Siemens und Teradata kombinieren Know-how im Utility-Sektor

Die Smart Grid Division der Siemens AG und der Datenanalyse-Spezialist Teradata haben eine Partnerschaft vereinbart. [...]

Auf der Basis des „Utility Logical Data Model“ von Teradata wollen sie Big-Data-taugliche Datenanalyse-Systeme für Versorgungsunternehmen entwickeln und vermarkten. „Unser Geschäft mit den Utilities ist bislang relativ klein“, räumt Hermann Wimmer, President Teradata International, ein. Dabei habe dieser Industriezweig Big-Data-Lösungen bitter nötig: Deregulierung, Unbundling und die weit verteilte Energieerzeugung (Stichwort: Solarzellen und Windräder in Privatbesitz) hätten dazu beitragen, die Datenströme zu verzweigen und damit unübersichtlich zu machen.

Deshalb bemüht sich Teradata bereits seit drei Jahren intensiv darum, diesen Markt für sich zu erobern. Mit den Siemens-Smart-Grid-Kunden steigen die Chancen dafür. Die Siemens-Sparte hat vor etwa anderthalb Jahren einen wichtigen Schritt in Richtung Datenanalyse getan – mit der Übernahme des kalifornischen Zählerdaten-Management-Spezialisten eMeter und seiner Energy Information Platform (EnergyIP).

Allerdings ist das Thema Smart Metering derzeit noch mehr in den Medien als in der Praxis präsent. „Die Vertriebsnetze sind heutzutage eher dumm“, verrät Jan Mrosek, CEO der Siemens-Division. Es reiche auch nicht aus, „Daten nur zu sammeln und zu speichern“, ergänzt Wimmer: „Das keinen Cent zum Ergebnis unter dem Strich bei, und es hilft auch nicht, den Energieverbrauch besser zu verstehen“.

Um das ändern, wollen die beiden Anbieter nun ihr Know-how zusammenwerfen. Ihnen schwebt eine zweischichtige Lösung vor. Sie soll diese Komponenten enthalten:

  • eine Datenanalyse-Schicht, die aus der vorhandenen Big-Data-Plattform von Teradata besteht, sowie
  • eine Suite von Anwendungen, die in gemeinsamer Arbeit entwickelt werden sollen.

Welche Applikationen das im Einzelnen sein werden, ist noch nicht entschieden. „Wir wollen erst einmal die Kunden überzeugen, bevor wir Produkte anbieten“, erläutert David Socha, Utilities Practice Leader EMEA bei Teradata. Und dann heiße es: Zuhören, was die Kunden wollen, Anwendungsprototypen entwickeln und individuell anpassen.

Auf jeden Fall soll die jeweilige Lösung beim Kunden vor Ort installiert werden. „Die Utlities-Industrie ist konservativ“, weiß Socha aus langer Erfahrung in dieser Branche: „Die Unternehmen sind noch nicht bereit, diese Daten einem Dienstleister anzuvertrauen.“

*Karin Quack ist Redakteurin unserer Schwesternzeitschrift Computerwoche.


Mehr Artikel

Die beiden Sprecherinnen von Women@DSAG: (links) Franziska Niebauer, Beraterin für SAP IS-H bei der Helios Kliniken GmbH, und Anna Hartmann, Geschäftsführerin der in4MD Service GmbH (c) Bild links: Helios Kliniken GmbH; Bild rechts: www.AndreasLander.de
News

Chancengleichheit der Geschlechter – überbewertet oder wichtiger denn je?

In den USA schaffen Großkonzerne auf Geheiß Donald Trumps ihre Diversitätsprogramme ab. Auch in Europa folgen Unternehmen dem „Anti-Woke-Kurs“. Die DSAG nahm dies zum Anlass, bei den Mitgliedern des Frauennetzwerks Women@DSAG nachzufragen, wie es derzeit um die Chancengleichheit der Geschlechter im Job steht. 139 Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil. […]

"Sammlung allerhand auserlesener Reponsorum […]", Johann Hieronymus Hermann, 1736 (c) Österreichische Nationalbibliothek
News

Kulturpool – digitalisiertes Kulturerbe

Einer der Vorteile der Digitalisierung ist, dass Kulturgüter zunehmend auch in digitalisierter Version für alle online zugänglich vorliegen. So versammelt das zentrale Suchportal für digitalisiertes Kulturerbe in Österreich, Kulturpool, 1,6 Millionen Objekten, darunter historische Handschriften, Bücher, Kunstwerke und vieles mehr. Einer der Hauptbeiträger von Kulturpool ist die Österreichische Nationalbibliothek. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*