“-Erlebnissen zu kombinieren.
Als letzte Speakerin holte Robert Bogner die Media-Hackerin Natalie De Souza Ferreyra auf die Bühne. In ihrem Vortrag zeigte sie unter anderem, wie es ihr und der Agentur Chamber.Media gelingt, Millionen von Views und Verkäufen über Online Videos zu generieren. Das Geheimnis des Erfolges: eine Formel, an der sich das Team penibelst abarbeitet und welche die Aufmerksamkeit und Kauffreudigkeit der UserInnen konstant auf hohem Niveau hält. Und das bei Videos mit zum Teil vier bis fünf Minuten Länge. Die Formel inklusive konkreter Anwendungsbeispiele zeigte De Souza Ferreyra ebenso in ihrem Vortrag wie ihre kreativen und humorvollen Herangehensweisen an das Thema Video Marketing. Sie ist überzeugt davon, dass auch Bewegtbildinhalte direkt zu Sales führen können, wenn man sie nur richtig umsetzt.
Fazit der lehrreichen Vorträge und Diskussionsrunden: „Es braucht die richtigen PartnerInnen, eine klare Zielvorgabe, passende KPIs und jede Menge Kreativität um am Ende eine gute Performance mit hohem Impact zu erreichen. Mit der Performance des heutigen Abends bin ich jedenfalls äußerst zufrieden“, so Robert Bogner zum gelungenen Event.
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