Siemens und Mercedes-Benz transformieren die nachhaltige Fabrikplanung mit digitalem Energiezwilling

Siemens und Mercedes-Benz haben gemeinsam einen digitalen Energiezwilling entwickelt, um die nachhaltige Fabrikplanung in der Automobilindustrie zu erleichtern. [...]

Foto: Siemens AG Österreich

Der „Digital Energy Twin“ (digitaler Energiezwilling) soll dem Autohersteller dabei helfen, seine Ambitionen zu verwirklichen, alle eigenen Produktionsstandorte weltweit bis 2039 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Er verbessert, vereinfacht und beschleunigt die Energieplanung in der Frühphase sowohl für neue als auch für bestehende Fabriken und reduziert die Planungszeit signifikant. 

Die Zusammenarbeit kombiniert das Expert:innenwissen von Siemens in den Bereichen Dekarbonisierung und digitale Energiezwillinge mit dem fundierten Automobilbau-Know-how von Mercedes-Benz, um ein skalierbares Tool für das Umfeld der Automobilbranche zu entwickeln.

Siemens stellt Schulungs- und Supportleistungen für den digitalen Energiezwilling bereit und verantwortet die Wartung und Weiterentwicklung, damit dieser im gesamten globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz eingesetzt werden kann. 

Basierend auf Verhaltensmodellen von Gebäuden, technischen Anlagen und Energieerzeugungseinrichtungen verknüpft der Digital Energy Twin Informationen, wie Wetterdaten, Lastprofilsimulation, Anlagenauswahl und Dimensionierung. Das Tool wurde in der Factory 56 im Mercedes-Benz-Werk Sindelfingen entwickelt und getestet.

Durch die Simulation eines physischen Energiesystems werden vorgeschlagene Planungsszenarien für den Energieverbrauch verifiziert und Empfehlungen zur Optimierung der gewünschten Ergebnisse gegeben, einschließlich Energieeffizienz und damit verbundener Kostenersparnis sowie Emissionsreduzierung.

„Dank der genauen Modellierung von Betriebs- und Energienutzungsszenarien ermöglicht der digitale Energiezwilling eine schnellere und transparentere Entscheidungsfindung in frühen Planungsphasen“, sagt Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Smart Infrastructure.

„Dies zeigt, wie wir bei Siemens die reale und die digitale Welt miteinander verbinden, um skalierbare, nachhaltige Fortschritte in der Industrie voranzutreiben. Es ist ein spannender erster Schritt zu einem integrierten Prozess für optimierte Planung, Gebäudebetrieb und Produktion.“

Der gemeinsam entwickelte Digital Energy Twin zeigt das Potenzial von Siemens Xcelerator, einer offenen digitalen Business-Plattform, die die digitale Transformation beschleunigt und es Kunden und Partner:innen ermöglicht, gemeinsam maßgeschneiderte Produkte und Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen zu entwickeln.

Siemens und die Mercedes Benz AG haben 2021 eine strategische Partnerschaft für die nachhaltige Automobilproduktion geschlossen, um die Digitalisierung nachhaltiger Produktionsmethoden voranzutreiben.

„Der Digital Energy Twin ist unsere Antwort, um erfolgreich energetische Gebäudeprozesse zu visualisieren, zu analysieren und nachhaltig zu optimieren. Durch diesen innovativen Ansatz schöpfen wir die Vorteile aus, um bestehende Fabrikgebäude besser zu verstehen und sie in lebendige Smart Buildings zu verwandeln. Dank dieser transformativen Technologie maximieren wir ihr Potenzial und setzen zukunftsweisende Maßstäbe für eine energieeffiziente und nachhaltige Gebäudenutzung im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz,“ sagt Arno van der Merwe, Vizepräsident Produktionsplanung von Mercedes Benz Cars.

Digitale Energiezwillinge sind ein wichtiger Bestandteil des Siemens-Portfolios zur Unterstützung von Industriekunden bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeits- und Dekarbonisierungsziele.

Wie kürzlich bekannt gegeben, arbeitet Siemens mit einem weiteren internationalen Partner an dessen globaler Net-Zero-Production-Roadmap zusammen. Dabei wird ein digitaler Energiezwilling eingesetzt, um den Energieverbrauch zu simulieren und zu ermitteln, wo in 15 Brauereien weltweit Energieeinsparungen erreicht werden können. Siemens schätzt, dass an jedem Standort Energieeinsparungen zwischen 15 und 20 Prozent sowie eine durchschnittliche Senkung der CO₂-Emissionen um 50 Prozent möglich sind.


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