Sicherheit und Komfort im E-Commerce durch Kundenidentifikation

Der Online-Handel boomt weiterhin, birgt jedoch auch Risiken – gerade wenn es um Datenangaben beim Geschäftsabschluss geht. [...]

Ohne fremde Hilfe können Angaben zur Person kaum verifiziert, Zahlungsausfällen und Betrug kann nur schwer vorgebeugt werden. Das Gros der Online-Händler fragt daher bei einer Wirtschaftsauskunftei die Identität und Bonität von Kunden ab, um das Risiko von Ausfällen einschätzen und den Konsumenten bequeme Zahlungsmodalitäten anbieten zu können. Brandneu am österreichischen Markt ist ein ID-Verification-Tool der Wirtschaftsauskunftei CRIF: der IdentCheck – eine App, die amtliche Lichtbildausweise sicher und schnell online übermitteln soll.

„Ohne Identitäts- und Bonitätsprüfungen würde E-Commerce nicht so funktionieren können, wie wir ihn kennen“, ist sich Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich, sicher. Die Verbraucher sind den Unternehmen in der Regel unbekannt, jeder Verkauf ist mit dem Risiko eines Zahlungsausfalls verbunden. „Bei uns erhält jeder Online-Händler innerhalb einer Sekunde die Info, ob der E-Commerce Kunde identifiziert werden konnte und welche Bonität er hat“, erklärt Albert Berger, Produktmanager bei CRIF Österreich. Der Online-Händler entscheidet auf Basis dieser Auswertung, zu welchen Zahlungskonditionen er seine Ware verkauft. Die bin Österreich beliebteste Bezahlmethode „auf offene Rechnung“ wird vielfach erst auf Grundlage dieser Überprüfung möglich gemacht.

SO WIRD ÜBERPRÜFT
Um einen Käufer zu identifizieren, benötigt eine Wirtschaftsauskunftei Vorname, Nachname und Adresse. Diese Informationen werden vom Online-Händler im Zuge einer Kaufabwicklung an die Auskunftei geschickt und dort mit den eigenen Daten abgeglichen. „Stimmen die Angaben überein, können wir in einem ersten Schritt sofort bestätigen, dass es sich um eine ‚echte‘ Person handelt“, erklärt Berger. CRIF überprüft daraufhin in Sekundenschnelle die Bonität des Kunden und liefert dem Händler die Auswertung in Form eines Ampelsystems. Dann entscheidet der Händler, auf Basis welcher Zahlungskonditionen er den Kunden beliefert.

Wollte man bis dato online ein Konto eröffnen oder einen Online-Kredit beantragen, war vor Abschluss zur Belegung der eigenen Identität eine Kopie eines Lichtbildausweises via Post an den Finanzdienstleister zu übermitteln. „Ein für den Konsumenten unbequemer Zwischenschritt, der den Prozess unnötig verlangsamt“, diagnostiziert Albert Berger. Mit dem ID-Verification-Tool will CRIF damit jetzt Schluss machen. Der „IdentCheck“ soll es Kunden in Zukunft ermöglichen, amtliche Lichtbildausweise sicher und schnell online zu übermitteln, um Anmeldungen zu verschiedenen Dienstleistungen komplett über das Internet abzuwickeln. Der IdentCheck nutzt OCR um Informationen von Reisepässen, ID-Cards oder Führerscheinen – jedoch nur die neuen im Kartenformat – lesen zu können. Diese Informationen, wie Vorname, Nachname und Geburtsdatum, werden dann serverseitig verarbeitet und wie gewohnt mit den Daten von CRIF abgeglichen, überprüft und ausgewertet.

Der IdentCheck kann den Konsumenten online über eine Website oder als mobile App angeboten werden. Nicht nur neue Kunden können damit überprüft, sondern auch die Daten bereits bestehender Kunden nochmals abgeglichen werden. „Momentan arbeiten wir bereits an einer Erweiterung des IdentCheck um eine online Gesichtserkennung, damit auch die biometrische Authentifizierung mittels Foto möglich wird“, so Berger abschließend. (pi)


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