Sind wir bereit für das Metaverse?

Die digitale Welt steht vor ihrer nächsten Herausforderung: das Metaverse. [...]

Foto: Tumisu/Pixabay

Das Metaverse wird in Zukunft den stationären Handel und Online-Shopping um eine neue Dimension erweitern. Von virtueller Mode über Möbel bis hin zu Kunstwerken werden dort in Zukunft die verschiedensten, heute vielleicht nur schwer vorstellbaren Dinge gehandelt werden.

Produkte sind digital und brauchen eine entsprechende Produktdatenverwaltung. Für den Handel liegen die Herausforderungen im Finden von Metaverse-Produkten, die zum Unternehmen oder der Marke passen, und in der Strukturierung und -aufbereitung der Daten.

Doch was ist das Metaverse genau? „The Metaverse“ wird meist als die gleichnamige VR-Plattform für den sozialen Handel bezeichnet, die von Meta – ehemals Facebook – entwickelt wird.

Doch Metaverse bedeutet viel mehr. Es ist eine Welt der virtuellen Realität, in der die Nutzer interagieren, spielen und Dinge erleben können, die sie auch in der realen Welt erleben würden – gestützt auf Virtual-Reality- (VR) und Augmented-Reality- (AR) Technologien.

Neues Kundenpotenzial finden

Einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zufolge können sich 27 Prozent der Befragten vorstellen, in der virtuellen Welt des Metaverse shoppen zu gehen. Unter den 16- bis 29-Jährigen sogar jede und jeder Dritte (33 Prozent). Statista zufolge wird die Penetrationsrate 2023 bei 6,0 Prozent liegen und im Jahr 2030 voraussichtlich 18,0 Prozent erreichen.

Der durchschnittliche Erlös pro Nutzer (ARPU, engl. Average Revenue Per User) wird bei 116,40€ erwartet. Das ist noch nicht die Masse, deutet aber daraufhin, dass das Thema langsam Fahrt aufnimmt. Und aus Erfahrungen aus der Vergangenheit wissen wir, dass Vorreiter von heute später einen Umsatzvorsprung haben werden.

Die Umsatzprognosen schwanken je nach Quelle: Bloomberg rechnet mit 800 Milliarden US-Dollar weltweit – inklusive Events und Anzeigenumsatz. Statista prognostiziert 469 Milliarden Euro weltweit bis 2030.

Voraussetzungen für das Metaverse

  1. Hyperspeed
    • Das Metaverse wird mit ultraschnellem Internet laufen, d. h. die Verbraucher gewöhnen sich daran, die virtuelle Welt in Echtzeit zu erleben. Unternehmen müssen dazu in der Lage sein, mit den Produktinteraktionen und Transaktionen in Echtzeit Schritt zu halten.
  2. Hardware
    • Damit das Metaverse mit dem ganzen Körper greifbar und erlebbar wird, brauchen Nutzer die entsprechende Hardware. Dazu zählen Brillen und Headsets für Augmented und Virtual Reality, 3D-Kameras, haptische Handschuhe und Anzüge. Die Hardware könnte schneller kommen als viele denken. Von Apple gibt es bereits Gerüchte über das Erscheinen einer Augmented Reality Brille in 2024.
  3. Grenzenloser Raum
    • Die Verbraucher erwarten Innovationen der nächsten Generation, die über das hinausgehen, was sie in der physischen und digitalen Welt erreichen konnten.
  4. Riesiges Channel-Ökosystem
    • Die Anzahl der Marketing- und Vertriebskanäle wird weiterhin deutlich steigen. Konsumenten müssen dort erreicht werden, wo sie sich gerade bewegen. Das erfordert eine Echtzeit-Datensynchronisation mit Produktdaten.

Jetzt ist die Zeit, mit Produkten und Erlebnissen im Metaverse zu experimentieren, um den Kundenstamm zu erweitern, die Markenbindung zu verbessern und letztlich den Umsatz zu steigern. Im ersten Schritt müssen Unternehmen das Verhalten und die Wünsche der Verbraucher verstehen lernen.

Die generelle Bereitschaft im Metaverse einzukaufen, existiert. Um dieses Interesse zu verstärken und Verbraucher davon zu überzeugen, Einkäufe im Metaverse zu tätigen, müssen Händler die Art der Produkte, nach denen potenzielle Käufer suchen und die Erfahrungen, die sie im Metaverse erwarten, auf den neuen Kanal adaptieren.

