Eine repräsentative Umfrage des deutschen Digitalverbands Bitkom ergab, dass die meisten Berufstätigen auch im Sommerurlaub ein Ohr für den Chef, Kollegen und Kunden haben. [...]
Sieben von zehn Berufstätigen (71 Prozent) sind laut einer Bitkom-Umfrage beruflich per E-Mail, telefonisch oder per Kurznachricht erreichbar. Im Vergleich zum Vorjahr (67 Prozent) ist die Erreichbarkeit leicht gestiegen. Knapp sechs von zehn Berufstätigen (59 Prozent) lesen Kurznachrichten wie iMessage und WhatsApp, ebenso viele (58 Prozent) sind telefonisch erreichbar. Knapp vier von zehn (38 Prozent) lesen geschäftliche E-Mails. Vor allem unter jüngeren Arbeitnehmern ist es eher verbreitet, im Urlaub ganz vom Job abzuschalten. Knapp vier von zehn Berufstätigen (37 Prozent) zwischen 14 und 29 Jahren wollen dann nicht erreichbar sein. In der Gruppe der Über-30-Jährigen ist es dagegen jeder Vierte (25 Prozent).
„Digitale Technologien ermöglichen ein flexibles und selbstbestimmtes Arbeiten – zu jeder Zeit und an jedem Ort“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Diese neuen Freiheiten stellten Führungskräfte und ihre Mitarbeiter gerade während der Urlaubszeit vor Herausforderungen. „Die Unternehmen, ihre Mitarbeiter und jeweiligen Aufgaben sind sehr unterschiedlich. Mit einer Standardregelung nach Schema F wird man allerdings nicht jedem Einzelfall gerecht. Zur Erreichbarkeit während des Urlaubs sollten individuelle Absprachen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern getroffen werden, die der jeweiligen Situation bestmöglich entsprechen. Im Mittelpunkt muss dabei die Erholung des Mitarbeiter stehen.“ Eine rechtliche Verpflichtung, auch im Urlaub ansprechbar zu sein, gibt es meist nicht.
Erfahrungsgemäß sind es vor allem die Kollegen, die sich während des Urlaubs melden. Sechs von zehn der im Urlaub erreichbaren Berufstätigen (61 Prozent) erhielten im vergangenen Jahr einen Anruf oder eine Nachricht von einem Kollegen. Bei jedem Vierten (23 Prozent) war es der Chef. Kunden meldeten sich bei jedem achten Berufstätigen (13 Prozent). Jeder Vierte (24 Prozent) blieb trotz erklärter Erreichbarkeit ungestört.
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