Seltene Erden lassen sich jetzt einfach recyceln

Forscher der Yale University haben einen einfachen Weg gefunden, aus Seltenen Erden produzierte Metalle, die in Elektronikschrott vorkommen, herauszulösen. [...]

Desiree Plata und Megan O’Connor sowie Riley Coulthard haben hierzu ein elektrochemisches Abscheidegerät entwickelt, das mit einem Filter aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen ausgestattet ist.
Anlegen von Spannung
Die Wissenschaftler haben sich das physikalische Phänomen der Reduktion zunutze gemacht. Metalle haben die Eigenart, Elektronen aufzunehmen. Jedes Material benötigt dazu eine bestimmte elektrische Spannung. Nickel und Kupfer bevorzugen niedrigere Spannungen, Seltene Erden höhere. Außerdem nutzten sie für die Trennung der Metalle deren unterschiedliche Löslichkeit in Wasser.
In einem Testlauf vermischten die Forscher Kupfer und das Seltene-Erden-Material Europium und pumpten es in die Filtereinheit. Dann legten sie eine niedrige Spannung an, um das Kupfer zu gewinnen. Anschließend machten sie es umgekehrt. Sie verdoppelten die Spannung und extrahierten so das Europium. Laut Plata funktioniert das auch mit anderen Seltenen Erden. Dann hätte man eine Technik, mit der sich wertvolle Materialien zurückgewinnen lassen.
Warten auf die Marktreife
Aus Seltenen Erden produzierte Metalle stecken in modernen Geräten. Besonders hohen Bedarf hat die Windenergie-Industrie. Sie nutzt Neodym für Hochleistungsmagnete. Auch in Monitoren stecken Seltene Erden, ganz zu schweigen von Milliarden Smartphones, die gleich mehrere Seltene-Erden-Materialien benötigen, darunter Neodym, Terbium und Europium.
Bisher fanden die Versuche im Labor in sehr kleinem Maßstab statt. Jetzt plant Plata eine Pilotanlage, um herauszufinden, ob es auch in größerem Maßstab funktioniert. „Das ist ein wachsender Markt. Jetzt suchen wir die beste Strategie, um ihn zu erschließen“, erklärt Plata. Tatsächlich sind ihre Chancen nicht schlecht. Seltene Erden finden sich nur in wenigen Ländern der Welt, vor allem in China, das mehr als 90 Prozent des Weltbedarfs deckt. Um zunehmende Abhängigkeiten zu verringern, ist Recycling ein wichtiger Schritt – auch, um den Preisanstieg abzufedern. In diesem Jahr wurden Seltene Erden um bis zu 60 Prozent teurer.

Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*