Der Studie „Erwartungslücke im Handel“von Productsup zufolge erwarten 73 Prozent der Verbraucher beim Einkaufen im Metaversum ein anderes Erlebnis als beim Online-Shopping oder in Geschäften.

Fast die Hälfte (46 Prozent) der Verbraucher gibt an, dass das virtuelle Erleben lebensnaher Funktionen, wie beispielsweise ein digitales Gemälde in der eigenen Wohnung mithilfe einer Augmented-Reality-Brille zu betrachten, der wichtigste Faktor sei, der sie zu einem Kauf im Metaverse verleiten würde.

Experimentieren mit Non Fungible Tokens

NFTs sind im ersten Schritt ein guter Weg, Verbraucher mit dem Wert digitaler Güter vertraut zu machen. Ein Non-Fungible-Token (NFT), zunehmend auch bekannt als Digital Collectible, ist ein einzigartiger und somit nicht austauschbarer digitaler Vermögenswert, der auf der Blockchain gespeichert wird. Es gibt bereits viele praktische Beispiele für NFTs im Bereich der digitalen Kunst, beispielsweise Damien Hirsts Kunstprojekt „The Currency“.

Aber auch große Unternehmen wie Mercedes-Benz und Nike springen auf diesen Trend auf und bringen ihre eigenen NFT-Assets auf den Markt. Insbesondere das jüngere Publikum ist für NFT-Kampagnen empfänglich, die sich auf Produkte konzentrieren, mit denen sie aufgewachsen sind.

Beispiele sind General Mills, die NFT-Kunstwerke als Kampagne für die Wiedereinführung einer Kekssorte auf den Markt brachten oder McDonald’s, das zum 40-jährigen Jubiläum ein Gewinnspiel für digitale Kunstwerke des McRib ausschrieb.

Oder aber Spiele wie Fortnite und Roblox, in denen NFTs gekauft werden können, die digitale Güter verkörpern. Wenn Händler NFTs in ihr Sortiment aufnehmen, sollten sie auf moderate Preise achten, um die Einstiegshürde niedrig zu halten.

Es geht nur mit einer sauber aufgesetzten Produktdaten-Strategie

Unternehmen sollten sich schon jetzt mit der passenden Strategie vorbereiten und von Mitbewerbern inspirieren lassen, um herausfinden, was gut funktioniert und was nicht.

Eine wichtige Grundlage dafür sind Produktdaten. Diese müssen mit den relevanten Informationen für jeden Kanal automatisiert verteilbar sein. Doch schon jetzt haben viele Händler Schwierigkeiten: Datensyndizierung, Datenintegration und Channels sind nicht aufeinander abgestimmt.

Die Ausspielung auf Online-Marktplätzen und Social-Commerce-Kanälen ist nicht immer konsistent. Hier gilt es sicherzustellen, dass ihre Commerce-Prozesse agil gestaltet und so aufgesetzt sind, dass es möglich ist, schnelle Aktualisierungen von Produktinformationen über bestehende Kanäle wie soziale Medien, Online-Marktplätze und in Zukunft auch das Metaverse vorzunehmen.

Denn mit dem Metaverse und der zunehmenden Verbreitung von NFTs wird Geschwindigkeit noch entscheidender: Zudem erwarten Verbraucher im Metaverse, dass Informationen sofort verfügbar sind – Unternehmen müssen mit dem Tempo Schritt halten.

Eine P2C (Product-to-Consumer)-Plattform wie die von Productsup bietet die Möglichkeit für Unternehmen, mit diesen Herausforderungen umzugehen – und ihre Produktdaten über alle Touchpoints hinweg korrekt, aktuell und konsistent zur Verfügung zu stellen.

Fazit: Neue Chancen, andere Chancen

Das Metaverse wird schon in den nächsten drei Jahren sehr viel weiter sein als heute und damit neue Chancen mit sich bringen. Handel und Marken können völlig neuartige, exklusive Markenerlebnisse bieten.

Digitale Zwillinge schaffen neue Geschäftsmodelle für Marken. Insgesamt gibt das Metaverse Zugang zu neuen Konsumenten.

Aber: Marken sollten nicht einfach nur 1:1 die Realität auf Online übertragen, sondern an einem Metaverse mit Mehrwert mit bauen. So wie Online-Shopping die Auswahl an Produkten vervielfacht hat, wird das Metaverse Markenexperience immersiv erlebbar machen.

Es ist eine Chance, exklusive Communities in der Web3-Welt aufzubauen. Wir sprechen hier von einem Raum ohne Grenzen. Ein gutes Produktdatenmanagement vorausgesetzt.

powered by www.it-daily.net


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*