Im Rahmen des Fujitsu Forum 2013 am 6. und 7. November in München präsentierte Fujitsu die gemeinsam mit Intel entwickelte Hochgeschwindigkeitstechnologie "Silicon Photonics". [...]
Silicon Photonics soll bisherige Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Datenautobahn aufheben. Durch den Einsatz von Silizium-basierender Photonik sollen die Durchsatzkapazität gesteigert und eine extrem schnelle Datenübertragung ermöglicht werden. Glasfaserkabel mit acht Strängen können Fujitsu zufolge Daten mit bis zu 1,6 Tbps (Terabits pro Sekunde) senden – genug, um eine 1-TB-Festplatte in fünf Sekunden mit Daten zu füllen. Im Gegensatz zu ähnlichen Systemen mit Ethernet-Kabeln aus Kupfer können die Daten mit der neuen Technologie außerdem über größere Distanzen (bis zu 300 Meter) übertragen werden. Sie sollen ein anwendungsoptimiertes Server-Design ermöglichen und ebnen mit voneinander losgelösten Rechen- und Speicherressourcen den Weg für ein neues Design von Rechenzentren.
Durch die Trennung von Server und Storage lassen sich Kosteneinsparungen erzielen. So müssen wärmeerzeugende Komponenten wie beispielsweise Server-Prozessoren, für die teure Klimatisierung erforderlich ist, zukünftig nicht mehr mit passiven Storage-Arrays im selben Raum untergebracht werden. Statt Daten als elektrische Impulse zu übertragen, werden sie in Form von Photonen via Glasfaserkabel gesendet. Das reduziert laut Fujitsu nicht nur den Strombedarf, sondern vereinfacht die Verkabelung im Rack, da mehrere separate Ethernet-Verbindungen zu den jeweiligen Server-Knoten nicht mehr erforderlich sind.
Joseph Reger, Chief Technology Officer, International Business, bei Fujitsu: „Die Silizium-basierte Photonik stellt einen technologischen Durchbruch dar. Schon heute kommen sogar hochmoderne Rechenzentren beim Datendurchsatz an ihre Leistungsgrenzen. Und das, wo Unternehmen mehr denn je darauf angewiesen sind, ihr Business in Echtzeit zu betreiben. Fujitsu und Intel definieren die Rolle von Rechenzentren komplett neu: als serviceorientierte Lieferanten von Rechenleistung für die spezifischen Geschäftsanforderungen von Unternehmen. Dies hat selbstverständlich Auswirkungen auf das Design von Rechenzentren. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum Server- und Storage-Systeme weiter eine Einheit bilden sollten, wenn sich durch deren Trennung die Effizienz beträchtlich steigern lässt.“ (pi/rnf)
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