Forscher der Osaka Prefecture University haben einen Sensor entwickelt, der mobile Geräte wie Smartphones mithilfe des Zungendrucks steuern kann. [...]
Das Device ermittelt nicht nur den Zungendruck durch die Wange, sondern stellt auch fest, um welche Art von Bewegung es sich dabei handelt. Sinn und Zweck besteht darin, Menschen die Möglichkeit zu bieten, das Handy auch in Situationen zu bedienen, in denen man freie Hände benötigt.
„Die Notwendigkeit ist begrenzt, da man beim Ski- oder Motorradfahren nicht telefonieren will und sollte. Und wenn sich eine Alternativsteuerung durchsetzt, dann mit Spracherkennung“, erklärt Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt von der Stiftung für Zukunftsfragen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur pressetext. Wenn überhaupt ein Potenzial bestünde, dann für Menschen mit körperlicher Einschränkung – für die sei solch eine Innovation zweifelsfrei sinnvoll und hilfreich.
Die Wissenschafter haben Stoffpolster mit je 64 Drucksensoren an den Wangen von sieben freiwilligen Versuchsteilnehmern befestigt, um die Funktionsfähigkeit des Hightech-Gadgets unter Beweis zu stellen. Dabei sind sechs verschiedene Bewegungsmuster, darunter die Zunge nach oben, nach unten, nach links, nach rechts sowie ein deutliches „Klicken“ getestet worden. Während 300 Versuchen hat das Forscherteam eine Erkennungsgenauigkeit von 98 Prozent festgestellt.
Der Sensor könnte für Motorrad- oder Skifahrer, die Apps auf ihrem Smartphone aktivieren wollen, jedoch keine Hände zur Verfügung haben, von Vorteil sein. Mit den verschiedenen Bewegungen der Zunge werden unterschiedliche Funktionen des Mobiltelefons gesteuert. „Die Zunge ist ein gut entwickelter Muskel, der in der Lage ist, extrem feine Bewegungen durchzuführen. Daher haben wir uns gedacht, dass diese Eigenschaft sinnvoll wäre, um Interaktionen zu steuern“, lässt sich Kai Kunze, Mitglied des zuständigen Forscherteams, in einem Bericht des New Scientist zitieren.
Inspiration zu diesem Sensor ist laut Kunze das Skifahren gewesen. „Ich mag es, Faktoren wie die Geschwindigkeit zu überprüfen, während ich mich auf der Piste befinde“, schildert er. „Dabei ist es sehr lästig, das Smartphone während der Fahrt herauszuziehen oder den Touchscreen in der Kälte zu bedienen.“ Derzeit arbeiten die Wissenschaftler daran, das Device in eine Gesichtsmaske zu integrieren, um den Träger vor Viren und Luftverschmutzung zu schützen. (pte)
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