Server-Markt wuchs zuletzt nur nach Umsatz

Die Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner hat Zahlen zum weltweiten Server-Markt im vierten Quartal 2012 vorgelegt. [...]

Demnach wurden im Schlussquartal des vergangenen Jahres 0,2 Prozent weniger Server ausgeliefert als ein Jahr zuvor; die Umsätze der Anbieter stiegen aber immerhin um 5,1 Prozent. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit laut Gartner ein Stückzahlenplus von 1,5 Prozent; die Erlöse der Server-Bauer sanken 2012 dafür um 0,6 Prozent.

„2012 war in jedem Fall durch gedeckelte Budgets gekennzeichnet, die x86-Austauschkäufe in den Rechenzentren großer und mittlerer Unternehmen verzögerten“, kommentiert der Gartner-Experte Jeffrey Hewitt. „Über das Jahr hinweg waren Data Center von Application-as-a-business-Firmen wie Baidu, Facebook oder Google die eigentlichen Treiber des Stückzahlenwachstums.“

Die vergleichsweise schwache Marktleistung bei Großrechnern (Mainframes) und Unix-Servern mit RISC- und Itanium-Prozessoren habe das Umsatzwachstum ausgebremst, so Hewitt weiter. Geografisch betrachtet legten die USA, Asia-Pacific und Lateinamerika am stärksten zu; die drei Regionen waren die einzigen mit Server-Stückzahlenwachstum.

Auf Seiten der Hersteller konnte IBM seine Position als umsatzstärkster Server-Hersteller mit 8,9 Prozent höheren Erlösen und mittlerweile 34,9 Prozent Marktanteil nach Umsatz weiter ausbauen. Negativausreißer in den Top 5 war eindeutig Oracle mit 18 Prozent weniger Umsatz und 1,2 Prozent Minus beim Market Share von aktuell nur noch 4,1 Prozent. Nach Stückzahlen findet sich die mittlerweile gewohnte Rangfolge von HP vor Dell und IBM. Als „neuer“ Player überrascht hier Cisco mit 40,9 Prozent Wachstum auf immerhin 2,5 Prozent Marktanteil. Mit 63.342 Servern verkaufte der Netzriese allerdings nicht einmal ein Zehntel des HP-Volumens (663.598 Server).

In der Region EMEA (Europa, Nahost und Afrika) wurden im vierten Quartal 2012 nur noch knapp 630.000 Server verkauft, das sind 10,4 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahreszeit. Auch die Erlöse gingen merklich zurück, und zwar um 7,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar. „EMEA war erneut die Schwachstelle für die weltweiten Server-Verkäufe“, sagt der Gartner-Analyst Adrian O’Connor. Im Ranking der Hersteller war Fujitsu der einzige, bei dem ausgelieferte Stückzahlen und Umsätze nicht rückläufig waren

*Thomas Cloer ist Redakteur unserer Schwesternzeitschrift Computerwoche.


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