Muss man gleich zum Silicon Valley streben, wenn man eine Idee hat und sie umsetzen will? Das Startup-Zentrum kubator sagt dazu "Nein!" und bietet sich als niederösterreichische Alternative zum amerikanischen Technologie-Tal an. [...]
Der kubator ist ein Startup-Center das Jungunternehmer im Technologiebereich bereits bei der Entwicklung der Geschäftsidee unterstützen will und sie bis zum erfolgreichen Going Public führen kann. Experten und Investoren stehen den Entrepreneuren zur Seite, um Ihnen bereits früh im Entwicklungsprozess Wissen, Kontakte und Kapital zugänglich zu machen. Nach US-Vorbild sollen potenzielle Unternehmer bereits vor der Firmengründung Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Idee erhalten. Dabei sind sie kubator zufolge bereits in Kontakt mit möglichen Geldgebern, die in weiterer Folge den Start des Unternehmens und dessen Wachstum finanzieren können.
Sieben Unternehmer aus dem Waldviertel haben den kubator gemeinsam ins Leben gerufen. Sie alle kennen den schwierigen Weg von der Geschäftsidee zum erfolgreichen Unternehmen und wollen nun Jungunternehmer diesen Schritt erleichtern. „Die Region bietet ein hohes Potenzial an innovativen und engagierten Unternehmerpersönlichkeiten“, freut sich der Geschäftsführer des kubators, Uwe Kubat, „unser Plan ist deshalb, in den nächsten Jahren den kubator zur Keimzelle für eine Reihe von interessanten Startups zu machen. Wir wollen damit eine neue Gründerwelle im Technologiebereich im Waldviertel auslösen. Wir sehen uns nicht in Konkurrenz mit bestehenden Gründerzentren oder Wirtschaftsparks sondern als Ergänzung. Es sollen die Unternehmen aus unserem kubator sein, die in den nächsten Jahren die Büros der Gründerzentren und die Industrieflächen der Wirtschaftsparks der Region mit Leben erfüllen.“
Standort des kubators ist das Gebäude der NBG Holding im Access Industrial Park Gmünd – Ceske Velenice. „Das Gebäude stellt durch seine offene Architektur und die unterschiedliche Gliederung auf drei Stockwerken das ideale Startup-Zentrum dar“, hält NBG Holding-Geschäftsführer Karl Bauer fest, „wir mussten nur einige kleine Adaptierungen vornehmen, nun ist der kubator der wohl modernste und innovativste Standort für Unternehmensgründungen in Österreich.“
Die Idee für das Konzept des kubators kommt vom Waldviertler Unternehmer Hartwig Tauber aus Waldenstein: „Ich habe lange Zeit die Diskussionen über ein Silicon Valley in Europa mitverfolgt. Heuer im Frühjahr bin ich selbst vor Ort in Kalifornien gewesen und habe mir die dortigen Technologiezentren sowie deren Konzept in der Praxis angesehen. Vor allem der Ansatz, innovative Köpfe bereits vor der Firmengründung zu unterstützen ist in Europa selten anzutreffen. Der kubator stellt nun eine an europäische Verhältnisse angepasste Version der Silicon Valley Tech-Zentren dar.“
Erste Jungunternehmer sollen bereits ihr Interesse bekundet haben. Noch bis 6. Jänner 2015 besteht die Möglichkeit, über die Website des kubators www.kubator.at Geschäftsideen einzureichen. Danach soll ein Board aus Experten entscheiden, wer ab spätestes Februar 2015 sein Konzept weiterentwickeln kann.
In spätestens drei bis vier Jahren wird sich zeigen, ob es tatsächlich gelungen ist, den Geist des Silicon Valley nach Gmünd zu bringen. (pi)
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