Skype-Gründer steigt bei österreichischem Green-Tech-Startup refurbed ein

Das österreichische Green-Tech-Startup refurbed erhält ein Investment in Millionenhöhe. Mit Atomico, gegründet von Skype Gründer Niklas Zennström, steigt unter anderem einer der größten Venture-Capital-Geber Europas in das Startup ein. In Summe brachte die Finanzierungsrunde zwei Millionen Euro. [...]

Jürgen Riedl, Peter Windischhofer und Kilian Kaminski_(c)_Refurbed
Jürgen Riedl, Peter Windischhofer und Kilian Kaminski_(c)_Refurbed

Ein Online-Marktplatz für vollständig erneuerte Markengeräte, die mit Garantie und bis zu 40 Prozent günstiger angeboten werden, ist die Geschäftsidee des 2017 gegründeten österreich-deutschen Green-Tech-Startup refurbed. Diese Idee überzeugte jetzt auch ein internationales Investmentteam rund um Inventure Partners und Atomico, einem Unternehmen von Skype-Gründer Niklas Zennström.

Bei einem „Seed-Investment“, also einer zweiten Investitionsrunde, wurden insgesamt zwei Millionen Euro für refurbed eingesammelt. „Die 2 Millionen Euro zählen zu den größten Seed-Investments, die es in Österreich bisher gab. Das Investment hilft uns, unsere Marktposition weiter zu stärken und das Produkt weiterzuentwickeln“, erklärt Peter Windischhofer. Refurbed-Mitgründer Kilian Kaminski ergänzt: „Das Investment ist ein weiterer Schritt für uns, nachhaltiges Shopping in ganz Europa so einfach wie möglich zu machen. Jedes refurbed Gerät – egal ob iPhone, Laptop oder Küchenmaschine – sieht aus wie neu und funktioniert wie neu. Normalerweise sind nachhaltige Produkte teurer, aber bei uns sind sie bis zu 40. Prozent günstiger und 100 Prozent nachhaltig.“ Für ihren positiven Einfluss auf die Umwelt gewann das Startup beim Europäischen Climate Impact Battle unter mehr als 300 Unternehmen den zweiten Platz.

Internationales Investorenteam

Das nachhaltige Konzept überzeugte nicht nur bereits über 30.000 Kunden, sondern auch ein hochkarätiges internationales Investorenteam. Mit Atomico, gegründet von Skype-Gründer Niklas Zennström, konnte einer der größten VCs in Europa als Geldgeber gewonnen werden. Refurbed war dabei das erste Investment aus dem neuen Atomico-Angel-Programm, das nur wenige Tage vor der Transaktion angekündigt wurde. „Die einzigartige Zusammensetzung des Gründerteams mit seinen individuellen Fähigkeiten war für uns zweifellos entscheidend, diese Investition zu tätigen“, so Suvi Haimi, Angel Investor von Atomico.

Der größte Teil der Finanzierungsrunde wurde von Inventure Partners übernommen. Dessen Geschäftsführer, Sergey Azatyan, (u.a. in GETT (Unicorn) und Chronext investiert), sieht großes Potenzial: „Wir glauben, dass refurbed der führende Player für refurbed-Produkte in Europa oder sogar darüber hinaus werden kann. Wir sehen sehr großes Potenzial in diesem Team.“ Mit den großen internationalen Investoren haben auch die bestehenden Investoren Klaus Hofbauer, Speedinvest, Startup300 und Johannes Cech investiert. „Refurbed ist eines der am schnellsten wachsenden Startups in Europa. Das wollen wir natürlich weiterhin dabei sein und eine Erfolgsstory wie bei Runtastic & Shpock schreiben“, so Markus Lang von Speedinvest. Über die Bewertung wurde Stillschweigen vereinbart.

Umsatz und Mitarbeiter verzehnfacht

Mittlerweile arbeiten 30 Mitarbeiter daran, die E-Commerce Plattform besser und bekannter zu machen. Das große Ziel der Gründer: Nachhaltigen Konsum in Europa leistbar und so einfach wie möglich zu machen. Der Wegwerfgesellschaft und Klimaerwärmung soll eine Alternative entgegengestellt werden. Vor allem in Deutschland konnte mit diesem Ansatz der Umsatz massiv gesteigert werden, 70 Prozent der Verkäufe fanden dort statt, so die Informationen des Anbieters. Die Gründer hoffen, dass das Investment auch anderen Startups Tür und Tor öffnet. „Diese Finanzierung zeigt vor allem auch, dass sich Investments in ein umweltfreundliches Unternehmen auszahlen. Vor einigen Jahren wäre das noch unvorstellbar gewesen“, spricht Peter Windischhofer den aktuellen Wertewandel in der Gesellschaft an. Der Erfolg scheint ihnen Recht zu geben. So wurden zwei der Gründer vor kurzem auch in die Forbes 30-under-30-Liste für Europa aufgenommen.


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