Unzählige Android-Geräte – darunter die gesamte Nexus-Reihe – sind durch eine Sicherheitslücke über Malware angreifbar. [...]
Google warnt vor einer Schwachstelle in Android , über die sich Schadcode auf Millionen Geräte einschleusen lässt. Im Google Play Store gab es bereits eine App, die sich die Sicherheitslücke zunutze machte. Betroffen seien alle Android-Geräte, die nach dem 18. März 2016 kein Update mehr erhalten haben. Die Schwachstelle erlaubt Apps annähernden Root-Zugriff und kann das gesamte Sicherheitskonzept von Android aushebeln. Ihren Ursprung hat die Lücke in einem Fehler im Kernel von Linux, der unter dem freien Betriebssystem bereits im April 2014 geschlossen wurde. In das auf Linux aufbauende Android wurde der Patch jedoch aus unbekannten Gründe nie integriert.Offizielle Android-Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass sich durch die Sicherheitslücke Malware über verseuchte Apps auf Smartphones und Tablets einschleusen lässt, die dann beliebig den Kernel verändert. Die als kritisch eingestufte Lücke kann zu einer permanenten Gefährdung der Geräte führen, die nur durch das erneute Aufspielen des Betriebssystems behoben werden kann.
Eine von Google nicht benannte App hätte sich die Schwachstelle bereits zunutze gemacht, um Root-Zugriff zu erlangen. Sie war im offiziellen Play Store erhältlich und hätte auch auf Nexus-5- und Nexus-6-Geräten funktioniert. Grundsätzlich ist die Sicherheitslücke jedoch in allen Android-Releases zu finden, die auf die Linux-Kernel 3.4, 3.10 und 3.14 aufbauen. Damit sind neben den Nexus-Geräten auch viele andere Smartphones und Tablets betroffen. Android-Versionen, die auf den Linux-Kernel 3.18 aufbauen, sind hingegen nicht gefährdet.
Besitzer von Android-Geräten sollten es künftig unterlassen, sich willentlich Rooting-Apps herunterzuladen. Alternative App-Stores sollten ebenfalls gemieden werden. Wann die Lücke mit Patches geschlossen wird, bleibt derzeit noch offen.
* Michael Söldner ist Redakteur der PC-Welt.
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