Junge Frauen und Mädchen mit freizügigen Profilbildern werden laut einer neuen Studie der Oregon State University von weiblichen Kolleginnen als weniger kompetent wahrgenommen. [...]
„Ist eine junge Frau attraktiv und präsentiert sich auch in dieser Art, scheinen andere Frauen ihre Intelligenz anzuzweifeln – so, als ob eine intelligente Frau diese Form der Selbstdarstellung nicht nötig hätte“, erklärt Psychologe Dominik Rosenauer gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. Sexy Fotos in sozialen Medien senken zudem die äußerliche sowie die soziale Attraktivität ihrer Selbstdarsteller, so die US-Forscher.
„Teenager und junge Frauen stehen unter dem Druck, sich im Netz sexy zu präsentieren, doch diese Fotos zu veröffentlichen, kann mehr negative Konsequenzen als positive nach sich ziehen“, sagt Psychologie-Professorin Elizabeth Daniels. Userinnen, die solche Fotos auf ihrer Facebookseite posten, riskieren negative Rektionen von ihren Kolleginnen. Weniger attraktive Fotos generieren jedoch geringere Aufmerksamkeit bei männlichen Facebook-Freunden und werden somit weniger häufig veröffentlicht.
„Die Grenze zwischen Privatem und Öffentlichem verschwimmt im Netz. Privater Content, den man nicht mit jedem teilen möchte, ist für alle User in der Friendslist zugänglich“, meint Rosenauer. Für die Studie hat Daniels zwei Facebook-Profile erstellt, die sich lediglich durch ein sexy beziehungsweise neutrales Profilbild unterscheiden. Die Profile wurden von Mädchen und Frauen im Alter von 13 bis 25 auf ihre Attraktivität hinsichtlich Aussehen, sozialer Umgänglichkeit und Kompetenz bewertet. In allen drei Breichen schnitt das Profil mit dem neutralen Bild besser ab. Sexy Fotos haben besonders negativen Einfluss auf die Kompetenz.
In sozialen Medien sind es vor allem weibliche User, welche unter dem Druck stehen, sich im Web attraktiv darzustellen. Daniels rät, die Auswahl der Fotos auf Facebook gründlich zu überdenken. Profilbilder sollten die Person und den Charakter der Mädchen wiedergeben und nicht nur deren körperliche Vorzüge zeigen. Wer sich mit sexy Bildern zurücknimmt, kann auch seine Fähigkeiten und Kompetenzen glaubwürdig und professionell kommunizieren, so die Expertin
„Generell ist von digitalen Bildern abzuraten, da diese sich ungehindert im Netz verbreiten könnten und auch Jahre später ans Licht kommen können“, unterstreicht Rosenauer. Bilder, die einmal ins Netz gelangen, können nur schwer wieder entfernt werden. Ein unbedachtes Foto-Posting könnte zu Cyber-Mobbing oder auch erst einige Jahre später im Job zu einem Problem führen. (pte)
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